Josef Loschmidt
Johann Josef Loschmidt (* 15. März 1821 in Pocerny, bei Karlsbad (Karlovy Vary); † 8. Juli 1895 in Wien) war ein österreichischer Physiker und Chemiker.
Er gehörte zu jenen großen Persönlichkeiten, welche im 19. Jahrhundert viel zur Grundlagenforschung im Bereich der Chemie und Physik beigetragen haben und die heute außerhalb von Fachkreisen nahezu vergessen sind.
Von 1868 bis 1891 war er Professor für physikalische Chemie in Wien. Er forschte auf den Gebieten der Thermodynamik, Elektrodynamik und Optik und über Kristallformen. 1856 bestimmte er zum ersten Mal die Größe der Luftmoleküle 1861 die Konstitution des Benzols. 1865 war er in der Lage, erstmals auf gaskinetischer Grundlage die Loschmidt-Zahl zu berechnen, die heute meist als Avogadrozahl bezeichnet wird. Er ermittelte die Zusammensetzung von Ozon. Loschmidt vermutete auch erstmals, dass es in Kohlenstoffverbindungen ringförmige Anordnungen gebe und entwickelte die Darstellung von Doppel- und Dreifachbindungen durch entsprechende Verbindungsstriche.
Wegen seiner Leistungen wurde ihm die Mitgliedschaft der Wiener Akademie der Wissenschaften verliehen.
Werke
- Zur Größe der Luftmoleküle
- Chemische Studien, Constitutions-Formeln der organischen Chemie in graphischer Darstellung, 1861