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Korbblütler

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Korbblütengewächse
Margerite (Leucanthemum vulgare), Asteroideae,
Illustration: (2) zygomorphe Zungenblüte mit drei Kronzipfeln, (3),(4) und (5) radiäre Röhrenblüte.
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Asternartige (Asterales)
Vorlage:Familia: Korbblütengewächse
Wissenschaftlicher Name
Asteraceae

Martynov

Vorlage:Subfamilian

Die Korbblütengewächse (Asteraceae, früher Compositae), auch Korbblütler oder Asterngewächse genannt sind die größte Familie der Ordnung der Asternartigen (Asterales) innerhalb der Bedecktsamer (Magnoliophyta). Von der Blütenstandsform sind der deutsche Name Korbblütler und der frühere botanische Name Compositae (lat. = „Zusammengesetzte“) abgeleitet.

Die Familie hat etwa 1.528 Gattungen mit etwa 22.750 Arten und ist weltweit in allen Klimazonen vertreten. In Europa gehört sie zu den artenreichsten Pflanzenfamilien.

Beschreibung

Habitus und Blatt

Es überwiegen krautige Pflanzen-Arten, aber es gibt auch verholzende Arten: Halbsträucher und Sträucher, selten Lianen. Die gestielten bis sitzenden Laubblätter sind selten einfach, oft gefiedert. Sie sind krautig bis ledrig, manchmal sind sie in Dornen umgewandelt. Der Blattrand ist ganz, gewellt, gesägt gezackt oder gezähnt. Die Anordnung der Blätter ist meist wechselständig, selten gegenständig oder quirlständig; sie sind oft zu einer grundständiger Rosette vereinigt. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.

Blütenstand

Typisch für die Pflanzenarten dieser Familie sind die kopf- oder körbchenartigen Blütenstände, sie sehen zwar wie Einzelblüten aus und fungieren auch blütenökologisch als Gesamtheit zur Anlockung von Bestäubern, es sind also Blumen (Scheinblüten oder Pseudanthien), in denen (meist) viele, (meist) kleine Einzelblüten zusammengefasst sind. Am Rand des Körbchens angeordnete Zungenblüten verstärken oft den Eindruck, dass es sich bei dem Blütenstand um eine einzige Blüte handelt. Die Blüten sind umgeben von Hüllblättern. Die Blütenstandsachse ist kegelig oder abgeflacht.

Blüte und Frucht

Blütendiagramm von Carduus

Die Blüten sind fünfzählig. Die Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen. Die Kelchblätter sind teilweise oder ganz reduziert, bei vielen Taxa sind sie zu einem charakteristischen Haarkranz oder seltener zu einem häutigen Saum umgebildet. Dieser Flugapparat für die Frucht heißt Pappus. Die Fruchtknoten sind unterständig.

Es gibt zwei grundsätzliche Blütenformen in der Familie: radiärsymmetrische Röhrenblüten und zygomorphe Zungenblüten. Ob beide zusammen oder nur eine dieser Blütenformen vorhanden ist ist in den Unterfamilien unterschiedlich.

Blütenformel: oder

Die Frucht ist eine Sonderform einer Nuss, die Achäne.

Inhaltstoffe

Viele Arten sind reich an ätherischen Ölen. Oft wird als Speicherstoff Inulin gebildetet.

Systematik

Sonnenblume (Helianthus annuus), Asteroideae.
Kornblume (Centaurea cyanus), Carduoideae.
Mauerlattich (Mycelis muralis), schön zu sehen sind die fünf Kronzipfel der gelben, zygomorphen Zungenblüten und die zweiteiligen Narben der Stempel, Cichorioideae.

Nach neuen phylogenetischen Erkenntnissen wurden nun elf Unterfamilien eingeführt:

  • Asteroideae: Mit 1.135 Gattungen und 16.200 Arten, mit weltweiter Verbreitung. Neben Röhrenblüten sind oft am Rand des Blütenstandes Zungenblüten vorhanden. Die Zungenblüten haben drei Kronzipfel.
  • Barnadesioideae: Mit neun Gattungen und 94 meist holzigen Arten. Mit einer Verbreitung nur in Südamerika, besonders in den Anden. Die Kronröhre ist zweilippig (Lippe oder Zunge) (eine Lippe/Zunge wird aus vier Kronblättern, die andere aus einem Kronblatt gebildet.). Es ist die ursprünglichste Gruppe in der Familie.
  • Carduoideae: Mit 83 Gattungen und 2.500 Arten, mit weltweiter Verbreitung, die meisten Arten auf der Nordhalbkugel. Es sind nur Röhrenblüten vorhanden.
  • Cichorioideae: Mit 224 Gattungen und 3.200 Arten, mit einer weltweiten Verbreitung. Die Blütenstände bestehen nur aus Zungenblüten. Die Zunge wird aus fünf Kronzipfeln gebildet.
  • Corymbioideae: Mit nur einer Gattung und sieben Arten, in Südafrika.
  • Gochnatioideae: Mit vier bis fünf Gattungen 90 Arten.
  • Gymnarrhenoideae: Mit nur einer Gattung und einer bis sechs Art(en), mit einer Verbreitung von Nordafrika bis in den Nahen Osten.
  • Hecastocleioideae: Es ist ein monotypisches Taxon die Gattung:
  • Mutisioideae: Mit 58 Gattungen und 750 Arten in Südamerika. Die Kronröhre ist zweilippig (Lippe oder Zunge) (eine Lippe/Zunge wird aus zwei, die andere aus drei Kronblättern gebildet.)
  • Pertyoideae: Mit fünf bis sechs Gattungen und 70 Arten. Die Kronröhre ist tief, ungleich geteilt.
  • Stifftia Gruppe: Mit Taxa in Südamerika und Asien.

Für die zugehörigen Gattungen siehe die einzelnen Unterfamilien.

Weitere Bilder

Commons: Korbblütengewächse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien