Bluttransfusion
Eine Bluttransfusion ist eine Übertragung von Blut von einem Menschen auf den anderen. Das Blut stammt entweder direkt von einem Spender oder aus einer Blutkonserve.
Etwas genauer betrachtet, versteht man unter einer Transfusion eine Übertragung von Vollblut oder Blutbestandteilen
von einem oder mehreren Blutspendern auf einen Empfänger.
Gründe für eine Übertragung können sein:
- Blutersatz bei Blutungen (bei akuter Blutung),
- Blutkrankheiten (Anämie, Hämoblastosen, Agranulozytose),
- Behebung von Mangelzuständen an
- Blutgerinnungsfaktoren,
- Thrombozyten,
- Plasma ( z.B. nach Verbrennungen)
- bei Erythroblastose (Austauschtransfusion).
Bei der Transfusion müssen die verschiedenen Blutgruppen beachtet werden. Es darf nur blutgruppengleiches Blut übertragen werden, sonst kommt es zu einer lebensbedrohlichen immunologischen Reaktion auf das fremde Blut.
Transfusionszwischenfall
Außerdem muss darauf geachtet werden, dass auf diese Weise nicht Infektionserkrankungen wie AIDS oder Hepatitis übertragen werden. Bei einer sorgfältigen Testung ist die Gefahr der Übertragung von Hepatitis und AIDS sehr gering.
Treten starke Blutverluste auf, z.B. bei Unfällen, Operationen oder Magendarmblutungen, sind Bluttransfusionen oft lebensrettend.
Bluttransfusionen werden von verschiedenen Gruppen aus oft religiösen Gründen abgelehnt (z.B. Zeugen Jehovas, Christliche Wissenschaft, manche orthodoxen Juden).
Geschichte
Die erste Bluttransfusion am Menschen fand am 1. September 1818 in Londoner St. Guy's Hospital statt. Der Patient von Dr. Blundell erhielt etwa einen halben Liter Blut verschiedener Spender. Er überlebte den Eingriff nicht.
Die erste Bluttransfusion auf deutschem Boden führte Matthäus Gottfried Purmann (*1648 †1711) 1668 in Frankfurt (Oder) durch. Ein Herr Welslein wurde durch übertragenes Lämmerblut vom Aussatz geheilt - 200 Jahre bevor der Wiener Pathologe Dr. Karl Landsteiner geboren wurde, der das AB0-Blutgruppensystem entdeckte.