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Haslach im Kinzigtal

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Haslach Stadtmitte
Schwarzwald bei Haslach

Haslach im Kinzigtal ist eine Stadt im mittleren Kinzigtal im Schwarzwald im Ortenaukreis in Baden-Württemberg (Deutschland).

Geografie

Geografische Lage

Haslach an der Kinzig liegt an den Bundesstraßen 33 und 294 sowie an der Schwarzwaldbahn. Die nächsten größeren Städte sind Offenburg und Freiburg im Breisgau.

Nachbargemeinden

Die Stadt grenzt im Norden an die Stadt Zell am Harmersbach, im Osten an Fischerbach und die Stadt Hausach, im Süden an Mühlenbach und Hofstetten und im Westen an Steinach.

Stadtgliederung

Zur Stadt gehören neben dem Hauptort Haslach die beiden Ortsteile Schnellingen und Bollenbach.

Geschichte

Haslach ist eine sehr alte Stadt. Römerzeitliche Funde (Keramikscherben, Altarstein, Römisches Grabrelief) lassen eine Besiedlung bereits zu Zeiten des Baus der Militärstraße durch das Kinzigtal (um 74 n. Chr.) vermuten. Bodenfunde deuten auf eine römische Straßenstation hin. Die Stadtgründung selbst dürfte zähringerschen Ursprungs sein, Haslach war von den Zähringern im 11. Jahrhundert als Marktstadt und Zentrum des lokalen Silberbergbaus gegründet worden. Letztere Funktion erlebte unter der Herrschaft der Fürstenberger (Ersterwähnung des Ortes 1240) einen enormen Aufschwung, Haslach war Sitz eines Bergrichters, der 400 Stollen und Schächte des Kinzigtals verwaltete. 1241 war Haslach in der staufischen Reichssteuerliste mit dem vergleichsweise hohen Betrag von 40 Mark Silber eingetragen, die Erhebung zur Stadt erfolgte 1278.

Nach dem Niedergang des Silberbergbaus im 16. Jahrhundert entwickelte sich Haslach als Amts- und Marktstadt weiter. Im Spanischen Erbfolgekrieg wird Haslach 1704 komplett niedergebrannt und auf dem mittelalterlichen Grundriss der Stadt entstehen vergleichsweise moderne Fachwerbauten in süddeutscher, barocker Abzimmerung.

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs bestand in der Nähe der Stadt, am Vulkan, ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof, in dem etwa 1700 Häftlinge aus 19 Ländern gequält, gefoltert und zur Zwangsarbeit gezwungen wurden. Grund für die Einrichtung des Lagers war die Verlagerung von Produktionsstätten mehrerer Rüstungsbetriebe in die bombensicheren Bergwerkstollen der Hartsteinwerke Vulkan. Hunderte von Häftlingen überlebten ihren dortigen Aufenthalt nicht. Erst im Jahr 1998 wurde die "Gedenkstätte Vulkan" eingeweiht, die an diese Zeit erinnert.


Politik

Die Stadt ist Sitz der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Haslach im Kinzigtal, der die Gemeinden Fischerbach, Hofstetten, Mühlenbach und Steinach angehören. Als weitere zentralörtliche Funktion ist Haslach Standortgemeinde des lokalen Notariats.

Gemeinderat

Dem Gemeinderat gehören neben dem Vorsitzenden und Bürgermeister 19 Mitglieder an, zehn von der CDU, drei von der SPD, drei von Bündnis 90/Die Grünen und drei gehören der Freien Wählervereinigung an (Gemeinderatswahlen am 13. Juni 2004).

Kirchen und Religionsgemeinschaften

Folgende Kirchen und Religionsgemeinschaften sind in Haslach vertreten:

  • Katholische Pfarrgemeinde St.Arbogast
  • Evangelische Kirchengemeinde Haslach
  • Freie Christengemeinde
  • Neuapostolische Kirche Haslach
  • Diyanet Türkisch-Islamischer Kulturverein e.V. Haslach

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Altstadt von Haslach

Die Haslacher Altstadt wurde 1978 als Gesamtanlage unter Ensembleschutz (Denkmalschutz des Landes Baden-Württemberg) gestellt. Seit dem Jahre 2001 ist die Stadt ein Ort am südlichen Zweig der "Deutschen Fachwerkstraße" (Neckar – Schwarzwald – Bodensee).

Museen


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Der wohl berühmteste Sohn der Stadt ist der alemannische Dichterpfarrer Heinrich Hansjakob. In Haslach sind außerdem der Maler Carl Sandhaas, ein hervorragender Vertreter der süddeutschen Romantik und der Maler Otto Laible, badischer Sezessionist, geboren.