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Tesa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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tesa ist ein [[Markenname]und zugleich Name der tesa AG, eines <Tochterunternehmens der Beiersdorf AG. Unter der Dachmarke entwickelt, produziert und vermarktet die tesa Gruppe Klebebänder sowie selbstklebenden Systemlösungen für Konsumenten sowie den Einsatz in vielen Industriebranchen. tesa gehört in Deutschland zu den bekanntesten Marken (Bekanntheit laut International Research 2004: 98 %) und hat so sehr Eingang in die Umgangssprache gefunden, dass er als einer der wenigen Markennamen sogar in den Duden aufgenommen wurde.

Geschichte

Tesafilm in Abroller

Wer 1896 am Ladentisch nach tesa verlangte, bekam kein Klebeband, sondern eine Zahnpasta. Denn tesa war der Markenname für die bei Beiersdorf entwickelte Patent-Tube der Zahnpasta Pebeco. Das Tubengeschäft lief jedoch nicht sehr erfolgreich und so wurde 1926 der Markenname einem neu entwickelten Produkt zugewiesen: einer neuartigen Tauchmasse zum Überhäuten von Wurstwaren. Auch die Wurstpelle tesa wurde kein Erfolg. Der Name tesa ist ein Kunstwort, entstanden aus den Namen der damaligen Sekretärin Elsa Tesmer, die bis 1908 bei Beiersdorf arbeitete.

1935 entwickelte die Beiersdorf AG erstmals einen transparenten Klebefilm, der zunächst unter dem Namen „Beiersdorf-Kautschuk-Klebefilm" in den Handel gelangte, sich jedoch nicht sonderlich gut verkaufte. Der Beiersdorf-Mitarbeiter Hugo Kirchberg kam deshalb auf die Idee, das Produkt auf den Namen tesa zu taufen. In einem Brief von 1936 spricht Kirchberg erstmals vom tesa-Klebefilm. Doch der findige Kaufmann hatte weitere geniale Vermarktungsideen. Um den Verbrauchern eine praktische Verarbeitungshilfe anbieten zu können, entwickelte er den Tischabroller, der auch heute noch in nur leicht weiterentwickelter Form auf fast jedem Schreibtisch steht. Mit Werbeslogans, die den Zeitgeist trafen, führte er Produkt und Namen zu einem beispiellosen Erfolg.

Die Einführung von tesa als Dachname für alle produzierten Klebebänder von Beiersdorf bedeutete ab 1941 den Durchbruch als Markenartikel. Insgesamt gibt es heute rund 6.500 verschiedene tesa-Produkte für Industriekunden und Endverbraucher. 2001 wurde die tesa AG als eigenständiges Unternehmen aus der Beiersdorf AG ausgegründet. Der Jahresumsatz lag 2005 bei 735 Mio Euro und wurde zu 78 % mit speziellen selbstklebenden Systemlösungen für die Druck-, Papier-, Elektronik- und die Automobilindustrie erzielt. Für Endverbraucher bietet die tesa AG in Verbraucher-, Drogerie- und Baumärkten sowie im Büro- und Schreibwarenhandel mehr als 300 Lösungen für das kreative Gestalten, zum Reparieren un Renovieren.

In Österreich übernahm die Firma Beiersdorf von dem ehemaligen Hersteller die Marke [[TIXO], ein Markenname, der in Österreich eine ebenso große Bekanntheit hat wie tesa in Deutschland.

tesa AG

Die tesa AG ist eine 100-prozentige Tochter der Beiersdorf AG. 1993 befand sich die damalige tesa Sparte des Beiersdorf Konzerns in einer Krise. Durch mangelnde Innovationen fielen nur 9,5% des Umsatzes auf neue Produkte. Im Jahr 2005 betrug dieser Wert 45%. Der Umsatz betrug 2005 € 735 Mio. (2004: € 706 Mio.) Die Vorstände sind Dieter Steinmeyer (Vorstandsvorsitzender), Jan Christoph Teetz (Finanzvorstand) und Dr. Robert Gereke (Vorstand Industriegeschäft).

Tesa als Datenspeicher

Speichermedium tesa ROM

Die beiden Physiker Dr. Steffen Noehte und der damalige Diplomand Matthias Gerspach entdeckten im März 1998 an der Universität Mannheim kurz vor einer CeBIT-Präsentation durch Zufall, dass sich der tesafilm auch als Datenspeicher nutzen lässt. Eine erste Förderung erfuhr das Forscherduo durch das frühere SAP-Vorstandsmitglied Klaus Tschira in dessen European Media Laboratory (EML). Im Dezember 2001 gründeten die Forscher die tesa scribos GmbH in Heidelberg zusammen mit der Hamburger tesa AG, die sich mit 75% beteiligte. Dort konnte das Team nun auch mit einem eigenen Labor diese Zukunftsidee weiterentwickeln. Zunächst konzentrierte man sich auf ein System zur Produktverfolgung und für den Fälschungsschutz von Markenprodukten. Das sogenannte "tesa Holospot-System" ist inzwischen seit 2003 auf dem Markt.

Fälschungssicherung durch Miniatur-Hologramme

Kernstück der Tesa-Holospot-Technologie ist ein kleines Etikett aus einem speziellen Polymermaterial, auf dem sich ein nur 1 mm² großes Datenfeld befindet. Darauf lassen sich Informationen wie Bilder, Logos oder Texte im Umfang von 1 kB speichern. Die Information kann in Form von Mikroschrift oder am Computer erzeugten, digitalen Hologrammen, auf Wunsch auch verschlüsselt, auf dem Holospot fälschungssicher abgelegt werden. Die Informationen lassen sich, je nach angestrebter Sicherheitsstufe, mit einer einfachen Lupe oder durch autorisierte Personen mit analogen oder digitalen Lesegeräten auslesen. Die neue Technologie ermöglicht die individuelle Kennzeichnung jedes Einzelprodukts und damit dessen Authentisierung oder Rückverfolgung.

Literatur

  • Katrin Cura: Vom medizinischen Heftpflaster zum technischen Klebeband - 70 Jahre Tesa. Naturwissenschaftliche Rundschau 59(12), S. 654 - 656 (2006), ISSN 0028-1050