Ulm
Wappen | Karte |
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Wappen von Ulm | Karte Ulm in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Region: | Donau-Iller |
Kreis: | Stadtkreis |
Fläche: | 118,68 km² |
Einwohner: | 114.786 (1.1.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 968 Einwohner/km² |
Höhe: | 458 m-645 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 89001-89081 (alte PLZ: 7900) |
Vorwahlen: | 0731 |
Geografische Lage: | 48°23'58 '' N.B.
9°59'35'' Ö.L. |
KFZ-Kennzeichen: | UL |
Amtliche Gemeindekennzahl: | 08 4 21 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 18 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Marktplatz 1 89073 Ulm |
Webseite: | www.ulm.de |
E-Mail-Adresse: | |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Ivo Gönner (SPD) |
MehrheitsPartei: | CDU |
Allgemeines
Ulm ist eine kreisfreie Stadt in Baden-Württemberg an der Donau. Sie hat gegenwertig ca. 114.786 Einwohner (Stand 2003 Quelle Homepage Ulm) und ist somit eine der kleinsten Großstädte des Landes. Die Stadt ist Sitz des Alb-Donau-Kreises und gehört zur Region Donau-Iller innerhalb des Regierungsbezirks Tübingen (zur Region Donau-Iller gehören auch bayerische Gebiete). Die Stadt ist auf württembergischer Seite ganz vom Alb-Donau-Kreis umgeben. Am anderen Ufer der Donau grenzt die bayerische Kreisstadt Neu-Ulm an. Sowohl die Stadt Ulm als auch der Alb-Donau-Kreis haben das Kfz-Kennzeichen: UL.
Geographie
Wappen
Geschichte
- Älteste Besiedlung um 5000 v. Chr. bei Eggingen (heute Stadtteil von Ulm).
- Ausbau der Siedlung unter den Staufern.
- Um 850 wird Ulm zur Königspfalz.
- 22. Juli 854 ist das Datum der ältesten erhaltenen Erwähnung Ulm's als "Hulma" in einer Urkunde von König Ludwig dem Deutschen.
- 1181 erhebt Kaiser Friedrich I. Barbarossa Ulm zur Stadt, welche alsbald auch dem Kaiser direkt unterstellt ist: Ulm wird freie Reichsstadt.
- 1345 regelt der kleine Schwörbrief die Verteilung der Ratssitze unter den Zünften (17) und den Patriziern (14).
- 30. Juni 1377 beginnt der Bau des Münsters.
- 1397 löst der große den kleinen Schwörbrief ab. Der Bürgermeister muss den Einwohnern Rechenschaft ablegen. Die Zünfte haben 30 von 40 Ratssitzen. Gleichzeitig wird den Patriziern das aktive Wahlrecht verweigert. Der Schwörmontag (dritter Montag im Juli) ist seither der Ulmer Feiertag.
- Um 1500 ist Ulm auf der Blüte seiner Macht. Sie ist die zweitgrößte Reichsstadt nach Nürnberg. 3 Städte (Geislingen, Albeck und Leipheim) sowie 55 Dörfer gehören zum Gebiet. Die Stadt ist wichtiger Umschlagplatz für Eisen, Holz und Wein. Aus dieser Zeit stammt der Reim, der die Stellung der Stadt in der damaligen Welt untermauert:
Venediger Macht,
Augsburger Pracht,
Nürnberger Witz,
Straßburger Geschütz,
und Ulmer Geld
regier'n die Welt.
- Das Ulmer Geld im Vers sind jedoch weniger das Münzgeld, sondern wohl eher das, was den Reichtum Ulm's ausmacht - das Barchent, ein Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen, welches von solcher Qualität ist, dass es, weil in ganz Europa begehrt, so gut wie Geld ist.
- Die Entdeckung Amerikas (1492) sowie des Seeweges nach Indien lassen neue Handelszentren entstehen, welche den Fall der Stadt ebnen.
- 1530 tritt die Stadt dem protestantischen Glauben bei.
- 1546, zur Zeit des Schmalkaldener Krieges, verliert Ulm 35 seiner Dörfer durch Plünderung oder Brandschatzung und muss sich zuletzt doch dem kath. Kaiser unterwerfen. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wird der Reichtum der Stadt durch weitere Kriege, Seuchen, Reparationszahlungen und Erpressungen verschiedener Besatzer derart verringert, dass die Stadt um 1770 Bankrott ist und weiteren Grund veräussern muss.
- 1804 verliert Ulm seine Unabhängigkeit: Die Neuordnung Europas durch Napoleon schlägt die Stadt den Bayern zu.
- 1810 wird Ulm Württembergisch, weiteres Land geht dadurch jedoch verloren. Der Grund und Boden jenseits der Donau bleibt bayerisch - die Geburt von Neu-Ulm.
- Um 1850 erwacht das Provinznest mit 12.000 Einwohnern wieder zu neuem Leben. Mit dem Neu- und Wiederbeginn von zwei Großbaustellen, der Bundesfestung mit 41 Festungswerken um Ulm herum sowie die Vollendung des Münsters, welches dann kurz vor Ende des Jahrhunderts den höchsten Kirchturm der Welt erhält, zieht wieder der Wohlstand ein. Zudem wird Ulm um diese Zeit an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
- 1913 zählt die Stadt bereits 60.000 Einwohner, davon rund 10.000 Soldaten. Ulm ist eine Garnisions- aber auch eine Industriestadt: Magirus, Wieland und Kässbohrer tragen den Namen der Stadt in die Welt.
- Zwischen den Weltkriegen ist es ruhig um Ulm. Doch der braune Mief macht auch vor Ulm nicht halt. 1933 bis 1935 wird in einem der Festungswerke der Bundesfestung ein KZ eingerichtet. Auch die Ulmer Synagoge wird ein Opfer der Kristallnacht (9./10.11.1938), weniger durch die Brandstiftung, die kaum einen Schaden verursacht, als durch den willkürlichen Abriss danach.
- 1938 kann Ulm ein Stück von seiner Reichsfreiheit "zurückerobern" und wird kreisfreie Stadt.
- Ende 1944 bis Anfang 1945 wird Ulm bei diversen Bombardierungen schwer getroffen: 81% der Altstadt sind zerstört, das Münster jedoch bleibt verschont.
- Und nach dem Krieg das selbe Bild wie überall: Wiederaufbau
- 1951 wird das erste Industriegebiet besiedelt.
- 1955 beginnt die Geschichte der, inzwischen weltberühmten, Hochschule für Gestaltung, jedoch leider nur bis 1968.
- 1960 beginnen die Ausbildungen an der Ingenieuerschule, ab 1972 die Fachhochshule für Wirtschaft und Technik, Ulm.
- 1967 wird die bis heute letzte Neugründung einer staatlichen Universität in Baden-Württemberg gefeiert.
- 1973 tritt zum 1. Januar die Kreisreform in Baden-Württemberg in Kraft. Ulm wird Sitz des neu gebildeten Alb-Donau-Kreises, bleibt selbst aber kreisfrei.
- 1980 überschreitet Ulm die 100.000 Einwohner-Marke und ist somit die jüngste Großstadt des Landes (später wird Reutlingen ebenfalls Großstadt)
- Die Überwindung der Wirtschaftskrise Anfang der 80'ger Jahre lässt aus der Industriestadt zudem eine Dienstleistungs- und Wissenschaftsstadt werden, die, 1987 bei einer Einwohnerzahl von 104.000, stolze 84.000 Arbeitsplätze bieten kann.
Anm.: Diese Geschichte ist das mit eigenen Worten Wiedergegebene, was auf der Homepage der Stadt Ulm nachgelesen werden kann.
Konfessionen
Politik
Sitzverteilung im Gemeinderat, der von den Bürgern auf 5 Jahre gewählt wird (Kommunalwahlergebnis von 1999):
- CDU: 13 Sitze
- SPD: 11 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 4 Sitze
- FWG: 10 Sitze (FWG = Freie Wählergemeinschaft in Fraktionsgemeinschaft mit der FDP)
- FDP: 1 Sitz
- Republikaner (seit 17.07.2001 parteilos) 1 Sitz
Wirtschaft
- Lokales Branchenbuch: http://www.frag-den-spatz.de
- Südwestpresse http://www.suedwest-presse.de
Verkehr
Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien
- Universität Ulm - http://www.uni-ulm.de
- Fachhochschule Ulm - http://www.fh-ulm.de
Städtepartnerschaften
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Ulm ist in 18 Stadtteile eingeteilt. In den Stadtteilen, die im Zuge der jüngsten Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliedert wurden (Eggingen, Einsingen, Ermingen, Gögglingen-Donaustetten, Jungingen, Lehr, Mähringen und Unterweiler), wurden Ortschaftsräte eingerichtet. Diese Gremien sind zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Beschlussfassung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings dem Stadtrat der Gesamtstadt Ulm.
- Ulm-Mitte
- Böfingen
- Donaustetten
- Donautal
- Eggingen
- Einsingen
- Ermingen
- Eselsberg
- Gögglingen
- Grimmelfingen
- Jungingen
- Lehr
- Mähringen
- Oststadt
- Söflingen (mit Harthausen)
- Unterweiler
- Weststadt
- Wiblingen
Entwicklung des Stadtgebiets
Eingemeindungen
Ehemals selbständige Gemeinden bzw. Gemarkungen, die in die Stadt Ulm eingegliedert wurden
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
1828 | Böfingen, Örlingen und Obertalfingen | ? |
06.11.1905 | Söflingen | 1.448 |
01.04.1926 | Grimmelfingen | 471 |
01.04.1927 | Wiblingen | 809 |
01.09.1971 | Jungingen | 1.354 |
01.01.1972 | Unterweiler | 452 |
01.02.1972 | Mähringen | 891 |
01.05.1974 | Eggingen | 810 |
01.07.1974 | Donaustetten | 598 |
01.07.1974 | Einsingen | 651 |
01.07.1974 | Ermingen | 837 |
01.07.1974 | Gögglingen | 514 |
01.01.1975 | Lehr | 614 |
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Museen
- Deutsches Brotmuseum (Museum der Brotkultur)
Bauwerke
- Ulmer Münster (Wahrzeichen der Stadt; höchster Kirchturm der Welt mit 161,53 m Höhe und 753 Stufen)
- Rathaus
- Nikolauskapelle
- Schwörhaus
- Fischerviertel (Altstadt an der Blau)
- Schiefes Haus
- Wilhelmsburg
- Klosterkirche Wiblingen
- Zeughaus
- Metzgerturm (schiefer als der Schiefe Turm von Pisa)
- Gänsturm
- Zundeltor
- Kornhaus
- Nikolauskapelle
- Stadtmuseum
- Kirche St. Georg
- Pauluskirche
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Söhne und Töchter der Stadt
Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Ulm geborene, Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Ulm hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Viele sind nach ihrer Geburt oder später von Ulm weggezogen und sind andernorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- um 1425, Jörg Syrlin d.Ä. + 1491, Bildschnitzer
- 1770, Albrecht Ludwig Berblinger, + 1829, bekannt als Der Schneider von Ulm
- 1824, Konrad Dietrich Magirus, + 1895, Mitbegründer des modernen Feuerlöschwesens
- 1879, 14. März, Albert Einstein, + 18. April 1955 in Princeton/New York (USA), Physiker
- 1904, 26. Januar, Otto Kässbohrer, + 20. Juni 1989 in Ulm/Donau, Unternehmer (Fahrzeugbau)
- 1922, 13. Mai, Otto Aicher, + 1. September 1991 durch einen Autounfall, Grafiker und Designer
- 1925, 28. Dezember, Hildegard Knef + 1. Februar 2002 in Berlin, Schauspielerin, Sängerin ("Eins und eins das macht zwei", "Für mich solls rote Rosen regnen") und Schriftstellerin
- 1926, 9. Dezember, Dr. Erhard Eppler, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit (1968-1974)
- 1951, 14. Dezember, Mike Krüger, Sänger ("Der Nippel"), Schauspieler
- 1959, 15. September, Andreas Eschbach, Schriftsteller
Sonstige bedeutende Persönlichkeiten
- Geschwister Hans und Sophie Scholl, Widerstandsgruppe "Weiße Rose", beide sind in Ulm aufgewachsen
- Der Ulmer Spatz, Die Geschichte vom Ulmer Spatz
Literatur
Sonstiges
Regelmäßige Veranstaltungen
- Lichterserenade & Nabada (Wochenende vor Schwörmontag)
- Fischerstechen (alle 4 Jahre)