Herzogtum Schleswig
Das Herzogtum Schleswig existierte bis 1864. Hauptstadt war die Stadt Schleswig.
Geographie
Die Fläche ist identisch mit Südschleswig - dem heutigen Gebiet des nördlichen Landesteils von Schleswig-Holstein) - und Nordschleswig - dem dänischen Amt Südjütland (dän.: Sønderjylland).
Im Süden war die Eider die Grenze zu Dithmarschen und Holstein. Sie wurde bereits im 11. Jahrhundert von Adam von Bremen erwähnt. Im Norden bildete die Königsau (dän.: Kongeå) die Grenze zu Dänemark (Jütland). Im Westen befindet sich die Nordsee, im Osten die Ostsee.
Bevölkerung
Die Besiedlungsgeschichte ist vielfältig. Bis zum frühen Mittelalter war Schleswig vor allem von Dänen, Jüten und Angeln besiedelt, dazu von Sachsen (spätestens ab 800), im Raum Haithabu auch von schwedischen Wikingern, im Westen von Friesen (in Nordfriesland, welches immer Teil von Schleswig war). Verschiedene Sprachen (plattdeutsch, dänisch, friesisch) wurden gesprochen.
Geschichte
Politisch gehörte Schleswig lange Zeit zu Dänemark, das selbst zeitweise unter Oberherrschaft des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation stand, sich aber im 13. Jahrhundert zur Großmacht entwickelte.
Im Vertrag von Ripen 1460 wurde festgelegt, dass Sleswig un Holsteen op ewig ungedeelt (hochdeutsch: Schleswig und Holstein auf ewig ungeteilt) sein sollten. In der Folge bildete dies eine Parole der deutschen Nationalbewegung in Schleswig-Holstein zur Loslösung von der dänischen Krone.
Zusammen mit Holstein war Schleswig häufig Anlass für Konflikte im 19. Jahrhundert zwischen Dänemark und Preußen. So kam es zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864. Danach war Schleswig ein Teil Preußens und bildete zusammen mit Holstein die preußische Provinz Schleswig-Holstein.
1867 trat Schleswig dem Deutschen Zollverein bei (zusammen mit Holstein, Lübeck, dem Herzogtum Lauenburg und dem Großherzogtum Mecklenburg).
1920 wurde als Ergebnis eines Referendums Schleswig geteilt. Das mehrheitlich dänisch besiedelte Nordschleswig votierte für den Anschluss an Dänemark, während das inzwischen deutsch dominierte Südschleswig für den Verbleib bei Deutschland stimmte. Die nunmehr verkleinerte preußische Provinz Schleswig-Holstein wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Land Schleswig-Holstein Teil der Bundesrepublik Deutschland.
In beiden Teilen Schleswigs leben heute nationale Minderheiten der jeweils anderen Seite.
siehe auch: Ochsenweg, Flensburg, Dingswinde, Herzogtum Holstein