Julius Robert Mayer
Julius Robert Mayer (*25. November 1814 in Heilbronn, †1878) war ein deutscher Arzt und Physiker.
Er wuchs in Heilbronn auf und studierte Medizin an der Universität Tübingen, wo er 1838 promovierte und das Staatsexamen machte. Julius Robert Mayer ließ sich 1840 als Schiffsarzt auf einem holländischen Dreimaster für eine Reise nach Batavia anheuern. Obwohl er sich bis zum Antritt dieser Reise kaum für physikalische Erscheinungen interessiert hatte, regten ihn nun die Beobachtungen (etwa, dass sturmgepeitschte Wogen wärmer sind als die ruhige See) zum tiefen Nachdenken über die Gesetze der Natur an, insbesondere über das physikalische Phänomen Wärme und die Frage, "ob die direkt entwickelte Wärme (Verbrennungswärme) allein oder ob die Summe der auf direktem und indirektem Wege entwickelten Wärmemengen auf Rechnung des Verbrennungsprozesses geht".
Nach seiner Rückkehr im Februar 1841 widmete Mayer alle seine Kräfte der Lösung dieser Aufgabe. Das Ergebnis legte er 1842 in zwei Aufsätzen nieder, in denen er das Mechanische Wärmeequivalent bestimmte (anfangs mit 365 mkg = 1 kgcal, später auf 425 mkg verbessert - die genaue Zahl ist 427 mkg). Diese Relation besagt, dass Arbeit und Wärme einander äquivalent sind und als verschiedene Energieformen in dem oben genannten, immer gleichen Verhältnis, ineinander übergeführt werden können. Dieser Satz wird als Erster Hauptsatz der Wärmelehre bezeichnet und war der Vorreiter des allgemeinen Energieerhaltungssatzes, den Hermann von Helmholtz 1847 formulierte.
Mayer war sich der großen Bedeutung seiner Entdeckung bewusst, aber sein Unvermögen, sich wissenschaftlich auszudrücken, sein Hang zu Spekulationen und seine bekennerhafte Religiosität brachten ihm nicht den gewünschten Ruf als Wissenschafter ein. Sogar von den großen Physikern Hermann von Helmholtz und James Prescott Joule erfuhr er unwürdige Anfeindungen.
Nachdem 1848 zwei seiner Kinder kurz hintereinander starben, waren seine Nerven vollends zerrüttet. Er machte 1850 einen Suizidversuch und wurde in ein Sanatorium gebracht. Nach seiner Entlassung war er ein gebrochener Mann und wagte sich erst 1860 zaghaft wieder an die Öffentlichkeit. Jedoch war in der Zwischenzeit sein wissenschaftlicher Ruhm gewachsen. So erhielt er eine späte Würdigung seiner Leistung, wenngleich er sich ihrer nicht mehr recht erfreuen konnte. Sein Schaffensdrang war dahin. Er blieb im häuslichen Bereich, widmete seine letzten Jahre seinem Arztberuf und starb 1878 im Alter von 64 Jahren.
Das Robert-Mayer-Gymnasium und die Robert-Mayer-Volks- und Schulsternwarte in Heilbronn tragen seinen Namen.