Zum Inhalt springen

Karl Lehmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. September 2004 um 12:11 Uhr durch TweetyJ (Diskussion | Beiträge) (Ehrendoktorwürden). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Karl Kardinal Lehmann wurde am 16. Mai 1936 in Sigmaringen geboren und ist seit 1983 Bischof von Mainz.

Datei:Cardlehmann6.jpg
Karl Card. Lehmann

Leben

Studium und Priesterweihe

Nach der Schule studierte Lehmann von 1956 bis 1964 Philosophie und Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau und am Päpstlichen Germanicum-Hungaricum in Rom und wurde 1963 in Rom durch Julius Kardinal Döpfner zum Priester geweiht.

1962 promovierte Lehmann an der Päpstlichen Universität Gregoriana im Fachgebiet Philosophie mit einer Dissertation zum Thema "Vom Ursprung und Sinn der Seinsfrage im Denken Martin Heideggers".

Beim 2. Vatikanischen Konzil von 1962 bis 1965 war er als Berater des Theologen Karl Rahners tätig, dessen wissenschaftlicher Assistent er zunächst (1964 - 1967) am Seminar für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, später (1967) am Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster war.

1967 promovierte Karl Lehmann schließlich an der Gregoriana im Fachgebiet Theologie mit einer Arbeit zum Thema "Auferweckt am dritten Tag nach der Schrift - Exegetische und fundamentaltheologische Studien zu I Kor 15,3b-5" und wurde durch den Freiburger Erzbischof endgültig für die wissenschaftliche Laufbahn freigestellt. In dieser Zeit begann er seine Habilitationsschrift "Der verborgene Gott und der Begriff der Offenbarung".

1968 erfolgte ein Ruf auf den Lehrstuhl für Dogmatik II der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Seit 1971 war Lehmann Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.

Bischof

Am 21. Juni 1983 wurde Lehmann zum Bischof von Mainz gewählt und am 2. Oktober des selben Jahres durch Hermann Kardinal Volk im Mainzer Dom konsekriert. Sein Wahlspruch lautet: State in Fide (Stehet fest im Glauben).

Seit 1987 ist er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und wurde 1993 und 1999 jeweils für weitere sechs Jahre in diesem Amt bestätigt.

Bischofswappen von Karl Lehmann
Bischofswappen von Karl Lehmann

Am 28. Januar 2001 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal im Rang eines Kardinalpriesters mit der Titelkirche San Leone I. ernannt und während des Konsistoriums vom 21.23. Februar zusammen mit 44 weiteren neu ernannten Kardinälen feierlich in sein Amt eingeführt. Tatsächlich war Lehmann bereits seit dem 21. Januar Kardinal in pectore, sein Name wurde aber vom Papst zusammen mit weiteren zurückgehalten.

Er ist der 87. Nachfolger des hl. Bonifatius auf dem Mainzer Bischofsstuhl und der vierte Kardinal in dieser Eigenschaft.

Überdiözesane Aufgabe

  • 1985 - 1987 Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)
  • seit 1987 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)
  • 1991 Sondersekretär der Außerordentlichen Europa-Synode des Heiligen Stuhls in Rom
  • 1993 Erster Stellvertretender Vorsitzender des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE)
  • seit 1998 Mitglied der Kongregation für die Bischöfe


Ehrungen

Ehrendoktorwürden

  • 1991 Universität Innsbruck [Dr. theol. h.c.]
  • 1991 Catholic University Washington, D.C. (Katholische Universität Washington, D.C.) [Dr. iur. h.c.]
  • 1994 Pontificial University St. Patrick's College, Maynooth (Ireland) (Katholische Universität Maynooth (Irland)) [Dr. theol. h.c.]
  • 1997 Akademia Teologii Katolickiej w Warszawie (Katholisch-Theologische Akademie Warschau) [Dr. s.c. hum. h.c.]
  • 2000 Karl-Franzens-Universität Graz (Katholisch-Theologische Fakultät) [Dr. theol. h.c.]
  • 2002 Uniwersytet Opolski (Universität Oppeln, Polen)
  • 2004 Universitatea Alexandru Ioan Cuza din Iasi (Universität Iassy, Rumänien)

Honorarprofessuren

Mitgliedschaften

Auszeichnungen

Ehrenbürgerschaften

Bibliographie (Auswahl)

Monographien

  • Vom Ursprung und Sinn der Seinsfrage im Denken Martin Heideggers : Versuch einer Ortsbestimmung. Diss. phil. (masch.). Pont. Univ. Gregoriana. Rom 1962.
  • Auferweckt am dritten Tag nach der Schrift. Früheste Christologie, Bekenntnisbildung und Schriftauslegung im Lichte von 1 Kor 15,3-5. 2., verb. Aufl., Freiburg i. Br. 1969.
  • Gegenwart des Glaubens. Mainz 1974
  • Jesus Christus, unsere Hoffnung : Meditationen. Freiburg i. Br. 1976.
  • Was heißt "ewiges Leben"? (= Antwort des Glaubens, Bd. 3), Freiburg i. Br. 1978.
  • Ehe als Lebensentscheidung. (=Antwort des Glaubens, Bd. 15), Freiburg i. Br. 1979.
  • Geistlich handeln. Freiburg i. Br. 1982.
  • Neuer Mut zum Kirchesein. Freiburg i. Br. 1982
  • Signale der Zeit - Spuren des Heils. Freiburg i. Br. 1983
  • Jesus hat die Kirche gewollt. (=Antwort des Glaubens, Bd. 30), Freiburg i. Br. 1983.
  • Glauben bezeugen - Gesellschaft gestalten. Reflexionen und Positionen. 2 Bde. Freiburg-Basel-Wien, 1993.
  • Es ist Zeit, an Gott zu denken. Ein Gespräch mit Jürgen Hoeren. Freiburg i. Br. 2000.
  • Mut zum Umdenken : Klare Positionen in schwieriger Zeit, hrsg. von Beate Hirt, Freiburg i. Br. 2002.
  • Frei vor Gott. Glauben in öffentlicher Verantwortung, Freiburg i.Br. 2003.
  • Vom Ursprung und Sinn der Seinsfrage im Denken Martin Heideggers (= Phil. Dissertation Rom 1962). 2 Bde., Mainz - Freiburg i.Br. 2003.

Vorgänger:
Hermann Kardinal Volk

Liste der Bischöfe von Mainz

Nachfolger: