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Karl Mathy

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Karl Friedrich Wilhelm Mathy (* 17. März 1807 in Mannheim, † 3. Februar 1868 in Karlsruhe) war ein badischer Liberaler im Vormärz, später Bankier und badischer Staatsminister.

Mathy trat 1829 in den badischen Staatsdienst ein, wurde aber bereits 1834 nach seiner Teilnahme am Hambacher Fest entlassen. Er emigrierte in die Schweiz, wo er als Journalist arbeitete. 1840 kehrte er nach Baden zurück und wurde 1842 in die Zweite Kammer gewählt, wo er einer der Führer der liberalen Opposition war.

Mathy war zusammen mit Friedrich Daniel Bassermann einer der Gründer der Deutschen Zeitung. Er betrieb publizistisch die Einigung Deutschlands unter preußischer Führung. Durch diese Reihenfolge - Einheit vor liberalen Freiheiten - stand Mathy im Gegensatz zu den Revolutionären der Märzrevolution von 1848/49.

Mathy gehört zum Hallgartenkreis um Johann Adam von Itzstein. Er war Mitglied des Vorparlaments, des Fünfzigerausschusses und der Frankfurter Nationalversammlung.

1854 ging Mathy als leitender Mitarbeiter zum Schaafhausen'schen Bankverein nach Köln, 1855 wurde er Direktor der Disconto-Gesellschaft in Berlin, 1857 erster Direktor der Gothaer Privatbank in Gotha und 1859 erster Direktor der Deutschen Kreditgesellschaft in Leipzig.

1862 wurde Mathy wieder in den badischen Staatsdienst berufen, zunächst als Leiter der Hofdomänenkammer, später als Handelsminister. Am 27. Juli 1866 wurde er zum Staatsminister Badens berufen. Sein politisches Ziel als Regierungschef war der Anschluß Badens an den Norddeutschen Bund. Er starb, bevor er dieses Ziel erreichen konnte.