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Sivas

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Lage von Sivas in der Türkei

Sivas ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Türkei. Sie liegt in Zentralanatolien, etwa 250 km östlich von Ankara. Ihr antiker griechische Name lautet Sebasteia. Die Einwohnerzahl (1997) beträgt 278.000. Kangal, eines der weltberühmtesten Hunde kommt aus Sivas-Kangal. Es ist ein anatolischer Hirtenhund, und kann sich sogar gegen hungrige Wölfe verdeidigen. Die Mutter des armenisch-türkischen Schriftstellers Hrant Dink, der in Istanbul ermordet wurde, kommt aus Sivas.

Namensherkunft

Der Name Subasa wird für die Stadt im Osten, wo der Fluss Maraschantia (Halys) seinen Ursprung hat, erstmals in den hethitischen Quellen erwähnt und bedeutet in der Sprache der Nesili, die Sprache der Hethiter und Luwier, "gesegneter Fluss".

Bevölkerung

Heutzutage besteht die Bevölkerung überwiegend aus Türken und zu einem geringen Teil aus Kurden. Die Bevölkerung gehört mehrheitlich der sunnitischen sowie zu einem Großteil der alewitischen Konfessions an. Die hier einst in großer Anzahl lebenden christlichen Minderheiten der Armenier und Griechen existieren heute kaum noch.
1914 gab es in der Stadt rund 45.000 Einwohner, mehr als ein Drittel waren Armenier, der Rest Griechen und Türken. Die Armenier hatten dort sechs Kirchen, ein Waisenhaus, ein Krankenhaus und mehrere Schulen. Die Katholiken hatten eine Kirche, die Protestanten verfügten über zwei Kirchen und acht Schulen.

Geschichte

Vor Christus

nach Christus

Sivas Kongress

Der Kongress Heyet-i Temiliye von Sivas vom 4.-12. September 1919 ging in die neuere türkische Geschichte ein, weil dort Strategien zur Befreiung entworfen wurden (Sivas Museum).

Anschlag auf das Madimak-Hotel

Am 2. Juli 1993 versammelten sich islamische Fundamentalisten nach dem Freitagsgebet vor dem Madimak-Hotel, das direkt gegenüber einer Moschee lag, in dem alevitische Musiker, Schriftsteller, Dichter und Verleger logierten. Das Hotel wurde schließlich angezündet. Dabei wurden 37 Menschen verbrannt, der Autor Aziz Nesin, dem laut einigen Angaben der Anschlag in erster Linie gegolten hatte, überlebte jedoch. Wegen einer aufgebrachten wütenden Menschenmenge vor dem Hotel konnten die Bewohner des Hotels nicht ins Freie, bis sie schließlich vom Feuer eingeschlossen waren. Obwohl Polizei und Feuerwehr frühzeitig alarmiert waren, griffen sie erst nach acht Stunden ein. Das Staatsicherheitsgericht in Ankara kam zu dem Urteil, dass die große Menschenmenge die Feuerwehr bei den Rettungarbeiten behinderte.

Die Aleviten nennen diesen Anschlag das 'Sivas-Massaker'. Das Ereignis spielte eine wichtige Rolle bei ihrer Bewusstseinsbildung.

Sehenswürdigkeiten

Veranstaltungen

Asik Veysel-Kultur- und Kunstfestival in Sarkisla: Am ersten Wochenende im Juli jeden Jahres

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Richard G. Hovannisian (Hrsg.): Armenian Sebastia/Sivas and Lesser Armenia. Costa Mesa, CA 2004. ISBN 1568591527

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