Seeschlacht von St. Kitts
Die Seeschlacht bei St. Kitts fand am 25. und 26. Januar 1782 während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zwischen einer britischen Flotte unter Konteradmiral Samuel Hood und einer französischen Flotte unter Admiral Comte de Grasse statt.
Hintergrund
Als Hood zum Jahresende 1781 nach der Schlacht von Chesapeake wieder nach Westindien (karibische Inseln) kam, war er bedingt durch die Abwesenheit Rodneys als ranghöchster Offizier der Oberbefehlshaber. Am 11. Januar 1782 landeten französische Truppen auf der Insel St. Kitts und schlossen die britischen Truppen ein. De Grasse deckt mit 26 Linienschiffen die Aktion.
Die Schlacht
Am 25. Januar gelang es Hood, mit seinen 22 Linienschiffen zwischen dem französischen Geschwader und der Insel Position zu beziehen. Noch während seine Schiffe im Hafen vor Anker gingen, griffen die Franzosen an. Nachdem die hereinkommenden französischen Schiffe jedoch die vollen Breitseiten der Engländer erhielten, brach de Grasse den Kampf ab.
Am Morgen des 26. Januar unternahmen die Franzosen einen erneuten Versuch. Wieder erhielten die Spitzenschiffe die vollen Breitseiten der Briten und wurden schwer getroffen. Nach einem weiteren vergeblichen Versuch brach de Grasse endgültig den Angriff ab. Da sich die britischen Truppen auf St. Kitts im Laufe des Tages ergaben, verließ Hood in der Nacht unbemerkt seine Position und vereinigte sich mit der aus England zurückgekehrten Flotte Admiral Rodneys.
Auch wenn Hoods Versuch, die Eroberung von St. Kitts zu verhindern misslang, war sein Manöver vom 25. Januar eines der brilliantesten während dieses Krieges.
Vereint mit der Flotte Rodneys ergab sich auch eine den Franzosen überlegene Streitmacht, die folgerichtig dann auch bei der Seeschlacht von Les Saintes siegreich war.
Bedeutung
Die eigentliche Bedeutung dieser Seeschlacht wird oft unterschätzt. Eine Ähnlichkeit besteht mit der Seeschlacht bei Abukir. Eine in einer Bucht ankernde Flotte wird angegriffen. Während sich bei Abukir die Briten der französischen Linie jedoch in einem relativ flachen Winkel näherten, hat Hood bei St. Kitts dies durch seine geschickte Aufstellung verhindert, und die einlaufenden Franzosen waren – ohne vorerst selbst attackieren zu können – den britischen Breitseiten ausgesetzt. Hood war später nicht nur Nelsons Befehlshaber und Förderer sondern auch sein Freund und Mentor.
Literatur
- Weltgeschichte der Seefahrt, Band 6, Seeherrschaft II, von Helmut Pemsel, Wien 2005, ISBN 3-7083-0026-2, ISBN 3-7822-0838-2