Alexander Selkirk
Alexander Selkirk (*cirka 1676 in Largo, Schottland † etwa 1717) ein schottischer Seemann, gilt gemeinhin als Vorbild für Daniel Defoes Figur Robinson Crusoe aus dem gleichnamigen Roman.
Selkirk wächst eventuell als jüngster Sohn eines schottischen Lederfabrikanten auf, sonst ist über seine Kindheit und Jugend wenig bekannt. seit 1695 fährt er zur See. Da er wegen seiner Neigung zu Alkohol und Schägereien häufig mit dem Gesetz in Konflikt kommt, heuert er 1703 auf dem englischen Piratenschiff Cinque Porte unter William Dampier an, um der Britischen Gerichtsbarkeit zu entgehen. Im Pazifik soll, mit einem Kaperbrief der Britischen Krone, Jagd auf französische und spanische Schiffe gemacht werden.
Als der Beutezug erfolglos bleibt, gerät Selkirk mit Dampier in Streit und läßt sich freiwillig auf der unbewohnten Isla Mas a Tierra im Juan Fernandez-Archipel aussetzen. Einer Anekdote nach soll Selkirk, schon am Strand, ausgerufen haben "Ich habe es mir anders überlegt". "Ich aber nicht" erwiderte kühl der Kapitän und ließ sich zum Schiff zurückrudern. Wie sich herausstellte, hatte Selkirk die richtige Wahl getroffen, da Dampiers Schiff wenig später sank und fast die gesamte Mannschaft ertrank.
Da die Insel ausreichend Trinkwasser, Früchte, Fisch und Robben bietet und Selkirk entsprechendes Geschick in der Ausnutzung dieser Resourcen beweist, gelingt es ihm, vier Jahre und vier Monate auf der Insel zu überleben. Verschiedenen Quellen zufolge soll Selkirk nur über folgende Ausrüstungsgegenstände verfügt haben: Eine Muskete mit Schießpulver und Kugeln, Tabak, Feuerstein, Zusatzkleidung, ein Beil, ein Messer, einen Kochkessel und - eine Bibel.
1707 sichtet er erstmals ein Schiff vor der Küste. Es handelt sich jedoch um einen feindlichen Spanier. Sie entdecken Selkirk und verflogen in bis in den Insel-Urwald, wo sie seine Spur verlieren.
1709 geht dann ein Britischer Segler, die Duke unter Kapitän Woodes Rogers, zufällig vor der Insel vor Anker und bringt ihn in die Zivilisation zurück. Wieder in der Heimat, setzt Selkirk seinen ursprünglichen Lebenswandel fort, fährt auch wieder zur See. Zwischenzeitlich wurde er des Heiratsschwindels bezichtigt. Selkirk stirbt mit 41 Jahren an einem Fieber.
1966 wurde die Insel, auf der er lebte, zu Isla Robinson Crusoe umbenannt. Ein Gedenkstein erinnert heute an Selkirks Schicksal.
Literatur
Diana Souhami: Selkirks Insel, Goldmann Verlag, München