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Jörg Immendorff

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Jörg Immendorff (*14. Juni 1945 in Bleckede bei Lüneburg) ist ein deutscher Maler und Bildhauer.

Immendorff ist ein ehemaliger Hauptschullehrer, der zu einer der bekanntesten Nachkriegs-Künstlerpersönlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland avancierte. Er studierte in den turbulenten sechziger Jahren Kunst bei Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf. Danach war er einige Jahre als Kunsterzieher tätig, bevor er sich ganz der freien Kunst zuwandte. Er malte - im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Malern, die nach 1945 der gegenstandslosen Kunst frönten - schon früh gegenständliche Bilder mit politisch-gesellschaftskritischen Inhalten und wurde zum Vertreter einer neuen Historienmalerei in Deutschland. 1976 schloss er eine Freundschaft mit dem damals noch in der DDR lebenden und dort offiziell verpönten Künstler A R Penck. Bekannt wurde Immendorff vor allem durch eine Serie von 16 großformatigen Bildern, die "Café Deutschland" betitelt sind. "Café Deutschland" steht dabei für den Namen einer Düsseldorfer Diskothek, deren fiktive politische und kulturelle Gäste den damaligen Ost-West-Konflikt symbolisieren. Auch für etliche Bühnenbildgestaltungen, z.B. für die Festspiele in Salzburg, ist der Künstler verantwortlich. 1989 erhielt Immendorff eine Professur an der Städelschule in Frankfurt am Main, seit 1996 ist er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Neben seinen Bildern schuf Immendorff auch expressive Plastiken.

Als Künstler nutzt Immendorff geschickt die Massenmedien für seine Imageförderung. Die Hochzeit mit seiner über dreißig Jahre jüngeren Partnerin wurde im Jahr 2000 zu einem Medienereignis hochstilisiert. Am 18. August 2003 gerät der Künstler wegen einer Rauschgift-Affäre jedoch in die Negativschlagzeilen. Nachweislich konsumierte er am 16. August 2003 und an mehreren weiteren Terminen in der Suite eines Düsseldorfer Nobelhotels im Rahmen von ausschweifenden Sexpartys zusammen mit etlichen Prostituierten in größeren Mengen Kokain. Wegen dieses kriminellen Vergehens droht ihm eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr und eine Entlassung als Hochschullehrer an der Düsseldorfer Akademie.