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Kupferdreh

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Essen-Kupferdreh vom Baldeneysee aus gesehen
Datei:Mineralien Mus Kupferdreh.jpg
Mineralien-Museum Essen-Kupferdreh
Eisenhammer Kupferdreh

Kupferdreh ist ein Stadtteil im Stadtbezirk VIII Essen-Ruhrhalbinsel der Stadt Essen. Er hat 11.471 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2006)[1] und grenzt im Westen an die Ruhr und an den Baldeneysee. Er hat eine Gesamtfläche von 9,42 Quadratkilometern und liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 58 Metern ü. NN. Kupferdreh grenzt im Norden und im Osten an den Stadtteil Byfang, im Süden an Voßnacken und im Westen an Fischlaken, Werden und Heisingen.

Geschichte

Auf Kupferdreher Gebiet wurde bereits im Jahre 1550 eine Kupferhütte, die Deiler Koperhut, und seit dem 17. Jahrhundert der Deilbachhammer betrieben. Dieser Eisenhammer war nach dem kleinen Fluss Deilbach benannt, der hier in die Ruhr mündet.

1875 wurde Kupferdreh als Gemeinde aus den ehemaligen Honnschaften Hinsbeck an der Ruhr und Rodberg gebildet. Der Name wurde von dem Haltepunkt der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn übernommen, der sich "An der Kupperdrehe" befand, einer um 1800 so bezeichneten Stelle an einem scharfen Knick der Ruhr. Friedrich Harkort hatte 1830 beim Bau der Deilthaler Eisenbahn (oder Prinz-Wilhelm-Eisenbahn) diesen Namen für eine Haltestelle gewählt. Hier gab es auch einen Hafen, in welchem die Rohstoffe für den nahen Kupferhammer umgeschlagen wurden. Im Jahre 1855 bekam die Ortschaft eine eigene Postexpedition. Hierfür wurde der Name Kupferdreh erstmals offiziell verwendet.

1896 wurde Kupferdreh gemeinsam mit Byfang zur Bürgermeisterei erhoben und schließlich 1929 als Stadtteil nach Essen eingemeindet. Die Bürgermeister waren:

Geschichte Dilldorfs

Das nahegelegene Dilldorf gehörte ehemals zum Einzugsbereich der Abtei Werden und war als Bauernschaft in Lehnsabhängigkeit zur Herrschaft Hardenberg katholisch. 1899 wurde Dilldorf und der Voßnacken durch Gebietsreform der Bürgermeisterei Kupferdreh zugeordnet. Kirchlich gehörte Dilldorf bis 1801 zu Werden. Seitdem hatte man die eigene Kapelle am Rathgeberhof, und ab 1814 auch den dazugehörigen Friedhof. In dieser Zeit entstand auch die erste Schule am Rathgeberhof. Die heutige Dilldorfschule an der Oslenderstraße öffnete 1935. 1968 wurde sie zur Städtischen Gemeinschaftsgrundschule. S

Ruhrlandkaserne

1937 wurde auf dem Phönixberg die neu errichtete Kaserne von einer Flakabteilung bezogen. Nachdem 1945 Briten die Kaserne übernahmen, ging sie 1957 in die Deutsche Bundeswehr über und trug seit 1968 den Namen Ruhrlandkaserne. 1994 wurde sie geschlossen und später komplett abgerissen. Heute befindet sich dort das Neubaugebiet "Dilldorfer Höhe". Dieses Gebiet befindet sich jedoch nicht im historischen Dilldorf, sondern auf Hinsbecker Gebiet.

Kupferdreh heute

Kupferdreh ist einer der südlichsten Stadtteile Essens, abseits des Zentrums und südöstlich des Baldeneysees an der Ruhr gelegen. Das Angebot für die Naherholung, auch mit teils markierten Wanderwegen in Felderlandschaften, Wäldern, kleinen Tälern bis hin zum Baldeneysee ist vielseitig. In Kupferdreh kreuzen sich zwei Radfernrouten: Duisburg-Sauerland entlang der Ruhr und die sogenannte Kaiserroute, einem 370 Kilometer langen Radweg, der die historische Verbindung der Kaiserpfalzen Aachen und Paderborn nachzeichnet.

Die umliegenden Dörfer wie Dilldorf, welches heute zu Kupferdreh gehört, und der Stadtteil Essen-Byfang, sowie die Kupferdreher Straße als Geschäftsstraße geben zusammen einen Eindruck von Eigenständigkeit Kupferdrehs. Seine Siedlungsstruktur wird durch seine eigenartige Topographie bestimmt. Deutlich erkennbar ist das Gebiet dem "bergisch-sauerländischen Unterland" zuzuordnen. Geprägt ist Kupferdreh durch gelockerte Wohnbebauung mit größeren Grünflächen und einem großen Teil Landwirtschaft. Hinzu kommen als markante Strukturen die Gewerbebebauung im Deilbachtal und Ruhrtal, die zum Teil verdichtete Bebauung im inneren Ortsbereich und am West- und Osthang. Diese unterschiedlichen Bedingungen machen Kupferdreh zu einem attraktiven Wohngebiet.[2]

2004 wurde das große Neubaugebiet Dilldorfer Höhe auf dem Gelände der ehemaligen Ruhrlandkaserne fertiggestellt. Dieses Gebiet wird heute durch die in dieser Zeit neu ausgebaute Bundesstraße 227 vom restlichen Stadtteil getrennt. 1995 kaufte die Allbau-AG das etwa 17.000 Quadratmeter große Gebiet, welches sie schon einmal besaß, für rund 13,6 Millionen D-Mark zurück. Geplant waren ursprünglich etwa tausend Wohneinheiten für 2.500 Bewohner. Vorbildlich sind heute die Einrichtungen für Kinder in diesem Gebiet..[3]

Bildung

In Kupferdreh gibt es drei Grundschulen (Städt.kath. Grundschule - Josefschule, Städt. Grundschule - Hinsbeckschule und die Städt. Grundschule - Dilldorfschule).

Benderpark

Der Benderpark ist ein Park mitten in Kupferdreh. Hier befand sich früher das Anwesen (Villa und Park) des Fabrikbesitzers Dr. August Bender (Zementfabrik Narjes und Bender). August Bender hat das gesamte Gelände der Gemeinde Kupferdreh vermacht, mit der Auflage hier einen Park für die Kupferdreher Bürger anzulegen. Er grenzt an die Kupferdreher Straße, an das katholische St. Josef Krankenhaus mit mehr als 250 Betten und an die Byfanger Straße, und liegt nahe der Josef-Schule.

Siehe auch

Quellen

  1. Statistik der Stadt Essen (PDF-Datei 11,0 kB) [1]
  2. Webseite der Stadt Essen[2]
  3. Initiative "Bürger Für Dilldorf" [3]

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