Pustertalbahn
Pustertalbahn | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geografische Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Staat: | Italien | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Provinz: | Südtirol | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckendaten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 211,2 km | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 25 ‰ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 285 m | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betriebsart: | seit 28. Mai 1989 elektrisch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inbetriebnahme: | 30. November 1871 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchster Punkt: | 1209 m s.l.m. Toblach | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tiefster Punkt: | 747 m s.l.m. Franzensfeste | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betreiber: | FS | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | FS 3 kV =, ÖBB 15 kV / 16,7 Hz ~ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Pustertalbahn ist eine normalspurige, eingleisige Eisenbahnstrecke im Pustertal zwischen Fortezza/Franzensfeste und San Candido/Innichen. Die Strecke schließt in Fortezza/Franzensfeste von der Brennerbahn ab und führt über Bruneck und Toblach nach San Candido/Innichen, wo sie an die Drautalbahn anschließt. Streng genommen ist eine Trennung zwischen der Pustertalbahn und der Drautalbahn garnicht sinnvoll, da die Konzessionserteilung, der Bau und die Inbetriebnahme für die gesamte Strecke von Villach bis Fortezza/Franzensfeste in einem Stück erfolgten. Wenn eine Trennung sinnvoll ist, dann an der österreichisch/italienischen Staatsgrenze nächst Weitlanbrunn, die auch die Wasserscheide zwischen dem Mühlbach und der Drau darstellt. Da jedoch die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bis zum Gemeinschaftsbahnhof San Candido/Innichen betriebsführend sind, ist dieser von der Italienischen Staatsbahn (FS) betriebene Bahnhof als Endpunkt der Pustertalbahn sinnvoll anzusehen.
Planung und Bau
Bereits 1858 lagen erste Planungen der k.k. priv. Südbahngesellschaft und kurz darauf auch die Baugenehmigung vor, Wien mit Tirol über die Südbahn zu verbinden.
Mit dem Bau der Pustertalbahn wurde im Spätherbst 1869 begonnen. Nachdem der Bau wesentlich rascher als geplant voran ging, konnte bereits ein Jahr früher als ursprünglich geplant der Betrieb auf der insgesamt 209 km langen Pustertal- und Draubahn am 30. November 1871 aufgenommen werden. Während die Drautalbahn von Villach bis Lienz als Flachbahn errichtet wurde, stellt sie in ihrem weiteren Verlauf bis Fortezza/Franzensfeste eine Gebrigsbahn dar, die an der heutigen Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien nächst Weitlanbrunn (FS-km 72,6 / ÖBB-km 302,9) mit 1.115 müA ihren höchsten Punkt erreicht.
Die ursprüngliche Aufgabe der Pustertalbahn war die Anbindung Osttirols an seine Hauptstadt Innsbruck sowie an Südtirol. Durch die Abtretung Südtirols an Italien nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ging die Bedeutung der Bahn jedoch stark zurück.
Elektrifizierung
Von 1985 bis 1989 wurden die Pustertal- und die Drautalbahn auf Grund eines 1984 zwischen Italien und Österreich abgeschlossenen Staatsvertrages elektrifiziert. Während die Pustertalbahn mit dem italienischen Stromsystem (3 kV =) ausgerüstet ist, ist die Drautalbahn mit dem österreichischen Stromsystem (15 kV / 16,7 Hz ~) ausgestattet. Die Systemtrennung ist ebenfalls im Bahnhof San Candido/Innichen. Der elektrische Betrieb wurde zum Fahrplanwechsel am 28. Mai 1989 aufgenommen. Im Rahmen der Elektrifizierung wurden im Pustertal auch fast alle Brücken und Tunnels erneuert bzw. saniert, der Ober- und Unterbau verstärkt sowie Bahnhofanlagen umgestaltet. Hintergrund der Elektrifizierung war die Entlastung der Brennerbahn, wobei von italienischer Seite die Absicht bestand, täglich bis zu zehn Güterzugpaare auf der Pustertalstrecke zu führen, die bis heute freilich ausgeblieben sind.
Sogar das Gegenteil trat ein, denn verkehrte früher mit dem "Val Pusteria/Pustertal" ein gut frequentierter internationaler Schnellzug in der Relation Wien Südbf - Villach - Lienz - Fortezza/Franzensfeste - Innsbruck Hbf, so wurde dieser Zug mit dem Fahrplanwechsel im Mai 1996 aufgelassen, womit im Pustertal kein Schnellzugverkehr mehr statfindet.
Korridorverkehr
Ab 1946 wurden auf Grundlage des Pariser Vertrages bis zum EU-Beitritt Österreichs zum Anschluss Osttirols an Nordtirol die durchgehenden Verbindungen zwischen Innsbruck und Lienz im Korridorverkehr mit Entfall der Pass- und Zollkotrolle auf Kosten der ÖBB geführt. Diese Züge hatten auf italienischem Staatsgebiet keinen offiziellen Aufenthalt. Bei den Betriebshalten war das Aus- und Zusteigen verboten. Bis zur Indienststellung der u. a. auch für diesen Verkehr beschafften Zweisystemloks der ÖBB Reihe 1822 wurden die grenzüberschreitenden Züge mit Triebfahrzeugen der Reihe 2043 bespannt. Auf Grund der technischen Probleme mit der Reihe 1822 kommen auch heute noch immer wieder Triebfahrzeuge der Reihe 2043 zum Einsatz.