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Piranhas

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Piranhas
Piranha
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Infraclassis: Echte Knochenfische (Teleostei)
Vorlage:Superordo: Ostariophysi
Vorlage:Ordo: Salmlerartige (Characiformes)
Vorlage:Familia: Salmler (Characidae)
Vorlage:Subfamilia: Sägesalmler (Serrasalminae)
Vorlage:Genus: Piranhas
Wissenschaftlicher Name
Pygocentrus
Vorlage:Speciesen
Wasserdaten
pH-Wert: 6-7,5
Wasserhärte (dGH-Wert): 5-25°
Wassertemperatur: 24 - 28°C
Beckengröße: ab ca. 500 Liter
Datei:Pyranha Pygocentrus piraya group 1280 boosted.jpg
Gruppe von Piranhas, Zoo von Antwerpen

Zu den Piranhas [pʰiˈʁanja] (Pygocentrus) (portugiesisch, aus Tupi) werden im engeren Sinne drei südamerikanische Fischarten aus der Familie der Salmler (Characidae) und der Unterfamilie der Sägesalmler (Serrasalminae) zusammengefasst. Es handelt sich um räuberische Fische, die in den tropischen Süßgewässern des südamerikanischen Kontinents vorkommen. Im weiteren Sinne zählt man noch einige weitere Fische dazu, insbesondere die Pirayas (Serrasalmus) und Fische der Gattungen Pristobrycon und Pygopristis. Diese werden aber zur Abgrenzung besser als Pirambebas bezeichnet.

Piranhas sind hochrückige, seitlich stark abgeflachte Schwarmfische mit sehr scharfen Zähnen.

Piranhas besitzen auch ein ausgezeichnetes Schwarmverhalten, bei Einzeltieren konnten Panikreaktionen und Stress nachgewiesen werden, während Piranhas in der Gruppe diese Phänomene auch bei der Nähe eines Feindes in einem geringeren Maße zeigen.

Die Lebenserwartung der Piranhas beträgt etwa 15 Jahre. Allerdings können im Aquarium gehaltene Piranhas sogar über 30 Jahre alt werden.

Jagd

Sie jagen vor allem Fische, greifen aber, besonders bei dichter Besiedlung, auch größere Wirbeltiere an. Besonders blutende und zappelnde Tiere passen in das Beuteschema der Piranhas und locken diese an. In ihrer Heimat übernehmen sie in gewissem Maße die Rolle der "Gesundheitspolizei". Zweimal im Jahr wird das Amazonasgebiet durch den Gezeitenzyklus überschwemmt. Die dadurch entstehende Springflut reißt viele Wildtiere in den Tod, welche die Piranhas restlos auffressen. Somit erfüllen die Piranhas eine wichtige Funktion zugunsten des ökologischen Gleichgewichtes, weil durch das Vertilgen der Tierkadaver gefährliche Epidemien verhindert werden. Dabei ist das Aggressionsverhalten der Tiere berüchtigt, es ist bei allen drei Arten sehr ausgeprägt. Wenn Piranhas hungrig sind und Beute wittern, z.B. durch Blut im Wasser, verfallen sie in einen Blutrausch. Wenn Piranhas spüren, dass ein Mitglied des Schwarms schwer verletzt ist, wird dieses von seinen Artgenossen aufgefressen. Als natürliche Feinde der Piranhas zählen Kaimane, große Raubfische, Riesenotter oder, für ein verletztes Tier, eben auch ihre eigenen Artgenossen.

Besonderheiten

Eine besondere Eigenschaft der Piranhas ist ihre extrem schnelle Wundheilung. Diese ist für die Piranhas besonders vorteilhaft, da sie sich oft gegenseitig verletzen, wenn sie über Beute herfallen. Auch angebissene Schwanz- und Rückenflossen wachsen innerhalb kurzer Zeit wieder vollständig nach. Wegen der Gefährlichkeit ist die Haltung des Piranhas in den USA weitestgehend verboten. Im Gegenteil zu den USA wird der Piranha in Südamerika sehr verehrt (s.unten) und liebevoll Carabito oder Caribe genannt, was so viel wie Kannibale bedeutet.

Piranha Arten

- Serrasalmus cariba oder Serrasalmus caribe

- Pygocentrus nattereri oder Rooseveltilla nattereri (Roter Piranha)

- Serrasalmus nigercf. (Schwarzer Piranha)

- Serrasalmus elongatus

- Serrasalmus Rhombeus

- Serrasalmus altuvei

- Serrasalmus spilopleura (Schwarzband-Piranha)

- Serrasalmus manueli

- Serrasalmus brandti (See-Piranha)

- Pygocentrus notatus (Schulterfleck-Piranha)

- Serrasalmus calmoni (Schlusslicht-Piranha)

Diverses

Die Gefährlichkeit der Piranhas für den Menschen ist sehr umstritten und keineswegs erwiesen. Die einheimischen Indianer Südamerikas baden bedenkenlos in Gewässern, in denen auch Piranhas vorkommen.

Bei verschiedenen südamerikanischen Ureinwohnern ist der Piranha ein begehrter Speisefisch. Ein Brauch einiger einheimischer Indianerstämme besteht darin, nur die Skelette der Toten zu begraben. Dazu werden die Verstorbenen für kurze Zeit an einem Seil ins Wasser gehängt, um als Aasfutter für die Piranhas zu dienen.

Piranhas werden nur aggressiv und fallen Menschen an, wenn sie stark hungern mussten oder sich in die Enge getrieben fühlen oder wenn man blutet. Aquarianer, die Piranhas halten, können ohne Probleme mit der Hand ins Becken greifen und dort sauber machen, das reizt die Fische überhaupt nicht - im Gegenteil, sie ziehen sich dann in hintere Ecken des Beckens zurück. Das meiste, was es über Piranhas zu hören gibt, sind Übertreibungen oder komplett aus dem Zusammenhang gerissene Erzählungen. Jeder andere Fisch (z.B. der Barsch) würde auch beißen, wenn er sich bedroht fühlt, allerdings mit dem Unterschied, dass die Piranhas sehr scharfe Zähne haben.

Haltung im Aquarium

Die Lebenserwartung durch Haltung im Aquarium beträgt 15 bis 30 Jahre. Der Fisch sollte in einer Gruppe von mindestens 5 Fischen gehalten werden, da er ein Schwarmfisch ist. Die Größe des Aquariums sollte mindestens 400 Liter betragen.

Der Piranha sieht andere Fische als Beute an, kann aber mit Krebsen (ab 8cm) oder harten Wels Sorten gehalten werden. Rote und Schwarze Piranhas verstehen sich auch untereinander, können also gemischt werden.

Achtung bei Arbeiten (Reinigen, etc.) im Aquarium, der Fisch kann durchaus grundlos zubeissen! Die Fische immer im Auge behalten.

Geeignete Wasserpflanzen sind Javafarn "Microsorum pteropus", Hammerschlag-Wasserkelch "Cryptocoryne usteriana", Westafrikanisches Speerblatt "Anubias barteri", Thailand-Wasserlilie "Crinum thaianum" und die gewöhnliche Wasserschraube "Vallisneria spiralis", sowie verschiedene Echinodrusarten.

Wassertemperatur: 22C - 28C PH-Wert: 6,5 - 7,0 und 5 - 10° dGH

Futter: Zu Anfang tiefgefrorene Artemia, Cyclops, lebende Schwarze Mückenlarven. Später nur noch tiefgefrorenes Rotauge, Lebendfutter in Form von Regenwürmern und kleinen Fischen, Meeresfrüchte, kleine ganze Fische (bis 10cm), Futtertabletten Futter nur in aufgetautem Zustand verfüttern !

Literatur

  • Gonella, Hans Faszination Piranha, Bede-verlag, 1995

dk:Piratfisk