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Paralympische Spiele

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Die Paralympischen Spiele sind die Olympischen Spiele für Sportler mit Behinderung. Sie finden jeweils mit kurzem zeitlichen Abstand nach den Olympischen Spielen für Nicht-Behinderte statt, im Jahr 2004 vom 17. bis 28. September in Athen (siehe: Sommer-Paralympics 2004).

Der Begriff „Paralympics“

Der Begriff „Paralympics“ wird offiziell zum ersten Mal 1988 bei den Olympischen Spielen in Korea verwendet. Vorher sprach man von "Weltspielen der Gelähmten", "Olympiade der Behinderten" oder "Weltspielen der Behinderten". Die Bedeutung des Begriffs "Paralympics" ist nicht eindeutig geklärt. Es finden sich vier verschiedene Erklärungsansätze:

  • Paralysis + Olympics: Zusammensetzung aus den englischen Begriffen für Lähmung und Olympische Spiele
  • Parallel-Olympics: Spiele, die parallel zu den Olympischen Spielen organisiert werden
  • Para-Olympics: abgeleitet von der griechischen Silbe "para" - sich anschließen
  • Para-Olympics: abgeleitet von der lateinischen Silbe "para" - zugehörig, neben

Der Vorzug wird der zweiten Deutung gegeben: parallel zu den Olympischen Spielen. Denn 1948 begannen in Stoke Mandeville (England) die ersten Sportspiele für Rollstuhlfahrer am selben Tag wie die Olympischen Spiele. Der deutschstämmige Neurologe Sir Ludwig Guttman hatte sie initiiert, um die Wettkämpfe der Behinderten mit den Spielen der Nichtbehinderten zu verbinden. 1960 fanden die ersten „Weltspiele der Gelähmten“ in Rom statt, aber nicht mehr parallel zu den Olympischen Sommerspielen, sondern wenige Wochen später. Seitdem finden die Paralympics alle vier Jahre statt, immer im selben Jahr wie die Olympischen Spiele. Die ersten Paralympischen Winterspiele fanden 1976 in Schweden statt.

IPC

Zu den Paralympics in Athen werden 4000 paralympische Athleten aus 130 Ländern erwartet, die 566 Wettkämpfe in 18 Sportarten austragen. Begleitet werden sie von 2000 offiziellen Teambegleitern. Die Verantwortung für die Organsiation und Entwicklung der Behinderten-Spiele trägt seit 1989 das Internationale Paralympische Komitee (IPC), das in Düsseldorf gegründet wurde.

Klassifizierung

Die Sportler werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, die internationalen anerkannt sind und als "Klassifizierung" bezeichnet wird. Dabei wird die Art der Behinderung und ihre Auswirkung auf die Ausübung einer jeweiligen Sportart berücksichtigt. Die Klassifizierung ist die Grundlage für faire Wettkämpfe, da sich ähnliche Behinderungen auf die funktionellen Fähigkeiten und Voraussetzungen der Sportler hinsichtlich einer Sportart unterschiedlich auswirken.

1. Amputierte

Athleten, denen mindestens ein Hauptgelenk in einem Glied fehlt.

2. Cerebralparetik

Athleten, die an eine Beeinträchtigung des Bewegungsablaufes und der Haltung leiden, bedingt durch Schädigungen eines oder mehrerer Steuerzentren im Gehirn.

3. Sehbehinderte

Athleten, die in unterschiedlichem Maße sehbehindert sind bis hin zu völliger Blindheit.

4. Rollstuhlsport

Sportler, die zur Ausübung ihres Sports einen Rollstuhl benutzen. Die Klassifizierung findet in allen Sportarten statt, die Rollstuhlsportler betreiben (Rollstuhlrugby, Leichtathletik, Rollstuhlbasketball, Tischtennis, Tennis).

5. Les Autres ("Die Anderen, alle Übrigen")

Dieser Begriff umschreibt Athleten mit unterschiedlichen Behinderungen, die den Bewegungsapparat betreffen, die aber in keine der anderen vier Behinderungsklassen eingeordnet werden können.

Gehörlose nehmen dagegen an den Deaflympics teil. Für geistig Behinderte werden die Specialolympics veranstaltet.

Siehe auch

Sommer-Paralympics - Winter-Paralympics