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Wittenstein SE

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Wittenstein SE
Rechtsform
Sitz

Die WITTENSTEIN AG ist ein deutscher Hersteller von hochpräzisen Planetengetrieben, kompletten elektromechanischen Antriebssystemen, sowie AC-Servosystemen und -motoren. Einsatzgebiete sind zum Beispiel Roboter, Werkzeugmaschinen, die Verpackungs-, Förder- und Verfahrenstechnik, die Formel-1, Papier- und Druckmaschinen, die Medizintechnik, maschinenraumlose Aufzüge sowie die Luft- und Raumfahrt.

Kernkompetenzen

Unternehmen der WITTENSTEIN AG

  • alpha getriebebau GmbH
Spielarme Servogetriebe, Planetenaufzugsmaschinen mit integriertem Servomotor sowie Servo-Auslegungssoftware Cymex
  • WITTENSTEIN motion control GmbH
Integrierte elektromechanische, rotative und lineare Servosysteme. Intelligente Einheiten höchster Präzision und Dynamik.
  • WITTENSTEIN cyber motor GmbH
Entwicklung und Vertrieb von Mini-AC-Servomotoren für Industrieanwendungen. Kennzeichen: hohe Leistungsdichte und Zuverlässigkeit.
  • WITTENSTEIN intens GmbH
Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von intelligenten, innovativen Implantaten für die Orthopädie und Traumatologie.
  • WITTENSTEIN bastian GmbH
Entwicklung, Herstellung und Vertrieb innovativer Verzahnungstechnologie. Eingesetzt u.a. in der Formel-1, der Luft- und Raumfahrt und Maschinenbau.
  • WITTENSTEIN aerospace & simulation GmbH
Entwicklung und Produktion von hoch präzisen und leistungsstarken Aktuatorsystemen für den Luftfahrt- & Simulationsmarkt.

Geschichte

Die Anfänge

1949 gründeten die beiden Unternehmer Walter Wittenstein und Bruno Dähn in Steinheim bei Heidenheim die Firma DEWITTA. Schwerpunkt des kleinen Unternehmens war auf geliehenen Gerätschaften die Herstellung einer Doppelkettenstichmaschine zur Herstellung von Handschuhen.

Da für die Herstellung der Handschuhnähmaschinen schon bald der Platz in Steinheim nicht mehr ausreichte, machten sich die Unternehmer auf die Suche nach einer neuen Fertigungsstätte und einer neuen Heimat.

Auf der Suche nach einem neuen Fabrikgelände wurde man auf die hiesige Region aufmerksam. In Künzelsau, Schwäbisch Hall und Bad Mergentheim wurden Flächen für Industrieansiedlungen ausgeschrieben.

Der Umzug von Steinheim nach Bad Mergentheim wurde 1952 durchgeführt. Als erste Fabrikationsstätte diente eine alte Baracke am Eissee, die ursprünglich nur als Zwischenlösung gedacht war. Dort florierte schon bald die Produktion mit den DEWITTA-Handschuhnähmaschinen (Modell 70/3) die schon bald weit über Deutschlands Grenzen hinaus verkauft wurden.

60er und 70er Jahre

In den 60er Jahren setzte sich der Siegeszug der DEWITTA-Handschuhnähmaschinen fort. Die DEWITTA wurde ständig verbessert, der Nachfolger hieß 70/31 – diese Maschine konnte mit immer höheren Geschwindigkeiten laufen; ihr Verschleiß war deutlich geringer als beim Vorgängermodell.

Schon damals legten Walter Wittenstein und Bruno Dähn Wert auf eine sehr hohe Qualität der Erzeugnisse. Die 70/31 zeichnete sich durch lange Lebensdauer und große Zuverlässigkeit aus, sogar heute sind die Nähmaschinen noch im Einsatz. Bis heute sind eine hohe Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit Kennzeichen aller WITTENSTEIN-Produkte geblieben. Wegen Platzmangels zog DEWITTA 1963 erneut um – diesmal nach Igersheim in die Herrenwiesenstraße.

Die 70er Jahre werden wohl als das schwierigste Jahrzehnt in die Unternehmensgeschichte eingehen. Immer weniger Damen trugen Handschuhe, die Folge: der Verkauf der Maschinen zu deren Herstellung ging rasant bergab. Für DEWITTA wurden in dieser Zeit die Lohnarbeiten und das Herstellen anderer Produkte immer wichtiger. Bald wurden durch diese Arbeiten die Hälfte des Umsatzes erzielt. In Igersheim wurden z.B. Schußapparate für Stahlnägel, Maschinen zum Füllen und Verschließen von Tuben sowie zum Verpacken von Toastbrot und vieles mehr produziert.

Zudem bahnte sich bei DEWITTA der Generationenwechsel an. Der Textil- und Maschinenbauingenieur Walter Wittenstein zog sich nach und nach aus dem Unternehmen zurück. Sein Sohn, Dipl.-Ing. Manfred Wittenstein, trat in die Firma ein. Der Firmengründer Walter Wittenstein verstarb 1988 in Igersheim.

Getriebe lösen Nähmaschinen ab

Nach seinem Eintritt in die elterliche Firma im Jahre 1979 änderte Manfred Wittenstein das Fertigungs- und Produktprogramm. Auf der Suche nach Marktchancen und geeigneten Produkten mit Alleinstellungsmerkmalen kam Manfred Wittenstein schnell auf die Herstellung von spielarmen Planetengetrieben. Bei deren Herstellung konnte er sich dabei auf die erfahrenen Mitarbeiter und die bewährten Produktionstechniken verlassen, denn schon bei der Produktion der Nähmaschinen mußte äußerst präzise gearbeitet werden. Der erste Meilenstein wurde auf der Hannover Messe 1983 mit der Vorstellung des ersten hochpräzisen Planetengetriebes der SP-Baureihe gesetzt. Die SPs waren so erfolgreich, daß deshalb schon kurz darauf eine eigenständige Firma, die alpha getriebebau GmbH, als Tochter von WITTENSTEIN gegründet wurde.

1984 - die Gründung von alpha getriebebau GmbH

Die alpha getriebebau GmbH entstand als Kooperation zweier mittelständischer Unternehmen (Bastian in Fellbach bei Stuttgart und WITTENSTEIN), mit Manfred Bastian und Manfred Wittenstein als geschäftsführende Gesellschafter.

Dank des Erfolges am Markt wurden schon bald die Räume in Igersheim zu klein. In der Herrenwiesenstraße wurden die Firmengebäude um die Montage, das Lager und neue Bürogebäude erweitert. Die Fläche hat sich durch die Anbauten mehr als verdoppelt. Auch die Mitarbeiterzahl stieg ständig, erstmals wurden in großer Zahl Techniker und Ingenieure eingestellt. Durch ständiges Entwickeln sowie innovative Produktionsverfahren und Verbesserungen bei der Montage kam der Durchbruch. Aufgrund des großen Erfolgs der Getriebe und durch immer neue Entwicklungen und Verbesserungen verzeichnete alpha zu dieser Zeit jährlich zweistellige Umsatzzuwächse.

Aber auch in Igersheim reichte schon bald der Platz nicht mehr aus. Die Montage wurde 1990 komplett nach Weikersheim verlagert. Im Schnitt 40 Mitarbeiter arbeiteten dort 6 Jahre lang bis zum Auszug im Jahre 1996. In dieser Zeit endete auch die Ära der Nähmaschinen, die letzte DEWITTA wurde noch in Weikersheim montiert. Das gesamte Nähmaschinenprogramm wurde anschließend mit allen Ersatzteilen, Fräsmaschinen und Vorrichtungen komplett verkauft.

Die 90er Jahre

Zu Beginn der 90er Jahre begann WITTENSTEIN mit der Globalisierungsstrategie und der Erkenntnis, dass man als Global Player auch weltweit Präsenz zeigen und Service bieten muss. Mit alpha réducteurs Sarl, Paris (Frankreich) wurde die erste Auslandstochter gegründet, kurz darauf wurde alpha getriebe Ltd., Tokio (Japan) ins Leben gerufen. Heute hat die Unternehmensgruppe insgesamt 11 Auslandstöchter, der Exportanteil beträgt über 60%.

Ein weiterer Einschnitt war die Gründung von WITTENSTEIN motion control GmbH im Jahr 1992. Die bisherige Strategie vom reinen Komponenten-Lieferanten wurde geändert. Die Unternehmensgruppe wurde mit der neuen Firma zum Systemanbieter für elektromechanische Servoantriebe und -antriebssysteme.

Der Hauptsitz der Unternehmensgruppe ist heute Igersheim-Harthausen. Dort befinden sich die sternförmigen Verwaltungsgebäude, die Produktionshallen und das Logistikzentrum. Die Getriebegehäuse, Antriebswellen, Motoranbauteile usw. werden aber immer noch im Werk Igersheim hergestellt bzw. bearbeitet, die Zahnräder werden in Fellbach produziert. Sämtliche Fertigungsstätten sind entsprechend der hohen geforderten Präzision mit modernsten Werkzeugmaschinen und Einrichtungen ausgerüstet.

Das neue Gewerbegebiet Harthausen füllte sich rasch mit Leben, der Umzug in die neu errichteten Gebäude wurde 1996 durchgeführt. Gebaut wurde ein 2-stöckiges Verwaltungsgebäude und eine Montagehalle. 1999 feierte die Unternehmensgruppe erneut Richtfest, in nur 3 Jahren wurde die Fläche in Harthausen mehr als verdoppelt: es kamen das Entwicklungs- und Vertriebs- sowie Schulungs- und Kommunikationszentrum sowie eine zweite Produktions- und Montagehalle und eine neue Logistikhalle dazu. Eine zweite Logistikhalle und eine dritte Montagehalle wurden im Frühjahr 2002 eingeweiht.

Jüngste Entwicklungen

Die WITTENSTEIN gruppe erhält eine neue Firmenstruktur. Mit der Aufsichtsratssitzung am 13. September 2001 wurde die WITTENSTEIN GmbH & Co. KG in eine nicht-börsennotierte Aktiengesellschaft umgewandelt. Die WITTENSTEIN AG übernimmt die strategische Führung und Kontrolle der gesamten WITTENSTEIN gruppe. Der neue Bereich WITTENSTEIN aerospace & simulation wird erfolgreich in drei Ländern gegründet.

Kennzahlen

  • Umsatz 2002/2003: 85 Mio. € (+16%)
  • Umsatz 2003/2004: 100 Mio. € (+17%)
  • Umsatz 2004/2005: 116 Mio. € (+16,3%)
  • Umsatz 2005/2006: 133 Mio. € (+14,8%)
  • Exportrate: 60%
  • 880 Mitarbeiter in Deutschland, 990 weltweit
  • Eigene WITTENSTEIN akademie (Gründung 1999)
  • Gesellschaften: 50 Tochterunternehmen und Vertretungen weltweit in 35 Ländern
  • 10% des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert, 12% der Mitarbeiter sind im Bereich F&E tätig
  • Ausbildungsquote: 11,4%
  • Vorstand: Manfred Wittenstein (Vorsitzender), Karl-Heinz Schwarz (Stellv.), Klaus Spitzley