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Springaffen

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Springaffen
Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Neuweltaffen (Platyrrhini)
Familie: Kapuzinerartige (Cebidae)
Unterfamilie: Springaffen (Callicebinae)


Die Springaffen (Callicebidae) sind eine Unterfamilie der Primatenfamilie der Kapuzinerartigen. Die Unterfamilie besteht aus einer Gattung (Callicebus) mit rund 15 Arten.

Verbreitung

Springaffen leben in Südamerika, von Kolumbien bis Brasilien, Peru und Nordparaguay.

Beschreibung

Die einzelnen Arten variieren erheblich in ihrer Größe und Fellfä#rbung, ähneln sich jedoch vom Körperbau. Das Fell ist lang und weich, es ist meist rötlich, bräunlich oder schwarz gefärbt und an der Unterseite heller. Einige Arten haben ein helles Halsband oder schwarze Streifen am Kopf. Der Schwanz ist durchgehend behaart und kann nicht zum Greifen verwendet werden.

Lebensweise

Springaffen sind tagaktive Baumbewohner, die vorwiegend dichte Wälder in Wassernähe bevorzugen. Ihren Namen tragen sie, weil sie aus der Kletterposition, bei der sie Äste mit allen vier Gliedmaßen umfassen, mit ihren starken Hinterbeinen mühelos zu anderen Ästen springen können. Neben der nächtlichen Schlafphase, für die sie sich ins dichte Gestrüpp zurückziehen, halten sie auch ein Mittagsschläfchen.

Springaffen sind territoriale Tiere. Sie leben in Familiengruppen, die aus Eltern und ihrem Nachwuchs bestehen und rund drei bis sieben Tiere umfassen. Das Territorium wird mit Geschrei und Verfolgungsjagden gegenüber anderen Gruppen verteidigt. Die Fellpflege und die Kommunikation mit einer Vielzahl von Lauten sind wichtig für den Zusammenhalt der Gruppe. Oft sieht man auch Tiere, insbesondere Paare, mit ineinander verschlungenen Schwänzen sitzen oder schlafen.

Nahrung

Die Hauptnahrung der Springaffen besteht aus Früchten. Daneben nehmen sie auch Blätter, Insekten, Vogeleier und kleine Wirbeltiere zu sich.

Fortpflanzung

Springaffenpaare leben in langjährigen monogamen Beziehungen. Das Weibchen bringt nach rund fünfmonatiger Tragzeit ein Jungtier zur Welt. Der Vater kümmert sich um das Kind, trägt es und bringt es der Mutter nur zum Säugen. Mit fünf Monaten werden sie entwöhnt, mit rund einem Jahr sind Springaffen ausgewachsen und mit zwei bis drei Jahren verlassen sie ihre Familiengruppe, um eine neue zu gründen. Ihre Lebenserwartung beträgt bis zu 12 Jahre.

Gefährdung

Die Hauptbedrohung der Springaffen geht von der Zerstörung ihres Lebensraumes aus. Insgesamt neun Arten gelten laut IUCN als gefährdet oder bedroht.

Die Arten

Die genaue Anzahl der Arten ist umstritten. Während frühere Werke nur drei Arten erwähnten, gehen andere von bis zu 30 Arten aus. Viele davon dürften jedoch nur Unterarten darstellen, sodass man von rund 15 Arten ausgehen kann. Zu den bekanntesten zählen:

  • Der Graue Springaffe (Callicebus moloch) gehört zu den häufigeren Arten. Er lebt im Amazonasbecken Abbildung
  • Der Schwarzköpfige oder Maskenspringaffe (C. personatus) ist durch eine auffällige schwarze Gesichtszeichnung charakterisiert. Er lebt im südöstlichen Brasilien. Abbildung
  • Ein schwarzes Fell mit einem weißen Halsband hat dem Witwenaffen (C. torquatus) seinen Namen gegeben. Abbildung
  • Im Amazonastiefland lebt der Rote Springaffe (C. cupreus) mit einem rötlich-braunen Fell. Abbildung
  • Die Art C. bernhardi wurde erst 2002 wissenschaftlich beschrieben. Sie hat auffällige rote Backenhaare Abbildung