Pelz
Als Pelz bezeichnet man in der Biologie das Fell eines Säugetieres mit meist kurzen, jedoch sehr dicht stehenden Haaren. Meist wird unter einem Pelz aber auch nur das abgezogene Fell des getöteten Tieres verstanden. Das Pelzen ist dabei das Abfellen eines Tieres.
Der Begriff wird auch als Kurzform für Pelzbekleidung verwendet, also für Kleidungsstücke, die überwiegend oder ausschließlich aus Tierfellen bestehen. Handwerker, die diese Pelzbekleidung herstellen und verarbeiten, nennen sich Kürschner.
Die Herstellung von Kleidung oder anderen Nutzgegenständen aus Pelzen ist sehr alt und stellte insbesondere in Kaltgebieten der Erde die einzige Möglichkeit zum Überleben des Menschen dar. Pelze wurden durch die Jagd oder von Nutztieren, die auch als Nahrung dienten, gewonnen. Die Tierhaltung in Pelztierfarmen, wo Tiere ausschließlich für ihre Pelze gehalten werden, begann erst im 19. Jahrhundert. Die heute genutzten Fellarten kommen zu ca. 85 Prozent aus der landwirtschaftlichen Farm- und Weidehaltung und etwa zu 15 Prozent aus der freien Wildbahn.
Weltweit werden jedes Jahr etwa 90 Millionen Felle verarbeitet. Wie viele Felle für ein einzelnes Pelzteil verarbeitet werden, hängt zum einen von der Größe des Felles, der Art des Kleidungsstücks (Hut, Schal, Jacke, Mantel usw.), der Mode und damit einhergehend davon ab, wie aufwändig die Form gestaltet wird. Ein gerader Mantel von 100 cm Länge in der Konfektionsgröße 38 hat einen Flächeninhalt von ca. 25.000 qcm. Nachfolgend die Nutzflächen der einzelnen Fellarten (Durchschnittswerte, sie können bei manchen Arten erheblich schwanken) und der sich daraus ergebende Fellverbrauch für einen geraden Mantel. Die Angaben sind nach Erfahrungswerten noch einmal korrigiert, das heißt, es sind regelmäßig mehr Felle angegeben als nur der reine Flächeninhalt des Schnittmusters. Zu den hier angegebenen Nutzflächen eines Felles kommen noch Flächen für Schweife, Pfoten, Kopfstücken oder sonstige nicht direkt verwendete Fellteile hinzu. Sie werden zusammen mit den übrigen Reststücken der Kürschnerei nahezu restlos ebenfalls verwendet, in der Regel, in dem man sie zu Tafeln zusammensetzt und daraus eigene Kleidungsstücke fertigt (Hauptort der "Body" oder "Tafel"-Fertigung ist seit alters her Kastoria in Griechenland).
Fachbezeichnung | qcm | Stück Felle | |
Bisam | 600 | 46 | In der Regel werden jedoch Wamme (Bauch) und Rücken getrennt verarbeitet |
Chinchilla | 420 | 64 | |
Feh | 350 | 80 | In der Regel werden jedoch Wamme (Bauch) und Rücken getrennt verarbeitet |
Fuchs, europäischer Rotfuchs | 2.520 | 10 | |
Fuchs, Edelfüchse (Blaufuchs, Silberfuchs), nicht Polarfuchs (kleiner) | 3.200 | 8 | Durch Zwischensetzen von, durch die Haare ganz oder teilweise verdeckten, Lederstreifen (Fachbegriffe "galonieren", "federn") kann man die Fellzahl bis auf 3 Felle oder weniger reduzieren. |
Kanin | 700 | 38 | |
Luchs | 3.150 | 9 | In der Regel wird jedoch die wertvollere Wamme (Bauch) und der Rücken getrennt verarbeitet |
Nerz, Females (weibliche Felle, Fähen) | 1.000 | 28 | |
Nerz, Males (männliche Felle, Rüden) | 1.350 | 20 | |
Nutria | 900 | 30 | |
Opossum, neuseeländisch | 880 | 32 | |
Persianer bzw. Karakul | 1400 | 18 | |
Zobel | 450 | 58 |
Spätestens seit Inkrafttreten des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens werden fast alle gefleckten Katzen (südamerikanische Wildkatzen, Ozelots, alle Großkatzen) und Otter (s. auch Fischotter) nicht mehr gehandelt.
Wirtschaftliche Bedeutung
Für viele traditionelle Kulturen, die im Wesentlichen von der Jagd oder von der Tierzucht leben (Inuit, Samen), stellen die Gewinnung und der Handel mit Pelzen eine notwendige Einnahmequelle dar. Das Verschwinden des Pelzhandels mit vielen Wildtieren kann das Ende der traditionellen Lebensweise dieser Menschen bedeuten.
Weltwirtschaftlich gesehen ist der Pelzhandel ebenfalls von Bedeutung. Pelze stellen zwar nur einen geringen Teil aller Kleidung dar, erzielen aber hohe Preise. In Mitteleuropa war der Handel lange Zeit rückläufig. Nach der Wiederentdeckung des Pelzes durch die Textildesigner in West und Ost hat sich der Pelzeinzelhandel, nicht zuletzt wegen des hohen europäischen Lohnniveaus, erheblich vom Pelzfachgeschäft (meist Kürschnerfachgeschäft mit eigener Werkstatt) zu den Textilanbietern hin verlagert. Die Frankfurter Pelzmesse "Fur & Fashion" im Frühjahr hat sich erheblich verkleinert, dafür hat sich die etwa um die gleiche Zeit stattfindende Messe "Mifur" in Mailand erheblich vergrößert. Weltweit blüht auch der Pelzhandel in den neuen Konsumländern Russland und China.
Kritik
Vor dem Aufkommen des Artenschutzes war das Tragen von Kleidung, die aus dem Pelz exotischer und seltener Tiere hergestellt war, eine Prestigefrage. Heute ist in vielen westlichen Ländern das Zurschaustellen derartiger Kleidung gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert.
Tierschutzverbände wenden sich gegen die Pelzindustrie mit dem Argument, Pelze würden durch Tierquälerei von Pelztieren, die in nicht artgerechten Käfigen gehalten werden und/oder denen bei lebendigem Leib sprichwörtlich das Fell über die Ohren gezogen wird, gewonnen. Da beispielsweise ein Nerz in der freien Wildbahn ein Revier von bis zu 4 Hektar für sich beansprucht, ist eine artgerechte Haltung in Käfigen nicht möglich. Des Weiteren wird kritisiert, dass pelztragende Wildtiere auch heute noch in vielen Ländern in freier Wildbahn mit Fangeisen gefangen und qualvoll sterben würden. Die Bejagung mancher Tierarten (etwa Katzen) sei auch aus Gründen des Artenschutzes bedenklich.
Siehe auch: Offensive gegen die Pelzindustrie
Gegenkritik
Pelzbefürworter weisen darauf hin, dass in den westlichen Ländern die Tötung gesetzlich geregelt sei. Nach § 4 Abs. 1 des TierSchG von 1972 dürfen Wirbeltiere "nur unter Betäubung oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden". Die Durchführung der Tötung wird von entsprechenden Kenntnissen und Fähigkeiten abhängig gemacht. Zur Sicherung des Vollzuges dieser gesetzlichen Auflagen des TierSchG zum Töten von Wirbeltieren werden Empfehlungen für tierschutzgerechte Tötungsverfahren bei farmgehaltenen Pelztieren gegeben. Für Wildfänge gilt unter anderem die Fallenfangverordnung. Der Artenschutz wird neben regionalen Gesetzen durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen geregelt. Oftmals dürfte jedoch nur eine vernünftige Nutzung eine Art vor dem Aussterben bewahren. In Deutschland hat kein Großtier überlebt, das keinen Nutzen bringt. Beispielsweise wehren sich Bauern wegen der Vernichtung von Weideland gegen die Wiederansiedlung von Bibern. Sie dulden Rehe, Hirsche und Wildschweine nur, weil Ihnen die Flurschäden von Jagdpächtern ersetzt werden.
Situation in einzelnen Staaten
In den meisten Staaten ist jede Art der Fellgewinnung durch Rechtsordnungen geregelt.
Das Deutsche Pelz-Institut (DPI) wirkt als Sprecher aller in den Spartenverbänden organisierten Unternehmen der deutschen Pelzbranche – vom Pelztierzüchter über den Fellgroßhändler und den Pelzkonfektionär bis zum Kürschner und zum Pelzfacheinzelhändler.
In der Schweiz gibt es seit Anfang der 1990er Jahre keine Pelztierhaltungen mehr. Die kommerzielle Nutzung lohnt sich nicht mehr, da für diese Wildtiere die Gehegehaltung vorgeschrieben ist.
In Österreich ist mit der Verordnung über die Haltung von Pelztieren seit 1998 die Pelztierhaltung zu Erwerbszwecken verboten.
Erläuterung einiger Fachbegriffe
Anbrachen: Das Reparieren der Schadstellen im Fell
Auslassen: Das Verlängern der Felle auf Kosten der Breite durch V-förmige Schnitte (Gegensatz: Einlassen)
blau: Farbbezeichnung für die dunkelsten, blaustichigen Winterfelle, Gegensatz rot
Bleichen: Das Aufhellen dunkler Farben, oftmals um die Felle anschließend andersfarbig einzufärben.
Auch das zusätzliche Aufhellen bereits weißer Felle, in der Regel verbunden mit der Behandlung mit optischen Aufhellern. Im Rahmen einer Modellneugestaltung u. U. auch bei vergilbten, getragenen Pelzteilen möglich
Body: Für die Verarbeitung eines Pelzteils vorbereitetes rechteckiges Fell(-stücken)teil, von Spezialbetrieben meist aus kleinen Fellen oder aus Resten zusammengesetzt
Eulanisieren: Allgemeine Bezeichnung für das insektensicher machen von Bekleidung oder Teppichen, ursprünglich durch die Chemikalie Eulan der Firma Bayer AG
Färben: Häufig angewandte Veredlungstechnik, insbesondere um aktuelle Modefarben zu erzielen. Im Rahmen einer Modellumgestaltung u. U. auch bei getragenen Pelzen möglich. Das Fell kann ohne vorheriges Bleichen in der Regel nur dunkler als vorher gefärbt werden, in der Farbwahl sind durch die entstehenden Mischfarben die Farbmöglichkeiten eingeschränkt. Einen bei neuem Material möglichen, vorhergehenden Bleichprozess werden alte Pelze im Zusammenhang mit dem Färben u. U. nicht mehr aushalten.
Federn: Das Zwischennähen von schmalen Lederstreifen (Fachbegriff -->Galonieren) in V-Form, oft verbunden mit dem -->Auslassen
Female: Das weibliche Kleinpelztier, vor allem beim Nerz (auch: Fähe)
Galonieren: Das Zwischennähen von Lederstreifen, dient vor allem zur Vergrößerung der Fellfläche. Luftgalonieren: Hierbei wird das Leder bei langhaarigen, dichtbehaarten Fellen in kurzen Abständen eingeschnitten und gitterförmig auseindergezogen fixiert. Das Ergebnis ist ein besonders duftiges, weich fallendes Produkt bei gleichzeitiger Flächenvergrößerung.
Geflochtene, gewirkte Pelze: Felle werden in, zumeist schmalstmögliche, Streifen geschnitten und als „Fäden“ in Netze eingeflochten, verwebt oder verstrickt. Da als Ergebnis ein Produkt mit Haaren auf beiden Seiten entsteht, ist diese Arbeitstechnik besonders für Kleinteile wie Schals und Stolen geeignet, aber auch für Jacken (Strickjackenoptik) und Mäntel. Wegen des großen Arbeitsaufwandes meist aus Billiglohnländern (China)
Finish: Die Endbehandlung fertig gearbeiteter Pelze z. B. durch Einstreichen und Aufrauhen des Haares, durch -->Klopfen, -->Läutern, Weichschütteln, "Steamern" des Haares mit Heißluftgebläsen, Bügeln des Haares mit speziellen Pelzbügelmaschinen. Einzelne dieser Prozesse können auch zur Auffrischung und Pflege getragener Pelze angewendet werden. Ausführung durch den Kürschner oder durch die Weitergabe an Spezialbetriebe
Granne: Bei Fellen mit Oberhaar und Unterwolle das Oberhaar (z. B. alle Marderarten wie Nerz, Otter, Zobel, usw.; keine Unterwolle z. B. bei Lamm und Zickel)
Grotzen: Der Fellrücken (meist am langhaarigsten)
Hülle: Der Übermantel für ein Pelzinnenfutter
Kahlauer: Unbehaarte Stelle im Fell
Klopfen: Das Entfernen des losen Schmutzes und eventueller Insektenlarven durch Ausklopfen von Hand mit Rohr- oder Haselnussstöcken oder mit der Pelzklopfmaschine. Eine der Grundarbeiten des Kürschners im Rahmen der Pelzkonservierung
Konservierung: Die Pelz-Sommeraufbewahrung bei gleichzeitiger Pflege durch einen Pelzfachbetrieb
Läutern: Das Reinigen der Pelze durch Sägemehl
Male: Das männliche Kleinpelztier, vor allem beim Nerz (auch: Rüde)
Mutationsfarben: Durch plötzliche, sprunghafte, natürliche vererbbare Farbveränderung entstandene neue Fellfarben (insbesondere bei Nerz, Nutria)
Nourkulemi: Extra zu verarbeitende Kehlstücken, vor allem bei Nerz und Zobel
Pumpf: Das hintere Teil des Felles
rauch: Bezeichnung für dichtes, nicht straff anliegendes Haar
rot: Gegensatz -->blau
Rupfen: Das Entfernen des Grannenhaars (Ergebnis z. B. Samtnerz, Samtnutria, Samtwiesel, früher auch üblicherweise beim Haarseehund/Seal). Seit etlichen Jahren, soweit möglich, auch bei zertrennten, getragenen Nerzen angewendet
Scheren: Das Kürzen des Haares durch Schermaschinen (Ergebnis z. B. Samtbisam, Samtnerzstücken, Biberlamm, Sealkanin). Auch beim zertrennten, getragenen Pelz möglich
Schnatte: Ein Narbenbruch auf der Fellseite
Shearling: Die Haut eines frisch geschorenen Lammes, die zusammen mit der Wolle für die Weiterverarbeitung gereinigt und gefärbt wird
Thiliki: Extra zu verarbeitende Bauchstücken, vor allem bei Nerz und Zobel
Veredlung: Sammelbegriff für Veränderungen des Haares , z. B. durch Färben, Rupfen, Scheren oder der Lederseite durch Färben, Nappieren, Veloutieren, Bedrucken
Wamme: Die Bauchseite des Felles
Zurichten: Das Gerben von Fellen für Pelzzwecke
Zwecken: Das Glattspannen der auf der Lederseite angefeuchteten Pelzteile nach dem Zusammensetzen der Felle vor dem Abgleichen (in die endgültige Form schneiden)
- Bassarisk oder Katzenfrett
- Waschbär
Beuteltiere
- Hauskatze
- Kleinkatze, wildlebende
- Luchs
- Zibetkatze
- Dachs (Taxidea taxus (Schreber))
- Das Fell des Silberdachses, auch Amerikanischer Dachs und Präriedachs, ist seidenweich und dicht (im Gegensatz zum groben Fell des europäischen Dachses, das für Pelzzwecke nicht nutzbar ist). Auf dem Rücken erreicht es eine Haarlänge von 10 cm. Die Färbung ist weiß bis gelblichweiß mit feinen, grauschwarz geringelten Grannen. Kopf und Gesicht sind graubraun mit lebhafter weißer Zeichnung und einem weißen Streifen längs jeder Backe sowie über den Scheitel bis fast zur Schwanzwurzel. Der Bauch ist weiß bis gelblichweiß. Das Fell ist 42 bis 72 cm lang, der Schweif 10 bis 15,5 cm.
- Das Verbreitungsgebiet reicht vom nördlichen Alberta in Kanada bis nach Mexiko. Die besten Felle mit seidigem Haar kommen aus Kanada und dem Nordwesten der USA.
- Der Amerikanische Dachs kann zu Mänteln und Jacken verarbeitet werden, derzeit wird er hauptsächlich für Besätze verwendet.
- Sonnendachs siehe Pahmi
- Das Fell des Silberdachses, auch Amerikanischer Dachs und Präriedachs, ist seidenweich und dicht (im Gegensatz zum groben Fell des europäischen Dachses, das für Pelzzwecke nicht nutzbar ist). Auf dem Rücken erreicht es eine Haarlänge von 10 cm. Die Färbung ist weiß bis gelblichweiß mit feinen, grauschwarz geringelten Grannen. Kopf und Gesicht sind graubraun mit lebhafter weißer Zeichnung und einem weißen Streifen längs jeder Backe sowie über den Scheitel bis fast zur Schwanzwurzel. Der Bauch ist weiß bis gelblichweiß. Das Fell ist 42 bis 72 cm lang, der Schweif 10 bis 15,5 cm.
- Fichtenmarder (amerikanischer "Zobel") (Martes americana (Turton))
- Das Fell des Fichtenmarders wird meist als Amerikanischer Zobel gehandelt. Der Amerikanische Zobel gehört zwar auch zur Gruppe der Echten Marder, wie der Zobel, und sieht ihm auch ähnlich. Doch gleicht er in Gestalt, Färbung und Lebensweise mehr dem europäischen Baummarder. Das Fell ist 40 bis 60 cm lang, der dicht behaarte Schweif bis 15 bis 20 cm. Er lebt in den Wäldern von Neufundland, Kanada, Alaska und im Westen der USA südlich bis Neu-Mexiko und der Sierra Nevada. Nachdem der Bestand um 1910 stark dezimiert war (Jahresanfall 8 000 Felle), kamen dank umfangreicher Schutzmaßnahmen und strenger Regelung 1985/86 allein aus Kanada 180 000 Felle auf den Markt (Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch).
- Das dichte, seidigweiche, mittellange Haar übertrifft noch das des Baummarders, so das das Fell höher als der Baummarder aber niedriger als der Russische Zobel bewertet wird. Die Braunfärbung des Haares zeigt je nach Herkommen hellere, dunklere, gelblichbraune bis tiefdunkelbraune Schattierungen, mitunter erscheint es fast schwarz. Der Kehlfleck ist oft tieforangefarben, mitunter sind es auch nur angedeutete kleine weißgraue Flecken. Die besten Felle kommen aus dem Gebiet der Hudson Bay, Fort George und East Maine.
- Verwendung wie beim Russischen Zobel.
- Das Fell des Fichtenmarders wird meist als Amerikanischer Zobel gehandelt. Der Amerikanische Zobel gehört zwar auch zur Gruppe der Echten Marder, wie der Zobel, und sieht ihm auch ähnlich. Doch gleicht er in Gestalt, Färbung und Lebensweise mehr dem europäischen Baummarder. Das Fell ist 40 bis 60 cm lang, der dicht behaarte Schweif bis 15 bis 20 cm. Er lebt in den Wäldern von Neufundland, Kanada, Alaska und im Westen der USA südlich bis Neu-Mexiko und der Sierra Nevada. Nachdem der Bestand um 1910 stark dezimiert war (Jahresanfall 8 000 Felle), kamen dank umfangreicher Schutzmaßnahmen und strenger Regelung 1985/86 allein aus Kanada 180 000 Felle auf den Markt (Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch).
- Fischermarder, Virginischer Iltis oder Pekan (Martes pennani (Erxleben))
- Das Fell ist als Virginischer Iltis im Handel, obgleich es weder ein Iltis ist noch in Virginia vorkommt. Der Name Fisher stammt von den Indianern, die dem Tier nachsagten, es würde die Fischfallen berauben ohne selbst hineinzugeraten. Das Fell ist 50 bis 70 cm lang, der Schweif 30 bis 40 cm. Er ist ein typischer Waldbewohner, seine Nahrung sind kleine bis mittelgroße Säugetiere, vor allem Baumstachler, die er auf den Rücken dreht um ihnen den Bauch aufzureißen. Aber auch Fische, Vögel, Eier, Beeren und Obst zählen zu seiner Nahrung.
- Seine Heimat reicht von den nördlichen Cassiar Moutains bis zum Großen Sklavensee und dem Südufer der Hudson Bay sowie von Labrador bis zur Anticosti-Insel. Außerdem lebt er in den Rocky Mountains bis zum Großen Salzsee sowie in Süd- und Nord-Dakota, Indiana und Kentucky. Die Bestände werden, nachdem er in vielen Gebieten ausgestorben war, inzwischen genau überwacht. 1985/86 kamen lt. Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch allein aus Kanada wieder 15 000 Felle auf den Markt. Zuchtversuche hatten kaum Erfolg, da sie selten mehr als zwei oder drei Junge bekommen.
- Das Haar des Fichtenmarders ist sehr lang, weich und dicht. Das Fell ist dunkelbraun bis schwarz, teils sehr hell (gelblich-weiß) und kastanienbraun. Kopf, Nacken, Ohren und Schultern sind heller, mitunter in grau übergehend. Die Unterwolle ist gelblich bis bläulichgrau. Das Leder ist verhältnismäßig dick. Die besten Sorten "blaugraue" sind tiefschwarzbraun bläulich schimmernd, etwa wie die besten Waschbären.
- Der Fischermarder, Pekan oder Virginische Iltis wird zu Besätzen, Jacken und Mänteln verarbeitet.
- Das Fell ist als Virginischer Iltis im Handel, obgleich es weder ein Iltis ist noch in Virginia vorkommt. Der Name Fisher stammt von den Indianern, die dem Tier nachsagten, es würde die Fischfallen berauben ohne selbst hineinzugeraten. Das Fell ist 50 bis 70 cm lang, der Schweif 30 bis 40 cm. Er ist ein typischer Waldbewohner, seine Nahrung sind kleine bis mittelgroße Säugetiere, vor allem Baumstachler, die er auf den Rücken dreht um ihnen den Bauch aufzureißen. Aber auch Fische, Vögel, Eier, Beeren und Obst zählen zu seiner Nahrung.
- Hermelin (Mustela erminea (Linné))
- Das Hermelin oder Große Wiesel ist die verbreitetste Wieselart. Es lebt in Europa, in weiten Teilen Asiens von Nordsibirien über Kamtschatka und die Kurilen bis Japan, im nordwestlichen Kaukasus, Mittelasien, Nord-Indien, China, der Mongolei und in Nordamerika.
- Der schlanke Körper ist 25 bis 32 cm lang, der Schweif 8 bis 10 cm, die Schweifspitze ist im Gegensatz zum Kleinen Wiesel immer schwarz. Die Sommerfelle haben einen bräunlichen bis graurötlichen Rücken, die Seiten und der Kopf haben eine gelbliche bis reinweiße Unterwolle. Die Winterfelle sind weiß mit Schattierungen zwischen bläulichweiß und elfenbeinweiß.In den gemäßigten Zonen bleibt das Hermelin jedoch das ganze Jahr braun (Südengland, Irland, Südeuropa, südl. USA).
- Europäische Hermelin sind nicht so weiß wie die sibirischen und gröber im Haar. Als beste sibirische Sorten, weil besonders groß, silbrigweiß, rauch und seidig, gelten Ishimsker, Barabinsker, Beresowsker, Petropawlowsker, Petschorer.
- Bereits im Altertum war das Hermelinfell bekannt und begehrt. Die Griechen hielten es für eine weiße Ratte und nannten es Armenische Ratte, woraus sich der Name Hermelin entwickelt haben soll. Im Thierlein Hermelingten sah man das Sinnbild der Keuschheit und des unbefleckten Gewissens. Man sagte ihm solche "Reinigkeit" nach, dass es "lieber durch Feuer laufet als in etwas unreines". Diese Vorstellungen haben wohl bewirkt, dass es jahrhundertelang nur zu Kleidung allerhöchster Würdenträger verwendet werden durfte, obwohl es viele weit kostbarere Felle gab und gibt. Hermelin gilt als Pelz der Kaiser und Könige, Elisabeth II. trug zu ihrer Krönung einen Hermelinumhang, Papst Benedikt XVI. trägt nicht nur zur Osteroktav eine mit Hermelin verbrämte Samtmozetta. Im Dezember 2005 verblüffte der Papst bei eisiger Kälte zudem mit einer hermelinbesetzten, warmen roten Mütze, dem traditionellen aber ungewohnten Camauro. Aber auch Modezar Karl Lagerfeld erklärte der Zeitschrift Stern, „Im Sommer schlafe ich unter einer weissen Hermelindecke, im Winter unter Zobel“.
- Zumeist werden Hermelinfelle zu Abendpelzen, kleinen Capes oder leichten Sommerpelzen gearbeitet.
- Das Hermelin oder Große Wiesel ist die verbreitetste Wieselart. Es lebt in Europa, in weiten Teilen Asiens von Nordsibirien über Kamtschatka und die Kurilen bis Japan, im nordwestlichen Kaukasus, Mittelasien, Nord-Indien, China, der Mongolei und in Nordamerika.
- Iltis (Mustela putorius (Linné), Mustela eversmanni (Lesson))
- Der Europäische Iltis (Mustela putorius (Linné)
- Der Iltis, als Stinkmarder, „Stänker“, „Ratz“ bezeichnet, war in seinem Fell oft mit einem unangenehmen Geruch behaftet, er wurde in früheren Zeiten nur vom „allergemeinsten“ Volk verwendet. „Sie stinken gleich dem Iltis übel und stark“ heißt es in einem alten Jagdbuch. Der heutigen Zurichtung ist es gelungen, diesen Geruch völlig verschwinden zu lassen.
- Der „Schwarze Iltis, „Europäische Iltis“, „Waldiltis“ oder „Landiltis“ ist über ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme von Irland und den nördlichen Zonen Skandinaviens und Russland.
- Das Fell ist etwa 34 bis 44 cm lang, der Schweif etwa 14 bis 18 cm. Das dunkle Oberhaar deckt die helle Unterwolle nicht völlig ab, dadurch erscheint das Fell wie von einem dichten, dunklen Schleier überzogen. Der Kopf ist rötlichgrau oder rötlichbraun, Hals, Brust, Beine und Schweif sind dunkel, meist bräunlich-schwarz. Damit gehört der Iltis zu den „verkehrt“ gefärbten Pelztieren, d. h. zu den Tieren, bei denen die Oberseite heller ist als die Unterseite. Die Farben variieren sehr, von weiß und weißlichgrau bis gelb, orange bis rotgelb. Nicht selten sind Flavismen, sogenannte „Rührei“- oder „Honigiltisse“, die völlig einfarbig semmel- oder honiggelb sind, vor allem in Südeuropa. Auch dunkelrote bis braune Farbschläge kommen vor, sogenannte „Froschiltisse.“
- Als Nahrung nutzt er alles, was er bewältigen kann, Insekten, Nattern, Frösche und Mäuse. Er ist gefürchtet wegen der erheblichen Schäden, die er in Kaninchen und Hühnerställen anrichten kann, neuerdings auch wegen seiner Leidenschaft, in Automotoren Kabel und Leitungen zu zerbeißen.
- Schon etwa im 1. Jahrtausend v. Chr. begann der Mensch die Jagdfähigkeiten der Iltisse für seine Bedürfnisse zu nutzen. Es wurden Wildtiere gezähmt und für die Jagd auf Kaninchen, Ratten und Mäuse eingesetzt. Über die Jahrhunderte entstand so die domestizierte Form des Iltisses, das Frettchen (Mustela putorius furo), obgleich unklar ist, ob der Europäische Iltis oder der Steppeniltis dessen Urform ist. Seit einigen Jahrzehnten wird der Iltis auch für Pelzzwecke gezüchtet. 1988 gab 'Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch den geschätzten jährlichen Anfall mit 500 000 Fellen an.
- Der Europäische Iltis wird naturell oder gefärbt zu Jacken, Mänteln und Besätzen verarbeitet.
- Der Iltis, als Stinkmarder, „Stänker“, „Ratz“ bezeichnet, war in seinem Fell oft mit einem unangenehmen Geruch behaftet, er wurde in früheren Zeiten nur vom „allergemeinsten“ Volk verwendet. „Sie stinken gleich dem Iltis übel und stark“ heißt es in einem alten Jagdbuch. Der heutigen Zurichtung ist es gelungen, diesen Geruch völlig verschwinden zu lassen.
- Der weiße oder Steppeniltis (Mustela eversmanni (Lesson))
- Der Steppen- oder Eversmann-Iltis ist als Russischer oder Weißer Iltis im Handel. Er lebt vom Nord-Ural, durch Sibirien bis zum Amur, südlich durch die Mandschurei bis zum Oberlauf des Jangtsekiang und westwärts über den Himalaja, Kaschmir und das Altai-Tal bis zum Kaspischen Meer. Die Körpergröße ist etwa 35 bis 40 cm, der Schweif ist 14 bis 18 cm lang. Die fast weiße Unterwolle dominiert die Färbung. Das Sommerfell ist gelblich bis rötlich, das Winterfell grauweiß oder gelblichweiß, mitunter fast reinweiß. Die Grannenhaare stehen noch weniger dicht als beim Europäischen Iltis, so dass die Unterwolle noch deutlicher vorscheint. Kehle, Brust und Beine sind dunkel, oft tiefschwarz. Ein Merkmal ist die Färbung des Schweifes, die hintere Hälfte sehr dunkel, braunschwarz; die vordere Hälfte ist so hell wie die Unterwolle. Aus bestimmten Gebieten wie Petropawlowsk und Semipalatinsk kommen gelegentlich fast weiße Iltisse. Der Iltis unterliegt in Russland strengen Schutz- und Schongesetzen. Die besten, seidigsten, fast weißen Felle kommen aus Sibirien. 1987 bot die russische Rauchwaren-Handelsgesellschaft Sojuzpushnina 6 700 Felle an.
- Aus den Fellen werden Jacken, Mäntel und zumeist Besätze gearbeitet.
- Der Steppen- oder Eversmann-Iltis ist als Russischer oder Weißer Iltis im Handel. Er lebt vom Nord-Ural, durch Sibirien bis zum Amur, südlich durch die Mandschurei bis zum Oberlauf des Jangtsekiang und westwärts über den Himalaja, Kaschmir und das Altai-Tal bis zum Kaspischen Meer. Die Körpergröße ist etwa 35 bis 40 cm, der Schweif ist 14 bis 18 cm lang. Die fast weiße Unterwolle dominiert die Färbung. Das Sommerfell ist gelblich bis rötlich, das Winterfell grauweiß oder gelblichweiß, mitunter fast reinweiß. Die Grannenhaare stehen noch weniger dicht als beim Europäischen Iltis, so dass die Unterwolle noch deutlicher vorscheint. Kehle, Brust und Beine sind dunkel, oft tiefschwarz. Ein Merkmal ist die Färbung des Schweifes, die hintere Hälfte sehr dunkel, braunschwarz; die vordere Hälfte ist so hell wie die Unterwolle. Aus bestimmten Gebieten wie Petropawlowsk und Semipalatinsk kommen gelegentlich fast weiße Iltisse. Der Iltis unterliegt in Russland strengen Schutz- und Schongesetzen. Die besten, seidigsten, fast weißen Felle kommen aus Sibirien. 1987 bot die russische Rauchwaren-Handelsgesellschaft Sojuzpushnina 6 700 Felle an.
- Der Europäische Iltis (Mustela putorius (Linné)
- Kolinsky (Mustela sibirica (Pall), Mustela altaica (Pall))
- Der Kolinsky (zulässige Bezeichnungen auch Chinesisches Wiesel oder Japanisches Wiesel) hat eine Körperlänge von etwa 31 bis 39 cm und gehört zur Gattung der Wiesel, ist jedoch etwas langhaariger als das normale Wiesel. Die Haare des buschigen Schweifes wurden früher, auch heute noch in geringerem Umfang, zu feinen Malerpinseln verarbeitet.
- Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Asien vom Ural bis zum Amurgebiet, im Norden bis zur Baumgrenze, im Süden bis Kaschmir, Nepal, Buthan, Tibet, Oberburma und Südchina. Er bewohnt auch Korea, Japan und Formosa. Der Kolinsky ist hauptsächlich Waldbewohner, er ist ein flinker Kletterer, seine Hauptnahrung sind kleine Nager.
- Das Fell war bis in die neuere Zeit in den Ländern und Gebieten besonders gefragt, in denen Gelb als Farbe des Staates und der Macht besonderen Rang hatte. Es bildete einen bedeutenden Handelsartikel in China, der Mandschurei und der Türkei.
- Die Felle kommen bereits zu Tafeln zusammengesetzt auf den Weltmarkt. Derzeit werden die meisten Kolinskytafeln, der Mode entsprechend, gerupft und gefärbt als Samtkolinsky gehandelt. Kolinsky wird als Außenpelz, wegen des geringen Gewichts auch oft als Innenfutter, verarbeitet.
- Der Kolinsky (zulässige Bezeichnungen auch Chinesisches Wiesel oder Japanisches Wiesel) hat eine Körperlänge von etwa 31 bis 39 cm und gehört zur Gattung der Wiesel, ist jedoch etwas langhaariger als das normale Wiesel. Die Haare des buschigen Schweifes wurden früher, auch heute noch in geringerem Umfang, zu feinen Malerpinseln verarbeitet.
- Marder (Baum- und Steinmarder) (Martes martes (Linné), Martes foina (Erxleben))
- Baum- oder Edelmarder
- Der Baum- oder Edelmarder unterscheidet sich u. a. durch sein auffallend feines und seidiges, dem Zobel vergleichbares, Haar vom Steinmarder. Die Grundfarbe ist ein schönes glänzendes Braun mit Übergängen von gelblichbraun, fast beigefarben bis tiefdunkelnussbraun oder kastanienbraun. Die Wamme ist oft heller, der Kehlfleck gelblichbraun, mitunter auch dottergelb. Das Fell ist 48 bis 53 cm lang, der Schweif 23 bis 28 cm. Im Gegensatz zum Steinmarder sind die Fußsohlen stark behaart.
- Außer in Europa ist er vom Weißen Meer bis zum Kaukasus und östlich bis zum Ob und Irtisch verbreitet, ferner in Kleinasien und im Iran. Er lebt vor allem in dichten Laub- und Mischwäldern bis zu einer Höhe von 1 800 m. Er ernährt sich von Kleintieren bis hin zum Rehkitz, vor allem auch von Eichhörnchen.
- Der größte Baummarder ist der kaukasische. Die besten Felle kommen aus Skandinavien, mit sehr langem und dichten Haar. Nordrussische, kaukasische und Ural-Felle sind mitunter etwas gröber im Haar, haben aber einen hohen Glanz und gute Farben. Sehr gute Felle kommen auch aus dem Alpengebiet. Nach „Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch“ kamen um 1988 insgesamt jährlich höchstens 50 000 Felle in den Handel.
- Die Felle werden zu Jacken, Mänteln und Besätzen verarbeitet.
- Der Baum- oder Edelmarder unterscheidet sich u. a. durch sein auffallend feines und seidiges, dem Zobel vergleichbares, Haar vom Steinmarder. Die Grundfarbe ist ein schönes glänzendes Braun mit Übergängen von gelblichbraun, fast beigefarben bis tiefdunkelnussbraun oder kastanienbraun. Die Wamme ist oft heller, der Kehlfleck gelblichbraun, mitunter auch dottergelb. Das Fell ist 48 bis 53 cm lang, der Schweif 23 bis 28 cm. Im Gegensatz zum Steinmarder sind die Fußsohlen stark behaart.
- Steinmarder
- Der Steinmarder hat etwa die gleich Größe wie der Baummarder. Er bevorzugt offeneres, busch- oder baumbestandenes und oft felsiges Gelände und ist in Gebirgen bis 4 000 Meter Seehöhe zu finden. Als Kulturfolger ist er oft in der Nähe menschlicher Siedlungen zu sehen, wo er sich in Parkanlagen, Scheunen oder auch Dachböden aufhält, weswegen er auch Dachmarder oder Hausmarder genannt wird. Sein Verbreitungsgebiet ist ähnlich dem des Baummarders. Er kommt weniger nördlich, aber südlicher vor als der Baummarder, vor allem in den waldarmen Ländern des Mittelmeerraums. Es gibt ihn nicht in England, Irland und in Skandinavien. In Asien bewohnt er nur bestimmte Gebiete.
- Die Farbe ist rötlichgraubraun bis bläulichgrau oder -braun, ähnlich wie Milchschokolade. Sie ist nicht so rein wie beim Baummarder,; der Bauch ist gegenüber dem Rücken vielfach heller. Der Kehlfleck ist weiß, oft gegabelt oder gezackt. Die Pfoten und der Schweif sind dunkelbraun, die Fußsohlen nackt. Wie beim Iltis deckt das Oberhaar die sehr kurze, aber dichte weiße Unterwolle nicht ab. Die Grannenhaare sind etwas gröber und starrer als beim Baummarder.
- Die besten Felle kommen aus Bulgarien, Russland (hier besonders aus dem Kaukasus, „Kubaner“) und aus Armenien (Erzerum- und Ararat-Gebiet). Russische Steinmarder sind besonders groß, oft sehr dunkel, häufig jedoch gröber im Haar. Auch aus den Wäldern Deutschlands, Österreichs, Ungarn, des Balkans, Italiens, Frankreichs, Spaniens und Belgiens kommen teilweise dunkle Felle. Nach „Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch“ kamen um 1988 insgesamt jährlich höchstens 50 000 Felle in den Handel.
- Verwendung wie beim Baummarder für Mäntel, Jacken und Besätze.
- Der Steinmarder hat etwa die gleich Größe wie der Baummarder. Er bevorzugt offeneres, busch- oder baumbestandenes und oft felsiges Gelände und ist in Gebirgen bis 4 000 Meter Seehöhe zu finden. Als Kulturfolger ist er oft in der Nähe menschlicher Siedlungen zu sehen, wo er sich in Parkanlagen, Scheunen oder auch Dachböden aufhält, weswegen er auch Dachmarder oder Hausmarder genannt wird. Sein Verbreitungsgebiet ist ähnlich dem des Baummarders. Er kommt weniger nördlich, aber südlicher vor als der Baummarder, vor allem in den waldarmen Ländern des Mittelmeerraums. Es gibt ihn nicht in England, Irland und in Skandinavien. In Asien bewohnt er nur bestimmte Gebiete.
- Baum- oder Edelmarder
- Nerz (Mustela vison (Schreber))
- Als Nerz wird heute der Nachkomme des Amerikanischen Minks gehandelt, die Nachkommen des europäischen Nerzes sind durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. In Deutschland gehandelte Wildnerze kommen in der Regel weiterhin aus Nordamerika, obwohl der Mink, auch in Europa, insbesondere in Osteuropa, eingebürgert wurde. Näheres s. unter Nerz.
- Die Nerzzucht begann vor über 100 Jahren in Nordamerika und hatte 1920 bereits ein beträchtliches Ausmaß erreicht. Um diese Zeit wurden auch die ersten Farmtiere nach Europa verkauft.
- Die hauptsächlich gehandelten Naturfarben sind derzeit:
- Black, Dark - die Weiterzucht des naturbraunen Nerzes (Standard Nerz) hin zu fast schwarz
- Mahogany - dunkelbraun (zwischen Demibuff und Dark)
- Demi Buff, Demibuff - mittelbraun (zwischen Pastell und Standard)
- Pastell - hellbraun
- Pearl - beige
- Jasmin - weiß
- Blackcross, Kohinoor - weiß mit schwarzer Fellmitte
- Weitere Mutationsfarben sind u. a. Silverblue (braungrau), Saphir (zartblau), Violet (zartviolett).
- Neben diversen weiteren Farbnuancen gibt es teilweise abweichende Farbbezeichnungen der einzelnen Züchterverbände.
- Females nennt man die weiblichen Nerze. Die Felle sind kleiner, leichter und kurzhaariger als die etwa ein Drittel größeren Males.
- Als Samtnerz wird der gerupfte oder geschorene Nerz bezeichnet. Die häufigste Samtveredlung ist das Rupfen, hierbei wird das Grannenhaar bis zur Haarwurzel entfernt.
- Amerikanische Züchter waren die ersten, die einen besonders kurzgrannigen schwarzbraunen Nerztyp züchteten (Blackglama, American Legend, Canada Majestic). Von den skandinavischen Züchtern wird er unter der Bezeichnung Black Velvet angeboten.
- Organisationen der Nerzzüchter und deren Markennamen:
- KOPENHAGEN FUR KOPENHAGEN PURPLE, KOPENHAGEN PLATINUM, KOPENHAGEN BURGUNDY, KOPENHAGEN IVORY
- SAGA SAGA SELECTED
- BLACKGLAMA und AMERICAN LEGEND
- CANADA MAJESTIC
- NORKA
- Der Verkauf der Nerzfelle erfolgt hauptsächlich auf Auktionen. Hier werden die Felle nach Größen und Qualitäten sortiert und in Bündeln (lots) vereint zum Höchstpreis versteigert. Ein besonders günstiger Preis durch direkten Einkauf beim Züchter wäre für diesen sinnlos und ist damit praktisch ausgeschlossen.
- Nerz wird für alle denkbare Pelzbekleidung, naturell oder gefärbt, als Pelzdecken, im Schmuckbereich etc. verwendet. Die abfallenden Reste (Köpfe, Pfoten, Schweife, -->Thiliki, -->Nourkulemi) werden ausnahmslos verwendet, meist zu Tafeln zusammengesetzt und ebenfalls in fast allen Bereichen eingesetzt.
- Als Nerz wird heute der Nachkomme des Amerikanischen Minks gehandelt, die Nachkommen des europäischen Nerzes sind durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. In Deutschland gehandelte Wildnerze kommen in der Regel weiterhin aus Nordamerika, obwohl der Mink, auch in Europa, insbesondere in Osteuropa, eingebürgert wurde. Näheres s. unter Nerz.
- Otter (Lutrinae)
- Alle Mitglieder dieser Unterfamilie haben einen lang gestreckten Körper, kurze Beine mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen, einen langen, kräftigen Schwanz und einen runden Kopf mit stumpfer Schnauze. Bei den Ottern findet man mit circa einem Meter und 22 bis 45 kg die größten Vertreter dieser Familie (Riesenotter und Seeotter). Wie bei allen Mardern sind die Männchen etwa ein Viertel größer als die Weibchen. Ihr Fell ist entweder gleichmäßig braun-grau, manchmal leicht gesprenkelt und häufig etwas heller am „Kragen“ und/oder am Bauch. Sie besitzen mit mehr als 1,000 Haaren pro mm² eines der dichtesten Felle im Tierreich. Durch den Aufbau des Fells – lange Fellhaare schützen das dichte, weiche Unterfell – können sie auch bei längerem Aufenthalt im Wasser eine isolierende Luftschicht um den Körper halten. Wegen dieses dichten, stabilen Haarkleids wird dem Fell seit altersher die größte Haltbarkeit aller Pelzarten nachgesagt.
- Otter wurden hauptsächlich für Mäntel und Jacken und für Besätze auf feinen Herren-„Gehpelzen“ verwendet. Abgesehen davon, dass alle Arten bis auf Lutra canadiensis inzwischen durch Handelsverbote des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens geschützt sind, finden die ehemals so begehrten Felle durch die Begünstigung der jetzigen Mode von leichten Materialien bei uns kaum Beachtung. Lt. der Statistik der IPA (= Internationale Pelz- und Jagdausstellung in Leipzig(?) fielen 1930 noch weltweit 160 00 Felle an, heute dürfte der Anfall weit unter 100 000 liegen.
- Fischotter (Lutra sp. (Brunnich))
- Der Fischotter ist in verschiedenen Arten, die oft beträchtliche Unterschiede in Bezug auf Größe, Farbe und Haarstruktur aufweisen, über fast die ganze Welt verbreitet. Er fehlt, außer in Polargebieten, nur in Australien und Polynesien. In den meisten Gebieten ist er jedoch bereits selten geworden. Nicht nur, dass die Fischer ihm nachstellten - seine bevorzugte Nahrung sind Fische - auch sein Fell war überall begehrt. Bis zum 1. Weltkrieg war es das bei uns am höchsten bewertete Fell. Entscheidend war jedoch die zunehmende Verdrängung durch die Kultivierung. Hinzu kam die mit der Verschmutzung der Flüsse und Seen einhergehende Abnahme des Fischbestands.
- Die Körperlänge ist bis über 110 cm, der behaarte Schwanz 30 bis 55 cm.
- Die besten Eurasischen Fischotter (Lutra lutra (Linné)) kamen aus Norwegen und Schweden, Felle mit dichter, dunkelgrauer Unterwolle und feinen weichen, dunkelbraunen Oberhaaren.
- Alle Fischotter stehen in Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens, einige Arten, wie z. B. der eurasische Fischotter (Lutra felina (Molina)) der Südamerika-Fischotter (Lutra longicaudis (Olfers)) u. a. sogar in Anhang I. Für letztere gilt ein absolutes Handelsverbot.
- Der Nordamerikanische Fischotter (Lutra canadensis (Schreber)), auch kanadischer Otter, Virginischer Otter lebt von Alaska und Labrador bis zu den Südstaaten der USA. Die besten Sorten kommen aus dem Nordosten Kanadas (besonders seidig und dicht). Einzelne dunkle Sorten sind bemerkenswert durch hell- und weißgrundige Unterwolle. Westliche Provenienzen sind qualitativ und farblich schwächer sowie gröber und schütterer in der Unterwolle. Nur Alaskaotter sind feiner (mittelseidig). Im Süden ist die Qualität meist noch geringer.
- Südamerikanische Otter sind, bis auf den Riesenotter, wesentlich kleiner als nordamerikanische; Länge, Stärke und Dichte des Haares sind den nordamerikanischen Provenienzen nicht gleichwertig. Die Behaarung ist wesentlich flacher, meist glatt anliegend und gröber. Auch fehlt die feine Unterwolle. Diese ist wesentlich kürzer und flacher. Daneben sind der Meerotter (Lutra felina (Molina)), der Südamerika-Fischotter (Lutra longicaudis (Olfers)), der südliche Flussotter (Lutra provocax (Thomas)) und der Riesenotter (Pteronura brasiliensis (Gmelin)) bekannt. Als beste, besonders rauche Sorten gelten die aus Feuerland, dem südlichen Chile, Patagonien, Uruguay und Süd-Brasiliens.
- Alle Otter Südamerikas stehen unter dem vollen Schutz des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens.
- In Afrika lebt der Fleckenhalsotter (Lutra maculicollis (Lichtenstein)), von dem vor Jahrzehnten nur der im Kongo lebende Kongo-Otter und der Rhodesia-Otter bei uns gehandelt wurden. Der Kap-Otter (Aonyx capensis (Schinz)) lebt südlich der Sahara, von Abessinien, Zaire und Liberia bis Kapland. Als dritte Art ist der Kleinkrallenotter Aonyx congica (Lonnberg)) bekannt, von dem einige Populationen in Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens stehen (absolutes Handelsverbot).
- In Asien leben, neben dem Fischotter (Lutra lutra), der Indische Fischotter (Lutra perspicillata (Geoffrey)) und der Haarnasenotter (Lutra sumatrana (Gray)).
- Seeotter (Enhydra lutris (Linné))
- Der Seeotter, Meerotter, Kalan, Kamtschatkabiber oder Seebiber erreicht eine Körperlänge von 1,20 bis 1,50 Meter, selten jedoch über 1,30 Meter. Die Behaarung ist von gleichmäßiger Länge, beim Hineinblasen legt sich das Haar nach allen Seiten gleichmäßig auseinander, ohne dass der Haargrund sichtbar wird. Das Haar ist mittellang, feinseidig, sehr weich und sehr dicht. Das Oberhaar überragt das Unterhaar nur um wenige Millimeter. Die Färbung ist hellbraun bis tief-bläulichschwarz, samtartig, glänzend. Das Grannenhaar ist oft weißlich, wodurch das Fell mit silbrigem Schleier reifartig überzogen scheint. Das Seeotterfell gehörte einmal zu den kostbarsten Fellarten, es galt als fast unbegrenzt haltbar (leider zerfallen die alten Felle jedoch inzwischen im Leder und werden deshalb zu ihrer Erhaltung auf einen Textiluntergrund aufgebracht).
- Das Fell des Seeotters ist äußerst imposant, weil es viel größer als das lebende Tier ist, infolge der sonderbar lockeren faltigen Umhüllung des Körpers mit der Haut.
- Das Wohngebiet des Seeotters reicht im Norden bis an die Arktis, im Süden bis an die Tropen. Infolge schonungslos ausgeübter Jagd wurden die Tiere außerordentlich dezimiert, an einigen Stellen sind sie ausgestorben. Die 1911 geschlossene „Convention for the Protection of Seals“ bezieht auch den Seeotter ein, um die Gefahr des völligen Aussterbens zu bannen. In den Schutzgebieten haben sich die Herden beträchtlich vermehrt, zumal die genannte Convention in der Zwischenzeit wiederholt verlängert und ergänzt wurde. Inzwischen wurde die Unterart Enhydra lutris nereis (die Population der U.S.A.) in Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens aufgenommen (absolutes Handelsverbot), die übrigen Populationen stehen in Anhang II.
- Vor dem Erlass der Seal-Convention, als Felle - wenn auch damals schon in nur kleiner Zahl - angeboten wurden, fiel einem Leipziger Rauchwarenhändler auf, dass fast alle seine Felle unter der rechten bzw. linken Vorderflosse eine beriebene Stelle aufwiesen. Diese scheint auf das dort mit einem Stein erfolgte Aufklopfen der Muscheln zurück zu führen zu sein. Um an den Inhalt der Muscheln zu gelangen, eine bevorzugte Nahrung der Seeotter, sind durchschnittlich 36, mitunter 80 und mehr Schläge auszuführen, wobei das Tier im Wasser treibend auf dem Rücken liegt. Erstmals nach 57 Jahren wurde 1968 der Fang von 1 000 Seeottern erlaubt, wohl um den Klagen der Küstenfischer gegen die Nahrungskonkurrenz zu entsprechen. Die Felle erzielten auf Grund ihrer Seltenheit auf der Versteigerung der Seattle Fur Exchange zwar noch Preise von durchschnittlich DM 250 bis 600, bei einem Höchstpreis von DM 2 300. Jedoch ist das Interesse am Weltmarkt inzwischen praktisch erloschen, das Fell ist für die heutige Mode zu schwer, soweit bekannt, sind bisher keine weiteren Felle auf den Markt gekommen. Um 1969 erregte dann auch ein- und letztmalig ein auf der Frankfurter Pelzmesse gezeigtes Seeotterfell ob seiner beeindruckenden Ausmaße und seiner Seltenheit große Aufmerksamkeit.
- Verwendung bis 1911 hauptsächlich für Besätze auf Herren-„Gehpelzen“, ein Fell reichte für fünf Kragen. Im Russland der Zarenzeit wurden die Paradeuniformen der Husarenoffiziere einschließlich der Tschakos mit Seeotter besetzt, wozu ein großes Fell benötigt wurde. Großes Interesse bestand auch in China an diesen Fellen für die Gewänder chinesischer Würdenträger.
- Der Seeotter, Meerotter, Kalan, Kamtschatkabiber oder Seebiber erreicht eine Körperlänge von 1,20 bis 1,50 Meter, selten jedoch über 1,30 Meter. Die Behaarung ist von gleichmäßiger Länge, beim Hineinblasen legt sich das Haar nach allen Seiten gleichmäßig auseinander, ohne dass der Haargrund sichtbar wird. Das Haar ist mittellang, feinseidig, sehr weich und sehr dicht. Das Oberhaar überragt das Unterhaar nur um wenige Millimeter. Die Färbung ist hellbraun bis tief-bläulichschwarz, samtartig, glänzend. Das Grannenhaar ist oft weißlich, wodurch das Fell mit silbrigem Schleier reifartig überzogen scheint. Das Seeotterfell gehörte einmal zu den kostbarsten Fellarten, es galt als fast unbegrenzt haltbar (leider zerfallen die alten Felle jedoch inzwischen im Leder und werden deshalb zu ihrer Erhaltung auf einen Textiluntergrund aufgebracht).
- Alle Mitglieder dieser Unterfamilie haben einen lang gestreckten Körper, kurze Beine mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen, einen langen, kräftigen Schwanz und einen runden Kopf mit stumpfer Schnauze. Bei den Ottern findet man mit circa einem Meter und 22 bis 45 kg die größten Vertreter dieser Familie (Riesenotter und Seeotter). Wie bei allen Mardern sind die Männchen etwa ein Viertel größer als die Weibchen. Ihr Fell ist entweder gleichmäßig braun-grau, manchmal leicht gesprenkelt und häufig etwas heller am „Kragen“ und/oder am Bauch. Sie besitzen mit mehr als 1,000 Haaren pro mm² eines der dichtesten Felle im Tierreich. Durch den Aufbau des Fells – lange Fellhaare schützen das dichte, weiche Unterfell – können sie auch bei längerem Aufenthalt im Wasser eine isolierende Luftschicht um den Körper halten. Wegen dieses dichten, stabilen Haarkleids wird dem Fell seit altersher die größte Haltbarkeit aller Pelzarten nachgesagt.
- Pahmi oder Sonnendachs (Melogale moschata (Gray))
- Der Pahmi oder Sonnendachs ist schlanker als der Dachs und wird 33 bis 43 cm groß, dazu der Schweif von 15 bis 23 cm. Ein besonderes Merkmal ist die Gesichtsmaske, die aus schwarzen und weißen oder gelblichen Mustern gebildet ist und durch helle Mittelstreifen über den braunen Rücken fortgesetzt wird.
- Der Sonnendachs ist in drei Arten verbreitet: China-Sonnendachs, auf dem chinesischen Festland, auf Taiwan, Burma und in Indochina (Melogale moschata (Gray)), Borneo Sonnendachs, Borneo (Melogale everetti (Thomas)) und Burma-Sonnendachs in Nepal, Assam, Burma, Java, Thailand und Indochina (Melogale personata (Geoffroy)). Er lebt bevorzugt in Wäldern, in Busch und Baumsteppen und jagt dort, meist in der Dämmerung und nachts, nach kleinen Säugern.
- Das Fell kommt sporadisch in kleinen Mengen auf den deutschen Markt und wird, naturell oder gefärbt, zu Innenfuttern, Besätzen und gelegentlich auch zu Jacken und Mänteln verarbeitet.
- Der Pahmi oder Sonnendachs ist schlanker als der Dachs und wird 33 bis 43 cm groß, dazu der Schweif von 15 bis 23 cm. Ein besonderes Merkmal ist die Gesichtsmaske, die aus schwarzen und weißen oder gelblichen Mustern gebildet ist und durch helle Mittelstreifen über den braunen Rücken fortgesetzt wird.
- Skunk, Stinktier (Mephtis, Spilogale, Conepatus)
- Man unterscheidet den Streifenskunk oder Kanadaskunks, den Fleckenskunk und den Zorrino oder Südamerikanischen Skunk. Die Skunks bewohnen den amerikanischen Kontinent vom Norden bis zum äußersten Süden in verschiedenen Arten. Mit seinem plumperen, stämmigen Körper sieht der Skunk nicht wie ein typischer Marder aus. Der Kopf ist klein und spitz, das langhaarige Fell ist kontrastreich, meist schwarz mit weißen Streifen. Er wird 40 bis 50 cm groß, der lange, breite und buschige Schweif erreicht eine Länge von 30 cm. Ein charakteristisches Merkmal sind die ausgeprägten Analdrüsen, die ein streng riechendes Sekret absondern, welches bis zu 6 Meter weit versprüht werden kann.
- Besonderes Kennzeichen des Streifen-Skunk ist die Rückenzeichnung oder „Gabelung“, die in der Form und Ausdehnung stark variiert. Man unterscheidet im Handel schwarze Skunks, die meist jedoch einen kleinen weißen Fleck auf der Stirn oder im Genick tragen, kurzstreifige und weiße Skunks. Weiter unterscheidet man zwischen den östlichen Skunks mit verästelten zackigen Streifen (Zackenskunk) und den westlichen Skunks mit gerade verlaufenden, ungezackten Streifen. Im Großen und Ganzen kann ein Rauchwarenfachmann aus der Art der Gabelung die Provenienz der Felle bestimmen. In der Hochzeit der Skunksmode wurden die Gabeln in der Regel herausgeschnitten und zu Decken, Innenfuttern und Kragen verarbeitet.
- Die Nutzung der Felle wurde erst möglich als es gelang, den typischen Geruch zu beseitigen. Seit etwa 1870 stieg die Nachfrage an. Bis in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg waren Skunks ein bevorzugtes Material für Besätze, Kragen und Muffe, vorwiegend auch für Kutscherkragen. An Handelswert stand der Skunk in den USA seinerzeit an zweiter Stelle hinter Bisam. Nach der IPA-Statistik von 1930 betrug die Anlieferung an die Weltmärkte damals etwa 5 Millionen Felle. Mit der Abkehr der Mode von den Langhaarfellen gingen auch die Anlieferungen zurück (1966/67 nur knapp 34 000, 1970 etwa 22 000).
- Als Lyraskunk bezeichnet man das Fell des Fleckenskunks. Er lebt in den Buschebenen der Süd- und Südweststaaten Nordamerikas, vor allem im Missisippigebiet. Die Körpergröße ist etwa 28 bis 35 cm, der Schweif 17 bis 21 cm. Die Behaarung ist seidig und dicht, kürzer und weicher als beim Streifenskunk. Die lyraförmige, weiße bis gelblich-weiße Streifen- oder Fleckenzeichnung hebt sich deutlich von der glänzend schwarzen Grundfärbung ab. Felle des Fleckenskunk fielen lt. Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch um 1988 zwischen 15 und 20 000 an.
- Der Zorrino ist ein dem Skunk nahestehender Verwandter aus Mittel- und Südamerika. Sein Fell wird nur selten verabeitet, die an sich schon kleinen Felle haben oft einen störenden Wirbel im Genick. Der jährliche Anfall ist nicht bekannt.
- Der patagonische Skunk (Conepatus humboldtii Gray) steht als geschützte Art des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens im Anhang 2 des Abkommens; zum Handel sind Aus- und Einfuhrgenehmigungen sowie der Nachweis über die Unschädlichkeit für den Bestand notwendig.
- Man unterscheidet den Streifenskunk oder Kanadaskunks, den Fleckenskunk und den Zorrino oder Südamerikanischen Skunk. Die Skunks bewohnen den amerikanischen Kontinent vom Norden bis zum äußersten Süden in verschiedenen Arten. Mit seinem plumperen, stämmigen Körper sieht der Skunk nicht wie ein typischer Marder aus. Der Kopf ist klein und spitz, das langhaarige Fell ist kontrastreich, meist schwarz mit weißen Streifen. Er wird 40 bis 50 cm groß, der lange, breite und buschige Schweif erreicht eine Länge von 30 cm. Ein charakteristisches Merkmal sind die ausgeprägten Analdrüsen, die ein streng riechendes Sekret absondern, welches bis zu 6 Meter weit versprüht werden kann.
- Vielfraß (Gulo gulo (Linné))
- Der Name bezieht sich nicht auf die Ernährungsgewohnheiten, sondern ist eine volksetymologische Ableitung des altnordischen Fjellfräs, was soviel wie „Gebirgs-(Fjell)-Katze“ bedeutet. Weil dieser Name unpassend scheint, wird das Tier oft auch mit seinem skandinavischen Namen Järv betitelt oder als Bärenmarder bezeichnet. Auf englisch heißt das Tier Wolverine (irrtümlich eine Verwandtschaft zum Wolf andeutend) oder Glutton.
- Der Vielfraß ist über die Taiga- und Tundragürtel der nördlichen Halbkugel verbreitet. Sein heutiges Verbreitungsgebiet umfasst Skandinavien, das nördliche Sibirien, Alaska, weite Teile Kanadas und vereinzelte Populationen im Nordwesten der USA. In geschichtlicher Zeit war er auch weiter südlich heimisch, so in Polen, im Baltikum oder in Deutschland beziehungsweise in etlichen Regionen der USA, wo sich sein Verbreitungsgebiet bis Kalifornien und Pennsylvania erstreckte. Aus diesen Gegenden wurde er durch menschliche Bejagung vertrieben.
- Mit einer Körpergröße von 85 cm bis 100 cm und einem Gewicht von 15 bis 20 kg ist er der größter Vertreter der Marder. Er hat einen stark buschigen, aber nur etwa 15 cm langen Schwanz. Aus Aftertaschen vermag er eine stinkende Flüssigkeit bis zu drei Meter weit zu spritzen.
- Im allgemeinen wird er in seinem Umfeld als schädliches Raubzeug angesehen, da er Rentiere und anderes kleines Wild reißt, die Blockhütten der Trapper verwüstet und deren Fallen ausplündert. In einer Schrift der Hudson Bay Company heißt es über den „Wolverine“: „Erscheint in einem Revier ein Vielfraß, so hat der Trapper nur zwei Möglichkeiten: er muss ihn fangen oder das Fallenstellen aufgeben“.
- Das Fell ist braun bis nahezu schwarz, langhaarig und dicht, mitunter auch hellbraun. Besonderes Kennzeichen ist die unterschiedlich stark ausgeprägte Winkelzeichnung an den Seiten und das davon eingeschlossenen Mittelstück auf dem Rücken, der „Sattel“ oder „Medaillon“. Kehle und Brust mit mehreren kleinen, unregelmäßigen gelblichweißen Flecken. Das Haar ist an den Seiten länger als am Sattel. Die langen, glänzenden Oberhaare sind grob und straff, die Unterwolle fein. Da das Fell bei der Atmung in strengem Frost keinen Reif ansetzt, wird es von den Eskimos gerne als Verbrämung von Mützen und Kapuzen verwendet.
- Nach Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch lag der Fellanfall in der Saison 1985/86 in Kanada und den USA bei 2 000 Fellen, in der damaligen Sowjetunion waren es 1987 750 Felle. Als Verwendung wird genannt, „hauptsächlich für Sportpelze“.
- Der Vielfraß ist nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt, seine Felle dürfen für den Handel nicht in die Bundesrepublik eingeführt werden.
- Der Name bezieht sich nicht auf die Ernährungsgewohnheiten, sondern ist eine volksetymologische Ableitung des altnordischen Fjellfräs, was soviel wie „Gebirgs-(Fjell)-Katze“ bedeutet. Weil dieser Name unpassend scheint, wird das Tier oft auch mit seinem skandinavischen Namen Järv betitelt oder als Bärenmarder bezeichnet. Auf englisch heißt das Tier Wolverine (irrtümlich eine Verwandtschaft zum Wolf andeutend) oder Glutton.
- Wiesel (Mustela nivalis (Linné))
- Das Fell des Mauswiesels oder Kleinen Wiesels unterscheidet sich vom Hermelin durch die gezackte Linie zwischen der braunen Oberseite und der weißen Unterseite sowie durch braune Füße und einen braunen Schweif (ohne die schwarze Spitze). In nördlichen Ländern und im Hochgebirge ist es im Winter ebenfalls weiß. Das Kleine Wiesel hat eine Körperlänge von 15 bis 20 cm und eine Schweiflänge von 4 bis 5 cm. Das Vorkommen ist das Gleiche wie beim Hermelin, nur fehlt es in Irland.
- Fast ausschließlich werden bei uns derzeit bereits in China zu Tafeln zusammengesetzte Wieselfelle verarbeitet. Die nur schlecht zu färbende Granne wird derzeit meist entfernt. Als Samtwiesel werden sie, meist gefärbt, zu besonders leichten Mänteln, Jacken und Innenfuttern verarbeitet. Die Felle von weiblichen Tieren sind kleiner und dünnledriger und damit noch leichter als die männlichen.
- Das Fell des Mauswiesels oder Kleinen Wiesels unterscheidet sich vom Hermelin durch die gezackte Linie zwischen der braunen Oberseite und der weißen Unterseite sowie durch braune Füße und einen braunen Schweif (ohne die schwarze Spitze). In nördlichen Ländern und im Hochgebirge ist es im Winter ebenfalls weiß. Das Kleine Wiesel hat eine Körperlänge von 15 bis 20 cm und eine Schweiflänge von 4 bis 5 cm. Das Vorkommen ist das Gleiche wie beim Hermelin, nur fehlt es in Irland.
- Zobel (Martes zibellina (Linné))
- In Aussehen und Lebensweise ist der Zobel ein echter Marder. Er wird etwa 35 bis 45 cm groß, der buschige Schweif 12 bis 15 cm lang. Die sehr dichte Behaarung ist mittellang, feinseidig und außerordentlich weich. Die Fußsohlen sind behaart. Er lebt vorwiegend auf dem Boden und klettert nur selten auf Bäume. Er ernährt sich zu neunzig Prozent von Kleinsäugern (Nagern), aber auch von Schneehasen, kleinen Mardern, Vögeln aller Art bis zu Auerhahngröße, Fischen und auch pflanzlicher Kost wie Zirbelnüsse und Beeren.
- Die Färbung ist vorwiegend dunkelbraun mit Schattierungen von tiefdunkel bis hell- und braungelb, auch gelbgrau. Der rötlichorangene Kehlfleck ist unterschiedlich groß. Die Färbung wird in Fachkreisen als "Wasser" bezeichnet. Je gleichmäßiger und dunkler, nahezu schwarz, das "Wasser", desto edler ist nach überlieferter Vorstellung das Fell. Die Unterwolle ist gelblichgrau bis blaugrau.
- Entsprechend seinem weiten Verbreitungsraum - von der Nordgrenze des Urals über Sibirien bis zum Ochotskischen Meer, Kamtschatka, Sachalin, nördliche Mongolei, China, Altai, Nordkasachstan, Japan (früher auch in Nordeuropa, Russland, Finnland, Skandinavien) bildet der Zobel zahlreiche Unterarten.
- Der Rauchwarenhandel unterscheidet folgende russischen Provenienzen:
- Bargusinsky, Kamtschatsky, Witimsky, Jenniseisky, Pribajkalsky, Jakutsky, Karamsky, Irkutsky, Nikolajew, Amursky, Sachalinsky, Minusinsky, Altaisky, Mongolen, Sejsky, Kustretzky, Tobolsky, Tuvinsky. Diese werden dann noch einmal in drei Sorten mit vier Untersorten und nach Farben (Golowka - besonders dunkel, Podgolowka - heller, Worotowy - mitteldunkel, Mechowoj - hell) sortiert in den Handel gebracht. Aus China und Japan sind in den letzten Jahrzehnten keine Anlieferungen mehr bekannt geworden.
- Zobelfelle gelten schon seit über eintausend Jahren als ganz besondere Kostbarkeiten. Die Eroberung Sibiriens ist nicht zuletzt durch den Wunsch auf den Besitz dieser wertvollen Felle zurück zu führen. Bis ins 17. Jahrhundert war die Zarenkrone eine mit Gold und Diamanten geschmückte Zobelmütze. Die besten Zobelfelle mussten als Yassak, als Tribut, von den in den Sibirien unterworfenen Völkern dem Zaren abgeliefert werden, die dieser ausländischen Würdenträgern als „Kronenzobel“ zum Geschenk machte. So wurden um 1600 von Zar Boris Gudunow an Kaiser Rudolf II. von Habsburg Felle im Wert von 40 000 Rubeln gesandt, unter denen sich 120 Zobelfelle befanden, die „so kostbar waren, dass niemand ihren Wert bestimmen konnte“. Auf den großen Pelzmessen in Irbit wurden jährlich mehrere hunderttausend Zobelfelle angeboten. Infolge der schonungslosen Jagd gingen diese Mengen immer mehr zurück, von 1910 bis 1913 waren es nur noch 20  000 bis 25 000 Felle. Die kaiserliche russische Regierung verbot deshalb die Zobeljagd vom 1. Februar 1912 bis zum 1. Oktober 1916. Zu Beginn der Zwanzigerjahre wurden durch die Sowjetregierung Schonfristen und umfassende Schutzmaßnahmen, wie z. B. Zobelreservate, verfügt. 1931 wurde in der damaligen Sowjetunion mit der Farmzucht des Zobels begonnen und ein Teil der Tiere später ausgewildert. Laut Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch waren um 1988 neunzig Prozent der Felle Zuchtzobel und nur noch zehn Prozent Wildfänge.
- Auch heute noch zählt der Zobel zu den kostbarsten Pelzarten. Er wird zu Mänteln und Jacken oder kleineren Teilen wie Stolen, Capes und Besätzen verarbeitet. Die bei der Verarbeitung abfallenden Fellreste werden zu Tafeln zusammengesetzt, aus denen man hauptsächlich Innenfutter und Besätze macht.
- Amerikanischer Zobel siehe Fichtenmarder
- In Aussehen und Lebensweise ist der Zobel ein echter Marder. Er wird etwa 35 bis 45 cm groß, der buschige Schweif 12 bis 15 cm lang. Die sehr dichte Behaarung ist mittellang, feinseidig und außerordentlich weich. Die Fußsohlen sind behaart. Er lebt vorwiegend auf dem Boden und klettert nur selten auf Bäume. Er ernährt sich zu neunzig Prozent von Kleinsäugern (Nagern), aber auch von Schneehasen, kleinen Mardern, Vögeln aller Art bis zu Auerhahngröße, Fischen und auch pflanzlicher Kost wie Zirbelnüsse und Beeren.
- Biber
- Bisam(ratte)
- Burunduk (Streifenhörnchen)
- Chinchilla
- Feh (asiatisches Eichhörnchen)
- Hamster
- Hase(ntiere)
- Kanin(chen)
- Murmel(tier)
- Nutria oder Sumpfbiber
- Viscacha
- Gazelle
- Rentier oder Pijiki
- Kalb und Rind
- [Lamm]] und Schaf
- Asiatisches Lamm
- Chekianglamm
- Kalganlamm
- Tientsinlamm, chinesisches Seidenlamm
- Halbpersianer und Orientlamm
- Indisch Lamm
- Karakul oder Persianer
- Merinolamm und Schmaschen
- Asiatisches Lamm
- Zickel und Ziege
Quellen und Literatur:
- "Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch 1988/89", Christian Franke/Johanna Kroll, Rifra-Verlag Murrhardt, 1988
Weblinks
- [1] Deutsches Pelz-Institut
- [2] Schweizer Pelzfachverband
- [3] Wirtschaftskammer Österreich, Bundesinnung der Kürscher
- [4] Die deutschen Kürschner-Innungen
- [5] Bundes-Berufsschule für Kürschner in Fürth
- [6] Fur & Fashion (Pelzmesse in Frankfurt)
- [7] CITES Deutschland (geschützte Arten)
- [8] International Furtrade Federation (Welt-Pelz-Dachverband, englisch)
- [9] Associazione Italiana Pellicceria (italienischer Pelzverband, italienisch)
- [10] Saga® (Auktionsgesellschaft, viele Informationen, englisch)
- [11] Blackglama® Nerz (amerikanischer Züchterverband, siehe auch Amerikanischer Nerz, englisch)
Kritiker
- Videos und Infos über „Pelzproduktion“
- Fotodokumentation über eine deutsche Pelzfarm, 11/2004
- Pelzkritik beim Deutschen Tierschutzbund e. V.
- Offensive gegen die Pelzindustrie
- Pelzfarm.de – Pelzkritische Informationsseite
- Gefilmter Vorgang des Pelzens und der Tierquälerei (chin.)
- Das Netzwerk Tierschutz-Tierrechte «NTT»
- Der Hahn ist tot e. V. – Kampagne gegen Pelz bei Peek & Cloppenburg