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Fußball ist unser Leben (Film)

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Film
Titel Fußball ist unser Leben
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahre 2000
Länge 93 Minuten
Stab
Regie Tomy Wigand
Drehbuch Mathias Dinter
Martin Ritzenhoff
Produktion Benjamin Herrmann
Mischa Hofmann
Philip Voges
Musik Tobias Neumann
Martin Probst
Kamera Diethard Prengel
Schnitt Christian Nauheimer
Besetzung

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Fußball ist unser Leben ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 2000.

Handlung

Hans Pollak ist nicht nur Schalke-Fan - er lebt praktisch für den Verein. Selbstverständlich verpasst er kein Spiel, selbst wenn seine Frau zeitgleich im Krankenhaus sein jünstes Kind zur Welt bringt. Als ehemaliger Jugendtrainer von Schalke-Profi Yves Eigenrauch ist er fest davon überzeugt, daß auch sein eigener Sohn eines Tages für Schalke spielen wird. Er ist Anführer des nur vier Mitglieder winzigen Schalker Fanclubs Dios Knappen Gelsenkirchen. Zusammen mit seinen Freunden Mike, Bernie und Altmeister Theo empfinden sie sich als so etwas wie das Aushängeschild des Ruhrpottclubs. Namensgeber des Clubs ist Superstar Pablo Antonio di Ospeo, kurz Dios genannt. Doch der einstige Publikumsliebling spielt zunehmend schlechter und tritt gegenüber Medien und Fans betont arrogant auf. Die Dios Knappen werden so nach und nach zu den einzigen noch verbliebenen Fans von Dios. Aus der ehemaligen Huldigung "Dios-Mios-Fussballgott" wird nunmehr "Dios-Mios-Fussballsack".

Doch Hans hält zu seinem Wunderkind. Während seine Frau nach frischer Entbindung noch im Krankenhaus liegt, verwettet Hans im Affekt sein Haus darauf, daß Dios ein Tor im letzten Saison-Spiel macht. Am gleichen Abend ergibt sich für die Dios Knappen die Möglichkeit ihr Idol in einem noblen Gelsenkirchener Lokal zu treffen. Dabei bekommt Bernie durch Zufall mit, daß Dios mit seinem Berater auf der Toilette Kokain schnupft und sich über den Profifußball lustig macht. Wenig später darauf angesprochen wird Dios gegenüber seinen Fans sehr beleidigend und schwört, nie wieder ein Tor für Schalke zu schießen. Nach Verlassen des Lokals erklärt Hans sich bereit, für den betrunkenen Theo als Vertretung Taxi zu fahren. Wie der Zufall so will, steigt Dios ausgerechnet zu Hans ins Taxi, verlangt eine Fahrt zum "nächsten Puff" und zieht weiter über Fußball her. In einer Kurzschlußreaktion schlägt Hans Dios KO.

Am nächsten Morgen erfährt Hans per Radio vom Verschwinden Dios und stellt erschreckt fest, daß dieser schnarchend im Fanclub-Keller liegt. Als Mike, Bernie und Theo hinzukommen, entsteht die Idee Dios festzuhalten und von Hans trainieren zu lassen. Zwar warnt Theo vor den Konsequenzen und erklärt "Da stehen zehn Jahre drauf auf Entführung", doch Hans meint "Und wir als Schalke-Mitglieder, da gehört der uns sowieso schon zur Hälfte" . Mike schlägt vor den Keller in ein Trainingslager umzubauen. Als Dios von den vieren auch noch beim neuerlichen Koksen erwischt wird, ist der Plan besiegelt und Hans schwört zu Dios "Dich mach ich fit! Rundumerneuerung in einer Woche!". Kurz drauf kehrt seine Frau Hilde aus dem Krankenhaus heim. Sie hat bereits ein Gerücht gehört, daß Hans das Haus verwettet habe. Dieser streitet aber zunächst alles ab. Doch Hilde stellt fest, daß Hans entgegen allen Beteuerungen das Kinderzimmer für das Neugeborene nicht hergerichtet hat. Daraufhin beichtet Hans auch die Wette. Hilde verlässt das Haus Hals über Kopf und zieht auf die gegenüberliegende Straßenseite zu ihrem Bruder Jürgen.

Währenddessen versucht Dios immer wieder verzweifelt, sich aus dem Keller zu befreien, sei es durch den Versuch, die Heizung, an die er gebunden ist, mit einem Meißel von der Wand loszuschlagen, oder sei es durch Verhandlungen mit Hans und den übrigen Fanclubmitgliedern, die natürlich alle nichts ergeben, obgleich Dios versichert, die Sache für sich zu behalten UND am nächsten Samstag für Schalke ein Tor zu schießen. Als alle Fanclubmitglieder bis auf Mike, der auf Dios aufpassen sollte, auf Schalke sind, kommt Onkel Jürgen über die Straße und bittet die Mutter von Hans, die ebenfalls im Haus wohnt und gerade beim Kuchenbacken ist, um eine Tasse Zucker. Dabei bemerkt er ein deutliches Klopfen im Haus. Dieses kommt aus zwei Richtungen: Unten versucht Dios wieder einmal sich von der Heizung zu befreien, und oben vergnügt sich Mike mit der Freundin von Bernie. Hans' Mutter ertappt die beiden in flagranti und stellt sie zur Rede. Als im selben Moment Hans, Bernie und Theo nach Hause kommen und merken, was los ist, ist natürlich die Katastrophe komplett: Bernie tritt Hals über Kopf aus dem Fanclub aus, Theo macht es ihm später nach. Der gesamte Fanclub droht, auseinanderzubrechen. Der nächste Schicksalsschlag lässt jedoch nicht lange auf sich warten: Hans' herzkranke Mutter will Dios sein Essen in den Keller bringen und verliert dabei ihre lebensrettenden Tabletten. Der angekette Dios merkt was los ist und versucht erfolglos die Tabletten mit dem Fuß zu erreichen, bevor er um Hilfe schreit. Hans hört seine Rufe, stürmt in den Keller ; mit ihm Theo und sein Sohn, die gerade das Haus verlassen wollten, aber es ist zu spät... Hans steht nun vor den Trümmern seines Lebens: Er hat einen Menschen entführt, seine Mutter verloren und seine gesamte Familie und den Fanclub auseinandergerissen. Er lässt Dios frei, der natürlich erst mal zusieht, dass er Land gewinnt. Er will schon zwei Polizisten an einer Pommesbude ansprechen, doch als er merkt, dass er gerade im Fernsehen gezeigt wird, dem die Polizisten ihre ganze Aufmerksamkeit widmen, dreht er sich um und geht. Als er zu Hause ankommt, sieht er nur noch wie seine Frau mit ein paar Koffern das Haus verlässt, ihm Lebewohl wünscht und in das Auto seines Managers einsteigt. Dios beschließt nun, sein Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen und mit dem Fussball weiterzumachen. Er beginnt im Garten mit einem Ball zu dribbeln, geht dann aber (freiwillig) zu Hans und bittet ihn um Hilfe. Hans ist gerade dabei, einen Abschiedsbrief zu verfassen, weil er beschlossen hatte, seinem Scherbenhaufen von Leben ein Ende zu setzen. Als er jedoch Dios vor sich sieht, verschiebt er das auf später und fährt mit ihm zum Parkstadion. Während des Trainings mit Hans erleidet Dios einen gravierenden Kreislaufkollaps und muss umgehend mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden. Dios und Hans hoffen beide, dass es nicht so schlimm ist, dass Dios am nächsten Tag nicht für Schalke spielen könnte, doch diesbezüglich nimmt ihnen der Arzt jede Hoffnungen. Überraschenderweise ist Dios aber am nächsten Tag doch auf den Beinen und unterwegs zum Parkstadion, wo er mit lauten Buh-Rufen empfangen wird. Während alle im Stadion sind, bereitet Hans alles für seinen geplanten Selbstmord, der wie ein Unfall aussehen soll, vor: er bindet sich mit einer Handschelle an eine Leiter, und will sich dann selbst einen Stromstoß verpassen (vorher hat er natürlich dafür gesorgt, dass die Sicherung nicht herausspringen kann). Währenddessen gehts im Parkstadion zur Sache. Eintracht Frankfurt ist mit 0:1 in Führung gegangen, Schalke ist so schlecht wie lange nicht mehr. Doch dann wird Dios eingewechselt... Ruckzuck steht es 1:1. Bei diesem Spielstand bleibt es bis zur Schlussphase. Währenddessen haben Mike und Bernie sich im Stadion versöhnt, und den Abschiedsbrief gelesen. Theo, Mike und Bernie fahren sofort zu Hans' Haus um Schlimmeres zu verhindern, doch Hans hat sich den elektrischen Stoß schon verpasst und ist mitsamt der Leiter aus dem Fenster gestürzt. Die Leiter verhakt sich im Fenster und lediglich die Handschelle an seinem Fußgelenk hält Hans noch oben. Im Parkstadion läuft die Schlussphase: 88. Spielminute - Foul im Frankfurter Strafraum, Elfmeter für Schalke. Wer schießt? Dios natürlich! Professionell nimmt der Profi anlauf und schießt - doch zum großen Ärgernis für alle Schalker Fans trifft der Ball nur die Latte. Das Spiel geht also noch weiter, es bleibt spannend. Mike, Bernie und Theo breiten unter der Leiter eine Fahne aus um Hans aufzufangen, falls er runterfällt. Inzwischen sind auch Hilde und Jürgen dazugekommen. Im Parkstadion kommt es zu einer letzten Chance für Dios. Frei steht er im Strafraum und wartet auf eine Flanke. Diese trifft wenig später ein, und Dios springt hoch und setzt zum Kopfball an. Die Handschelle an Hans' Fussgelenk reißt, er stürzt in die Tiefe. Im selben Moment köpft Dios den Ball in Richtung Frankfurter Tor und im selben Moment als Hans auf der Fahne aufkommt landet der Ball auch tatsächlich im Tor. Schalke hat 2:1 gewonnen! Dios ist natürlich nach diesem Spiel wieder der Held und Publikumsliebling. Hans hat den Sturz glücklicherweise überlebt und Hilde fällt ihm erleichtert in die Arme. Somit sind die beiden auch versöhnt. Die letzte Szene des Films ist die Taufe von Hans kleiner Tochter. Taufpate wird natürlich Dios und der Pfarrer konnte es sich nicht verkneifen, während der Messe die Fussballergebnisse per Kopfhörer mitzuhören...

Trivia und Fehler

  • Der Film gibt vor, primär im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke zu spielen. Die gezeigte Fankneipe "Auf Schalke" lag und liegt auch tatsächlich in Schalke, damals an der Üchtingstraße (Stadtteil Schalke-Nord), heute an der Kurt-Schumacher-Straße. Eine spätere Szene, in der Anhänger von Schalke durch eine Straße ziehen und Hans, Mike, Bernie und Theo den flüchtenden Dios verfolgen, wurde aber in Wirklichkeit im mehrere Kilometer entfernten südlichen Stadtteil Ückendorf an der Ückendorfer Straße (zwischen den Ecken Ziegelstraße und Festweg) gedreht.
  • Der im Film kurz zu Wort kommende Schalker Spieler Yves Eigenrauch war tatsächlich Fußballprofi bei Schalke 04. Weitere kurze Gastrollen haben Mannschaftsbetreuer Karl-Heinz ("Charly") Neumann, sowie ohne Texte der frühere Schalke-Manager Rudi Assauer und der ehemalige Trainer Huub Stevens. Der bekannte Radio-Kommentator Manfred "Manni" Breuckmann spielt im Film ebenfalls sich selbst und kommentiert das Spiel vorgeblich wie im richtigen Leben für den Radiosender WDR 2.

Kritik

prisma-online: Und noch 'ne "Proleten"-Komödie mit dramatischen Zügen. Die Perücke von Uwe Ochsenknecht ist genau so hingebastelt wie viele nervige Details der Story. Dennoch wird hier nicht über Fans hergezogen, sondern eher ein liebenswerter Charme verbreitet. Nur hätte vielleicht Ralf Richter besser den kokainsüchtigen Stürmer-Star gespielt, denn als der Film 1999 in die Kinos kam, saß Richter mal wieder im Knast.

Auszeichnungen