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Zwinger (Dresden)

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Luftbild des Zwingers
Im Zwinger. Blick auf den Glockenpavillon
Blick in den Zwingerhof in Richtung Glockenspielpavillon
Das Kronentor des Zwingers
Brunnen am Nymphenbad
Im Zwinger:Wallpavillon
Glockenspiel im Zwinger

Der Dresdner Zwinger ist ein barockes Bauwerk in Dresden mit einer herausragenden Kunstsammlung, gelegen zwischen der Semperoper und dem Postplatz.

Die Bezeichnung „Zwinger“ kommt von der ursprünglichen Lage zwischen der äußeren und inneren Festungsmauer.

Geschichte

Das barocke Bauwerk Zwinger wurde zwischen 1711 - 1728 nach Plänen von Matthäus Daniel Pöppelmann und Balthasar Permoser auf den Resten der Festungsmauern einer alten Bastion zwischen der Semperoper und dem Postplatz errichtet. Er blieb zunächst unvollendet. Im Jahre 1828 entstand in den Festungsanlagen am Zwingerwall die erste deutsche Gemeinde-Gasanstalt. Die versorgte 36 Gaslaternen in der Umgebung.

Erst 1847-1854 wurde die offene Elbseite mit der "Gemäldegalerie" durch Gottfried Semper vollendet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Zwinger durch den Bombenangriff vom 13. Februar 1945 schwer beschädigt. Der Wallpavillon wurde von einer Mine getroffen, woraufhin die angrenzenden Bogengalerien mit zerstört wurden. Das Kronentor und der Glockenspielpavillon brannten vollständig aus. Die Gemäldegalerie wurde nur auf der nördlichen Seite zerstört. Das im südlichen Teil des Gebäudes befindliche Nymphenbad blieb so erhalten. Besonders bekannt wurde das Bild eines Schildes, welches ein russischer Soldat aufgestellte hatte, mit der Aufschrift: "Gebäude beräumt, keine Minen gefunden." Der Zwinger sollte abgerissen werden, doch da sich viele Menschen für das Gebäude einsetzten, begann bereits in den Jahren 1945/46 der Wiederaufbau durch eine eigens gegründete Zwingerbauhütte unter der Leitung des Dresdner Architekten Hubert Georg Ermisch. 1951 wurde das Kronentor wiederhergestellt, 1952 der Mathematisch-Physikalische Salon, 1953 der Glockenspielpavillon und 1954 wurden der Wallpavillon und der Französische Pavillon fertiggestellt. Bereits 1963 war der Wiederaufbau weitgehend abgeschlossen.

Im Jahr 2002, dem Jahr der "Jahrhundertflut", stieg der Pegel, der in unmittelbarer Nähe zum Zwinger verlaufenden Elbe auf bis zu 9,40 Meter an. Doch nicht nur sie trat über die Ufer, sondern auch die Weißeritz im Westen der Stadt. Dresden wurde aus zwei Richtungen überflutet und der Zwinger lag mitten im Zentrum. Trotz großen Einsatzes von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk wurde der Innenhof des Zwingers überflutet. Die Weißeritz floss in ihrem alten Flussbett, durch die Friedrichstadt, die Wilsdruffer Vorstadt und den Zwinger hindurch und ergoss sich am Landtag in die Elbe. In der Hoffnung, die Kunstwerke zu retten, brachte man sie in den Keller. Doch leider arbeitete sich das Wasser auch bis dorthin fort. Erst mehrere Tage nach Ende des Hochwassers war der ganze Innenhof wieder leergepumpt. Es traten beträchtliche Schäden auf.

Bis auf den verlorengegangenen Blick auf die Sophienkirche präsentiert sich der Zwinger heute weitestgehend wieder so wie im Vorkriegszustand.

Bestandteile des Zwingers

Kronentor

Der in aller Welt bekannte und wohl der am meisten fotografierte Teil des Zwingers ist das Kronentor.
Das Kronentor zeigt durch die Säulenarchitektur Merkmale des italienischen Hochbarocks und antiker Elemente eine ´harmonische Verschmelzung eines Triumphbogens und eines Torturms´. Über den Säulen des Torweges prangen das königliche Zepter, die gekreuzten Schwerter und über dem Torbogen wieder das sächsische Wappen. Außerdem zeigt das Kronentor noch griechische Helden und Götter z.B. Herkules, Athene noch weitere Wassergottheiten. Auf der Turmspitze tragen vier polnische Adler die Nachbildung der polnischen Königskrone. Das Dach besteht aus vergoldetem Kupfer und zeugt für die sächsische Prachtentfaltung.

Dem Tor gegenüber auf der Westseite befindet sich ein weiteres Portal mit Blick auf das bronzene Reiterdenkmal des König Johann von 1889 auf dem Theaterplatz.

Wallpavillon

Betritt man den Zwinger vom Kronentor her, so sieht man an linker Hand den Wall- oder Französischen Pavillon. Dieser gilt als baulicher Höhepunkt des Zwingers. Zu den reich verzierten Arkaden führt eine geschwungene Freitreppe. Gekrönt wird der Giebelaufbau von einem Herkules, der eine Weltkugel trägt. Über diese Treppe gelangt man auch zum Nymphenbad. ´Der jugendliche August der Starke hält als lorbeerbekränzter Paris statt eines Apfels die polnische Königskrone in der Hand. Er wendet sich Aphrodite zu, während auf der anderen Seite die "verschmähten" Göttinnen stehen.´

Nymphenbad

Das Nymphenbad befindet sich im Zwinger von Dresden im Festungswall neben dem Wallpavillon. Das von Balthasar Permoser (geb. 1651) mitgestaltete Wasserkunstwerk gehört mit zu den schönsten barocken Brunnenanlagen.

Das Wasser im Nymphenbad läuft aus einem Brunnen, der sich oben auf dem Wall befindet, über einen gestuften, künstlichen Wasserfall und wird in einem Becken aufgefangen. Die Nymphenfiguren auf der linken Seite und die Wasser speienden Delphine, gehen noch auf Balthasar Permoser zurück. Die Figuren auf der rechten Seite hingegen stammen aus der Zeit der Restaurierung des Zwingers in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts.

Stadt- oder Glockenspielpavillon

Dem Wallpavillon gegenüber befindet sich der ehemalige Stadt- und heutige Glockenspielpavillon. Seine Besonderheit ist die Uhr mit Glockenspiel aus Meissener Porzellan. Auch dieser Pavillon wurde mehrfach beschädigt, das erste Mal bereits 1849. Der Wiederaufbau dauerte bis 1856. Beim Luftangriff 1945 erfolgte eine erneute Zerstörung, seine Restaurierung dauerte bis 1964. Das Glockenspiel, das den Angriff unbeschädigt überstanden hatte, wurde von ursprünglich 24 Porzellanglocken aus Meißen auf 40 erweitert.

Eine Hörprobe des heutigen Glockenspiels um 12 Uhr (673kB)./?

Ständige Ausstellungen im Zwinger

  • Mathematisch-Physikalischer Salon
  • Museum für Tierkunde
  • Porzellansammlung
    Die Dresdener Porzellansammlung ist eine der umfangreichsten, qualitätsvollsten keramischen Spezialsammlung der Welt. Die Porzellansammlung besitzt etwa 20.000 Exponate chinesischen, japanischen und Meißener Porzellans.
  • Rüstkammer
    Die Rüstkammer enthält eine der kostbarsten Kostüm- und Prunkwaffensammlungen. So besitzt sie die Turnierausrüstung von Kurfürst August von Sachsen. Insgesamt besitzt sie 10.000 Objekte. Der Sammlungsschwerpunkt liegt bei Renn- und Stechzeugen, prachtvollen Waffen, Panzerhemden und besonders bei Feuerwaffen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
  • Gemäldegalerie Alte Meister
    Der Sammlungsschwerpunkt liegt bei der italienischen Malerei der Renaissance. Ferner präsentiert die Galerie auch herausragende Gemälde altniederländischer und altdeutscher Malerei. Ihr berühmtestes Bild ist die ´Sixtinische Madonna´ von Raffael.

Rund 400.000 Besucher lockt die Gemäldegalerie jährlich an.

Siehe auch

Commons: Dresdner Zwinger – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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