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Pacific Southwest Airlines

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Pacific Southwest Airlines (PSA) war eine amerikanische Fluggesellschaft mit Sitz in San Diego (USA). Sie war seit seiner Gründung im Jahr 1949 eine der renommiertesten und bekanntesten Fluggesellschaften in Amerika. PSA fusionierte 1987 mit USAir.

Geschichte

Die PSA wurde 1949 mit einer geleaseten Douglas DC-3 gegründet, welche einmal wöchentlich zu Billigpreisen von San Diego nach Oakland via Burbank flog. Ein Flug nach Oakland (über Burbank) kostete zum damaligen Zeitpunkt ca. 16 Dollar. Als Ticket-Verkaufsstelle diente eine umgebaute Latrine aus dem Zweiten Weltkrieg. 1951 überquerte die Gesellschaft die Bucht von San Francisco und flog den San Francisco International Airport an. 1955 kaufte man zwei Douglas DC-4 von Capital Airlines und malte Kästchen um die Fenster, damit die Flugzeuge der moderneren Douglas DC-6 ähnlich sahen.

Während der 1960er Jahre flog PSA die Route San Diego-San Francisco mit Maschinen des Typs Lockheed L-188 Electra. Diese wurden am Ende des Jahrzehnts durch Boeings 727-214 und 737-214 ersetzt. Kurzzeitig wurden auch Lockheed L-1011 eingesetzt. Diese erschienen jedoch zu unwirtschaftlich und wurden deshalb bald wieder verkauft. Im gleichen Zeitraum erweiterte man das Streckennetz innerhalb Kaliforniens um San Jose, Long Beach und Ontario. 1980 wurde am Los Angeles International Airport ein Drehkreuz aufgebaut und als erste US-Fluggesellschaft stellte PSA den Flugzeugtyp MD-80 im Dezember 1980 in den Liniendienst. Insgesamt wurden 19 MD-81 und 12 MD-82 an PSA ausgeliefert´und innerhalb einer recht kurzen Zeit die Boeing 727-Flotte ersetzt.

Die Fluggesellschaft machte durch zwei Erkennungsmerkmale auf sich aufmerksam: Zum einen war jede Maschine unterhalb des Cockpits mit einem schwarzen Streifen verziert, was dem Flugzeug unter dem Motto "Catch our smile" ein lächelndes Gesicht gab. Zum anderen zeichnete sich die Rocklänge der Stewardessen-Uniform durch ausgesprochenen Minimalismus aus.

Nach der Deregulierung des Luftmarkts in den USA lieferten sich die großen überregionalen Fluggesellschaften PSA, Air California, Western Airlines and United Airlines einen extremen Preiskrieg. PSA machte sich daran sein Netzwerk über die Grenzen Kaliforniens hinaus zu vergrößern, mit Flügen nach Reno (Nevada), Las Vegas, Salt Lake City und Phoenix (Arizona). Man flog auch kurzzeitig Mexiko an. Als der Versuch, die Aktiva von der konkursiten Braniff International aufzukaufen, fehl schlug, wurde das Flugnetz in die nördlichen Bundesstaaten Washington, Oregon and Idaho erweitert. Die Flotte wurde um BAe 146 Regionalflugzeuge vergrößert, um kleinere Flughäfen an der Westküste, wie z. B. die kalifornischen Orte Eureka und Concorde anzufliegen.

1987 fusionierte PSA mit US Airways (USAir). Der letzte Flug unter PSA-Flugnummer fand am 8. April 1988 statt. Danach wurde das Flugnetz Pacific Southwest Airlines nach und nach stillgelegt und das Fluggerät an die Ostküste verlegt. Das Operationszentrum am Flughafen San Diego wurde aufgegeben.


- Die Geschichte der PSA in Wort und Bild in englischer Sprache

Zwischenfälle

Einen verheerenden Rückschlag erfuhr die Fluglinie im Jahre 1978, als eine vollbesetze Boeing 727 im Landeanflug auf den Flughafen Lindbergh Field in San Diego mit einer Cessna des Gibbs Flite Center (Montgomery Field), die sich auf einem Schulungsflug befand, zusammenstieß. Beide Maschinen stürzten nordöstlich vom Flughafen in ein Wohnviertel. Die Boeing der PSA stürzte in die Dwight Street, Ecke Boundary Street und explodierte, die Cessna dagegen in die Nachbarschaft nahe der University Street. Die Boeing 727 war überwiegend mit Mitarbeitern der PSA besetzt, in der Cessna befand sich ein Fluglehrer mit seinem Schüler.

Die beiden Absturzstellen lagen zirka 700 Meter auseinander. Dabei fanden 144 Menschen den Tod: 128 Passagiere, sieben Crewmitglieder, die zwei Piloten der Cessna und sieben Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks auf der Straße oder in ihren Häusern befanden.

Als Ursache wurde erkannt, dass die Unaufmerksamkeit des Fluglotsen aber auch die der Crew gleichermaßen zu dieser Schicksalhaften Tragödie geführt haben. Der Tower auf dem Lindbergh Field verfügte zum damaligen Zeitpunkt nicht über entsprechende Radaranlagen und die Crew der Boeing 727 mit der Flugnummer 182 hatte das vorher bereits gesichtete Privatflugzeug während ihrer Landeroutine für Sekunden aus den Augen verloren.

Eine Notlandung der Passagiermaschine war aufgrund des stark beschädigten Hydraulik- und Klappensystems an der rechten Tragfläche unmöglich. Die Boeing 727 invertierte ("drehte sich auf den Rücken"), verlor an Auftrieb und stürzte unkontrollierbar auf das Wohnviertel. Die Aufzeichnung des Stimmenrekorders ("Blackbox") bestätigte, dass die Piloten bis zuletzt versucht haben, die Maschine unter Kontrolle zu bekommen.

Es existieren von dem Absturz zwei Aufnahmen des Amateurfotografen Hans Wendt, der zum Zeitpunkt des Unglücks in Begriff war, eine Geschäftseröffnung zu dokumentieren. Etwa fünf Sekunden vor dem Aufprall hielt er die abnormale Fluglage der brennenden Boeing 727-214 (N533PS) fest. Zudem widmete sich der Autor des in Deutschland indizierten Dokumentationsfilms "Gesichter des Todes" den Fernsehaufnahmen eines Reporterteams aus San Diego, welches während der Rettungsarbeiten das Ausmaß dieser Katastrophe schonungslos festhielt.

Bilder der verunglückten Maschine auf Airliners.net