Sargon von Akkad
Dieser Artikel befasst sich mit dem König Sargon von Akkad, andere Bedeutungen unter Sargon (Begriffsklärung).
Der semitische Herrscher Sargon von Akkad gilt als erster Gründer eines Großreiches, nachdem es in Mesopotamien zur damaligen Zeit nur Stadtstaaten gab. Er war Beamter in Kisch als er um 2350 v. Chr. Lugalzaggisi bezwang und damit das Akkadische Reich schuf. Er gründete in Akkad, im äußersten Norden Sumers, seine neue Hauptstadt. Die akkadische Dynastie (Sargon, seine Söhne Rimusch und Manischtu und sein Enkel Naramsin) dauerte etwa einhundert Jahre, dann zerstörten die Gutäer, ein Volkstamm aus dem Zagros-Gebirge, die Stadt Akkad und danach ganz Sumer.
- Sargon war kein legitimer König, weder durch Berufung eines Gottes noch durch Herkunft. Darum sorgte er dafür, daß um seine Person ein Mythos entstand, der seine Herrschaft rechtfertigte. Eine spätere assyrische Aufzeichnung aus der Tontafelbibliothek Assurbanipals (668-626) berichtet:
"Sarukken (= Sargon), der mächtige König von Akkad bin ich. Meine Mutter war eine Gottesherrin, meinen Vater kannte ich nicht, der Bruder meines Vaters wohnte im Gebirge. Es empfing mich die Mutter, die Gottesherrin, im geheimen gebar sie mich, setzte mich in ein Kästchen aus Schilf, mit Erdpech verschloß sie meine Tür, übergab mich dem Flusse; ohne über mich hinwegzugehen, hob mich der Fluß empor, zu Akki, dem Wassergießer (= Gärtner), brachte er mich. Akki, der Wassergießer, (nahm mich) zum Sohne (an). Akki, der Wassergießer, machte mich zu seinem Gärtner. Während ich Gärtner war, gewann mich Ischtar (= die Göttin) lieb, und ich übte die Königsherrschaft aus..." (Zitiert nach: Hugo Gressmann, Altorientalische Texte, 1926).