Server
Server (engl.: to serve = bedienen) bezeichnet eine Software (Programm), eine Hardware (Computer) oder eine Kombination aus beidem, welche einem mit ihm verbundenen Client (engl. = Kunde) Zugang zu speziellen Dienstleistungen (genannt Dienste) verschafft.
Aufgaben
Ein Server verfügt über Kommunikationsfähigkeiten, um einem User oder einem Kunden die angebotenen Dienste verfügbar zu machen. Hierzu ist der Server in einer Bereitschaft, um jederzeit auf die Kontaktaufnahme eines auf dem Kundencomputer installierten Client-Programms reagieren zu können. Diese Kommunikation erfolgt dabei über einen Austausch von Nachrichten nach dem sogenannten Client-Server-System. Die Regeln, die das Format sowie die Bedeutung der zwischen Server und Client ausgetauschten Nachrichten bestimmen, nennt man Protokoll.
Für die Server-Hardware wird im Fachjargon der Begriff Host benutzt. Jedoch für die Server-Software gibt es einen adäquaten eindeutigen Spezialbegriff nicht. Ob es sich bei einem Server um einen Host oder die darauf installierte Software handelt, ist daher in der Regel nur aus dem Kontext oder mit Hintergrundwissen erkennbar. Die Aspekte der Software sind im Artikel Server (Software) beschrieben, die Details über Server-Hardware finden sich im Artikel Host (Informationstechnik). Dieser Artikel soll das Thema übergreifend und für Laien verständlich darstellen.
Doppeldeutigkeit
Als die ersten Server (Software) programmiert wurden, wurden die Computer, auf denen sie installiert wurden, als Host bezeichnet (vgl. Host-Terminal-Prinzip). Zu dieser Zeit waren Hosts fast ausschließlich spezielle leistungsfähige Computer. Mit der zunehmenden Leistungsfähigkeit von Standard Computern konnten bestimmte Server Leistungen auch von diesen bereitgestellt und gerieten somit in das Licht einer breiteren Öffentlichkeit. Diese nahm aber nur den Computer wahr, auf dem die Server-Software lief. Daher weitete sich die Bezeichnung "Server" von der Software auf die Hardware sprich auf den Host aus. Diese Begriffsbildung wurde in der Werbung für Computer Hardware und auch von Fachzeitschriften übernommen, was den Begriff sehr schnell in der Umgangssprache etablierte. Praktisch ist aber weder die Hardware noch die Software allein in der Lage, einen Dienst bereitzustellen. Dies kann nur eine funktionale Einheit aus Computer mit darauf installierter Server-Software.
Diese heutige Doppeldeutigkeit führt in einigen Fällen zu Verwirrung, da die Bezeichnung Server häufig in einer Form verwendet wird, in der insbesondere für Laien schwerlich erkennbar ist, ob der Hardware- oder Software-Aspekt gemeint ist. Die nächsten Abschnitte sorgen für eine Klärung.
Server als Begriff einer funktionalen Einheit aus Hardware und Software
Um einen Dienst bereitszustellen, benötigt eine Server-Software die Ressourcen eines Computers. Diesen funktionale Einheit nennt man Server.
Server als Begriff für Hardware
Der Begriff Server als Hardware wird verwendet
- als Begriff für einen Computer, der von einer auf ihm installierten Server-Software benutzt wird oder werden soll, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Die Werbung möchte Computer verkaufen, die für die Serveranwendung besonders geeignet sein sollen. Auch Fachzeitschriften geben Tipps zur Hardwareauswahl für solche Computer.
- als Serverfarm.
- als Server-Rack
Server als Begriff für Software
Die Software bestimmt den Charakter des Servers und die Auswahl der angebotenen Dienste und wird Server genannt. Dieser kann unter anderem sein:
- Webserver
Er bietet das Anlegen, Verwalten und Verbreiten einer Homepage an.
- Videorecorder-Server
Hier werden Fernsehsendungen aufgezeichnet und als Download zur Verfügung gestellt.
- Audio und Videoserver (kurz Medienserver)
Er beinhaltet Audio- und Videodateien, die er zum Abspielen auf mehreren angschlossenen Client-Computern bereithält. Diese Systeme sind vor allem im Heimbereich verbreitet.
- Mailserver
Darüber kann man E-Mails versenden und erhalten.
- Newsserver
Er speichert den Inhalt von Newsgroups und stellt die nötige Kommunikation mit diesen Groups zur Verfügung.
Zusammenspiel von Hardware und Software
Der einfachste Fall eines Servers ist der, in dem auf einem Server-Computer (Host) genau eine Server-Software installiert wird und dieser nach außen wie ein Server auftritt.
Wenn die Leistungsfähigkeit eines einzelnen Computers nicht ausreicht, um die Augaben eines Servers zu bewältigen, schaltet man mehrere Computer zu einem Verbund zusammen, der auch Computercluster genannt wird. Hierzu wird auf allen Einzelcomputern eine Server-Software installiert, die bewirkt, dass dieser Cluster nach außen wie ein einziger Server auftritt. Dem User, der über seinen Client mit dem Server verbunden ist, bleibt dabei verborgen, welcher Computer welchen Teil seines Auftrages abarbeitet. Diese Gesamtanordnung nennt man "Virtueller Server".
Es gibt auch den umgekehrten Fall, in dem auf einem zumeist leistungsfähigen Host mehrere Software-Server installiert sind. Den Benutzern bleibt dabei verborgen, dass die verschiedenen Dienstleistungen in Wirklichkeit von nur einem einzigen Computer abgewickelt werden. Diese Anordnung nennt man Shared Servers. Jeder einzelne der simulierten Einzelserver ist eine Instanz davon und wird Virtueller Host genannt. In diesem Fall ist es wichtig, ausdrücklich von einem Host und nicht von einem Server zu sprechen, da ansonsten Verwechslungsgefahr mit dem virtuellen Server des vorhergehenden Abschnittes besteht.