Hans Reichelt
Hans Reichelt (* 30. März 1925 in Proskau/Oberschlesien) war stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates und Minister für Land- und Forstwirtschaft der DDR.
Reichelt wurde 1943 Anwärter der NSDAP, war bis 1945 Soldat der deutschen Wehrmacht (zuletzt im Rang eines Leutnants) und bis 1949 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er Mitglied der DBD und hatte verschiedene Funktionen (seit 1955 Präsident) im Parteivorstand. Seit 1950 war er Abgeordneter der Volkskammer. 1953 war er als Nachfolger von Wilhelm Schröder kurzzeitig Minister für Land- und Forstwirtschaft, wurde nach dem Besuch der Zentralschule für Agrarpolitik des ZK der SED in Schwerin 1954 Staatssekretär im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und war 1955-1963 als Nachfolger von Paul Scholz erneut Minister.
1963-1964 absolvierte er ein Hochschulstudium. Er war 1963-1972 stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftsrates und 1971-1972 stellvertretender Minister für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, danach bis 1989 als Nachfolger von Werner Titel Minister für Umweltschutz und Wasserwirtschaft und stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates. Seit 1982 war er stellvertretender Vorsitzender der DBD.
Von November 1989 bis Januar 1990 war er Minister für Naturschutz, Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Im Dezember 1989 trat er vom Vorstand der DBD zurück und beteiligte sich nicht mehr an der Fusion der DBD mit der CDU.
Schriften
- "Die Landwirtschaft in der ehemaligen DDR", Hamburg, Berlin 1992
- "Blockflöten, oder was? Zur Geschichte der DBD 1948-1990", Berlin 1997, ISBN 3-92916-183-4