Gottlieb Wilhelm Freudentheil
Gottlieb Wilhelm Freudentheil
Gottlieb Wilhelm Freudentheil(*24.September 1792 in Stade, † 02.April 1869 in Stade) war Politiker und Anwalt.
Leben
Gottlieb Wilhelm Freudentheil wurde als jüngster Sohn, von zehn Kindern, eines Kaufmannes in Stade geboren. Er studierte von 1811 bis 1814 Jura und Philosophie in Göttingen. 1814 ließ er sich als Jurist in Stade nieder, wo Freudentheil ab 1852 als Obergerichtsanwalt fungierte. Er heiratete 1824 Christiane Holtermann. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen der Sohn Emil Freudentheil noch zu Lebzeiten seines Vaters in dessen Kanzlei eintrat. Er starb an einem Herzschlag. Stade machte Gottlieb Wilhelm Freudentheil 1864 zum ersten Ehrenbürger der Stadt. Sein großes Ziel, die Einheit Deutschlands, erlebte er nie.
Politiker
Freudentheil wurde seit 1830 einer der politisch-liberalen Führer des Königreich Hannovers und somit in ganz Deutschland als Verfassungskämpfer bekannt. Er war über 20 Jahre juristischer Berater der Bürgerschaft in Stade, später wurde Freudentheil Abgeordneter der Hannoverschen Ständeversammlung und begründete die Verfassung des Königreich Hannovers mit. Seit 1848 fungierte er im Vorparlament, dem Fünfziger-Ausschuss, und gehörte dann auch der Frankfurter Nationalversammlung an. Er gehörte der gemäßigten Linken an und bot dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. die deutsche Kaiserkrone an.
Anwalt
Freudentheil setzte sich weiterhin energisch für den Anwaltsstand und dessen Ansehen ein. Er forderte die Selbstverwaltung der Anwälte durch Einrichtung von Anwaltskammern, welche seit 1852 in Hannover eingerichtet wurden. Freudentheil gründete eine solche Kammer in Stade und wurde deren Vizedirektor. In zwei Schriften (1831 und 1837) zeigte er die Unterdrückung der Advokatur auf. In einer der Schriften zeigte er einen historischen Abriss des Advokaturstandes auf, der eine Art Weltgeschichte der Anwaltschaft werden sollte, an der Freudentheil seit 1833 arbeitete.
Literatur
- Allgemeine Deutsche Biographie. Seite 356