Siegburg
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Siegburg ist die Kreisstadt des Rhein-Sieg-Kreises im Süden Nordrhein-Westfalens.
Geografie
Geografische Lage


Siegburg befindet sich rechtsrheinisch, 26 km von Köln und 10 km von Bonn entfernt, an den Ufern von Agger und Sieg. Siegburg gilt als traditionsbewusste und trotzdem moderne Stadt. Siegburg hat einen ICE-Bahnhof (Bahnhof Siegburg/Bonn) an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main, an dem auch Regionalzüge und S-Bahnen der Siegstrecke halten. Der Stadtkern mit seinem historischen Marktplatz und Gebäuden ist gut überschaubar. Bekannt ist die Stadt auch durch den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt, bei dem vor allem mittelalterliche Handwerkskunst zur Schau gestellt wird.
Landschaft
Das Gebiet von Siegburg befindet sich auf einem südöstlichen Ausläufer der Kölner Bucht und grenzt im Osten an die Höhen des Bergischen Landes, im Süden an die des Westerwaldes und des Siebengebirges.

Flüsse
Siegburg befindet sich an der Sieg, einem Nebenfluss des Rheins, und an der Agger, die ihrerseits ein Nebenfluss der Sieg ist und die Trennlinie zur Nachbarstadt Troisdorf darstellt. Von der Sieg zweigt der Mühlengraben in der Höhe des Siegwehres ab, fließt durch das Stadtgebiet, um sich abschließend wieder mit der Sieg zu vereinigen. Des Weiteren fließt der Wahnbach, der die Wahnbachtalsperre speist, durch das Gebiet des Siegburger Stadtteils Seligenthal. Im Ortsteil Siegburg-Heide entspringt ein zwar kleiner, jedoch nicht unwichtiger Wasserlauf: Der Rothenbach - Quelle für die zahlreichen Fischteiche des grossen Waldgebietes (Staatsforst Siegburg) zwischen der Stadt Siegburg und Lohmar.
Geologie
Siegburg befindet sich in der Niederrheinischen Bucht, die ein Becken am Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges darstellt. Im Tertiär kam es hier zu Einsenkungen, die zur Bildung dieser Bucht führten. Im Oberoligozän reichte das Meer bis in den Bonner Raum hinein. Die Tonablagerungen, die später die Grundlage des Siegburger Keramikhandwerks wurden, bildeten sich während des Oligozäns. Nach dem Rückzug des Meeres kam es zur Sedimentation von Sanden mit Braunkohleflözen. Charakteristisch für dieses Gebiet sind Terrassensysteme des Rheins und seiner Nebenflüsse, der Sieg und der Agger. Siegburg ist bekannt für seine hellgrauen bis dunkelgelben Tone welche hauptsächlich in Siegburg-Nord – Gemarkung Aulgasse – gefördert wurden und die der daraus produzierten Keramik eine helle Farbe verleihen.
Stadtgliederung
Vorlage:Navigationsleiste Siegburger Stadtteile
Geschichte


- 1000–500 v. Chr. Siedlungen am Rande des heutigen Stadtgebietes, auf dem Brückberg und Seidenberg, sind durch Funde belegt.
- 500 n. Chr Fränkische Landnahme erreicht den Siegburger Raum.
- seit ca. 1000 Gilt Siegburg als Töpferstadt. (Die Entwicklung des Töpferhandwerks setzte somit wesentlich früher ein als in der ebenso bekannten rheinischen „Töpferstadt“ Frechen.)
- 1060 Vertreibung des Pfalzgrafen Heinrich durch Erzbischof Anno II. von Köln.
- 1064 Gründung der Abtei durch Anno II.
- 1069 erhält Siegburg die Markt-, Zoll- und Münzrechte von König Heinrich IV.
- vor 1182 erhält Siegburg Stadtrecht.
- ab ca. 1300 erlebt Siegburg eine erste Blüte der Töpferei. Siegburger Töpfer stellen gesintertes Steinzeug her.
- ab ca. 1500 erlebt Siegburg die zweite Blüte der Töpferei.
Siegburger Töpfern gelingt es kunstvolle Verzierungen an den Töpferwaren anzubringen. Aus Siegburg stammen die Schnellen (schlanke Bierkrüge mit Deckel).
- 1588 Erfolglose Belagerung durch spanische Truppen während des Truchsessischen Krieges.
- 1636 bis 1638 Hexenverfolgungen in Siegburg durch den Hexenkommissar Franz Buirmann. Es gibt 19 vollständige Hexenprozess-Protokolle sowie Prozessfragmente im nordrhein-westfälischen Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und Stadtarchiv Siegburg.
- 1676 Siegburg kommt zum Herzogtum Berg
- 1741 – 1742 Besetzung der Stadt durch französische Truppen
- 1803 Vertreibung der Benediktiner vom Michaelsberg.
- 1816 Siegburg wird Kreisstadt des neu gebildeten Kreises Siegburg, der nach einer Zusammenlegung 1820 mit dem Kreis Uckerath 1825 in Siegkreis umbenannt wird.
- 1829 Der Weinbau am Michaelsberg wird eingestellt.
- 1862 Eröffnung der ersten Schmalspurbahn Deutschlands, der Bröltalbahn. Sie verband nach dem Bau weiterer Strecken in den Jahren bis 1902 zahlreiche Ortschaften zwischen Hennef (Sieg), Waldbröl, Beuel, Siegburg und Asbach (Westerwald).
- 1872 Eröffnung des ersten Abschnitts der Aggertalbahn bis Overath, die Siegburg mit dem Bergischen Land verband.
- 1886 Eröffnung der königlich preußischen Strafanstalt zu Siegburg, der heutigen Justizvollzugsanstalt Siegburg
- 1892 kommt es zur Ansiedlung von staatlichen Rüstungsbetrieben in Siegburg, der Königlichen Geschossfabrik Brückberg und des Königlichen Feuerwerkslaboratoriums, in denen bis zu 20.000 Menschen während des Ersten Weltkrieges arbeiten.
- 2. Juli 1915 Wiederbesiedlung der Abtei auf dem Michaelsberg.
- 1941 Zweite Vertreibung der Benediktiner durch die Nationalsozialisten.
- Beschäftigung von Zwangsarbeitern während des zweiten Weltkrieges durch die Rheinische Zellwolle AG, Siegburg
- Am 10. April 1945 wird Siegburg von Teilen der 97. Infanteriedivision der US-Streitkräfte nach teilweise harten Kämpfen besetzt. Als Bürgermeister wird von den Amerikanern der Deutschamerikaner Eugen Vogel aus Siegburg eingesetzt.
- 1945 Rückkehr der Benediktiner aus Exil und Kriegsgefangenschaft.
- 1957 Das Wachbataillon beim Bundesverteidigungsministerium und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr werden in der Brückberg-Kaserne in Siegburg stationiert.
- 1969 Siegburg wird Kreisstadt des Rhein-Sieg-Kreises.
- 2003 Anbindung an die ICE-Strecke Köln–Frankfurt.
Eine Besonderheit Siegburgs sind die „Scherbenhaufen“. Siegburg war eine in Europa bekannte Töpferstadt, die sehr hohe Qualität herstellte. Der Zunftmeister überprüfte jeden Brand auf Fehler. Tonwaren, die dem Qualitätsanspruch nicht genügten, mussten zerschlagen werden. Noch heute findet man im Siegburger Stadtgebiet bei Bauarbeiten diese Haufen.
Religionen
- Benediktiner-Abtei Michaelsberg
- Katholische Kirchengemeinden
- Seelsorgebereich „Am Michaelsberg“
- Sankt Anno
- Sankt Joseph
- Sankt Servatius
- Seelsorgebereich „Siegburg Ost“
- Sankt Elisabeth
- Sankt Dreifaltigkeit
- Sankt Marien
- Seelsorgebereich „Am Michaelsberg“
- Evangelische Kirchengemeinden
- Kirchengemeinde Siegburg
- Kirchengemeinde Siegburg-Kaldauen
Politik
Stadtrat
Die 44 Sitze des Stadtrats verteilen sich wie folgt:
- CDU 25 Sitze
- SPD 10 Sitze
- Grüne 5 Sitze
- FDP 3 Sitze
- Deutschland 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)
Bürgermeister
- Adolf Herkenrath
- 1995 bis 2004 Rolf Krieger
- seit 2004 Franz Huhn
Ehrenbürger
- 1946 Kaspar Heppekausen (Ehrendechant)
- 1952 Paul Hubert Kraemer (Pfarrer)
- 1955 Ildefons Schulte-Strathaus (Abt)
- 1964 Alfred Keller (Unternehmer)
- 1975 Eleonore Keller (Unternehmerin)
- 1975 Ewald Klett (Bürgermeister)
- 1983 Helena Schmitz (Unternehmerin)
- 1985 Hans Alfred Keller (Unternehmer)
- 1998 Placidus Mittler (Altabt)
- 2002 Veronika Keller (Unternehmerin)
- 2003 Wolfgang Overath
Städtepartnerschaften
Vorlage:Border | Nogent sur Marne in Frankreich |
Vorlage:Border | Guarda in Portugal |
Vorlage:Border | Bolesławiec (Bunzlau) in Polen |
Vorlage:Border | Selcuk in der Türkei |
Vorlage:Border | Orestiada in Griechenland |
Vorlage:Border | Werder (Havel) in Brandenburg (angestrebt) |
Vorlage:Border | Wologda in Russland |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Veranstaltungshallen
- Studiobühne Siegburg
- Volkstheater Siegburg (gegründet 2006, Mitglied im Bundesverband Deutscher Amateurtheater)
- Im September 2006 eröffnete mit der Rhein-Sieg-Halle ein Multifunktionskomplex, der bis zu 2.000 Zuschauer fasst und die Unterhaltungskultur in der Region Siegburg beleben soll.
Museen
- Siegburger Stadtmuseum am Marktplatz
- Siegwerk-Museum im Torhaus, Alfred-Keller-Straße 55
- Abteimuseum, Abtei St. Michael
- Schatzkammer St. Servatius in der St.-Servatiuskirche
Musik
- Siegburg ist Garnisonsstadt für das Musikkorps der Bundeswehr.
- Die Karnevals-Band „Kribbelköpp“ stammt aus Siegburg.
- Die Band „damaged Mailbox“ stammt aus Siegburg.
- Die Siegburger Band „Kappendraht“ spielt Rock-Oldies aus 5 Jahrzehnten.
- Die Band „Tormentor“ stammt aus Siegburg.
Bauwerke



- Benediktinerabtei St. Michael: Die um 800 auf dem damals sogenannten Sigeberg errichtete Burganlage diente zunächst als Sitz des jeweiligen Grafen, der gerade das Auelgau beherrschte. Um 1060 erstritt der Kölner Erzbischof Anno II. die Burg von Pfalzgraf Heinrich und gründete 1064 eine Benediktiner-Abtei. 1803 wurde die Abtei säkualisiert. Die heutige Abtei ist eine Barockanlage aus dem 17./18. Jahrhundert. In der Abteikirche befindet sich das Grab Annos II. († 1075) und der Annoschrein aus dem Jahre 1183.
- Die Pfarrkirche St. Servatius wurde bereits vor der Abteigründung errichtet und im 12./13. Jahrhundert zu einer zweischiffigen Emporen-Basilika erweitert. Sie beherbergt eine Schatzkammer mit dem spätromanisch-gotischen Siegburger Kirchenschatz, der besichtigt werden kann. Bekannt ist die St.-Servatius-Kirche auch durch die große Orgel der Orgelmanufaktur Klais und den dort stattfindenden Internationalen Siegburger Orgelzyklus.
- Das Haus zum Winter, das frühere Pfarrhaus der Servatiuskirche, wurde zwischen 1220 und 1230 erbaut und ist das älteste, zumindest teilweise erhaltene Wohnhaus Siegburgs. Es befindet sich am oberen Markt (Griesgasse 2).
- Das Zeughaus (Zeughausstraße): Das einstige königlich-preußische Zeughaus erlangte Bedeutung, als Freischärler 1849 versuchten, das Zeughaus zu erstürmen. Unter ihnen waren die Revolutionäre Carl Schurz und Gottfried Kinkel. Sie machten sich von Bonn aus auf den Weg nach Siegburg, wurden aber bereits in Hangelar gestoppt. Der Zeughaus steht heute unter Denkmalschutz.
- Klosterkirche Seligenthal (Sankt Antonius)
- Kriegerdenkmal (Siegessäule) am oberen Markt
Naturdenkmäler
- Das Wahrzeichen Siegburgs ist der Michaelsberg, der von der Benediktinerabtei St. Michael gekrönt ist. Geologisch handelt es sich um einen erloschenen Vulkan. Er befindet sich nahe dem Zentrum der Stadt und gilt auch als ein beliebter Aussichtspunkt.
- Wie der Michaelsberg sind auch die Wolsberge erloschene Vulkane. Heute Wahrzeichen des alten Stadtteiles Wolsdorf (Sieg).
- Im Stadtteil Seligenthal befindet sich die Staumauer der Wahnbachtalsperre, die ein beliebtes Ausflugsziel ist.
Sport
Billard:
- Der Siegburger Billard Club e.V. besteht seit 1950.
Fußball:
- Der Siegburger SV 04 tritt mit zwei Seniorenmannschaften an. Die 1. Seniorenmannschaft spielt zur Zeit in der Kreisliga A. Die 2. Seniorenmannschaft spielt nach einjährigem Gastauftritt in der Kreisliga B wieder in der Kreisklasse C.
- Der Siegburger TV spielt mit seiner 1. Seniorenmannschaft zur Zeit in der Kreisliga C im Kreis Sieg, Staffel 2. Die 2. Seniorenmannschaft spielt ebenfalls in der Kreisliga C im Kreis Sieg, allerdings in der Staffel 3. Des Weiteren stellt der Siegburger TV 8 Jugendmannschaften, von den Bambinis bis hin zu den A-Junioren.
- Der TSV 06 Wolsdorf hat im Moment drei Seniorenmannschaften. Die I. Mannschaft spielt in der Kreisliga A, während die II. Mannschaft und die neu gegründete U23 in der Kreisliga C spielen.
- Der SSV Siegburg-Kaldauen 1928 stellt zur Zeit zwei Seniorenmannschaften in der Kreisliga (B und C). Darüber hinaus verfügt der Kaldauer Traditionsverein über einen wachsenden Jugendbereich.
- Der Verein Selcuk Siegburg stellt ebenfalls zwei Seniorenmannschaften, die in den Kreisligen B und C vertreten sind.
- Der neugegründete FC Zange formiert momentan eine Seniorenmannschaft. Der Verein konnte schon mehrere namhafte Neuverpflichtungen tätigen und wird in der Spielzeit 2007/08 in die Kreisliga einsteigen.
Der Faustballclub Braschosser TV 1913 spielt mit der Damen- und Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga Nord.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Mittelalterlicher Markt zu Weihnachten
- Siegburger Literaturwochen (November) / Verleihung Rheinischer Literaturpreis Siegburg
- Keramikmarkt (1. Sonntag im Juli)
- Humperdinck-Musikfest (Juli)
- Siegburger Sommerrendezvous (Mai-September)
Kulinarische Spezialitäten
- Abteiliqueur, hergestellt nach altem Klosterrezept aus edlen Kräutern von den Benediktinern in der Abtei auf dem Michaelsberg. Wer eine Flasche davon verschenken will, sollte darauf achten, nur grün gefärbte Flaschen zu nehmen. Die künstlerisch wertvollen Flaschen, die aus durchsichtigem Glas sind, haben den Nachteil, dass der Liqueur darin seine Farbe verlieren kann.
- Michel, eine helle Biersorte, und das naturtrübe Siegburger, welche in der Abteibrauerei, im Siegburger Caféhaus in der Holzgasse sowie im Restaurant „Abteistuben“ auf dem Michaelsberg angeboten werden.
Wirtschaft und Infrastruktur


Allgemeines
Siegburg hat sich wirtschaftlich in den letzten Jahren gut entwickelt. Die Einwohnerzahl steigt, viele Großprojekte wurden verwirklicht. So wurde das Gebäude der früheren Hauptpost abgerissen. An seiner Stelle entstand ein Büro- und Geschäftshaus der Kreissparkasse Köln, das S-Carré. Die ehemalige Neue Poststraße, ÖPNV-Durchgangsstrecke vom Bahnhof in Richtung westlicher Innenstadt, wurde zum Erweiterungsbereich der Fußgängerzone. Die frühere Straße An der Stadtmauer ist völlig verschwunden; dort verläuft inzwischen ein Fußweg. Nach einer sich erheblich länger als geplant hinziehenden Bauzeit ist auch der ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn an der Neubaustrecke Köln-Frankfurt 2004 fertiggestellt worden. Nach verschiedenen Studien hat insbesondere die Anbindung der Kreisstadt an die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main Ende 2002 der Entwicklung der Stadt einen Schub gegeben, was sich auch positiv auf die Einwohnerentwicklung ausgewirkt habe.
Eine zunehmende Anzahl von kritischen Stimmen auch in der Einwohnerschaft merkt jedoch an, dass die Dimension zahlreicher in den vergangenen Jahren verwirklichter Baumaßnahmen den Rahmen einer 40.000-Einwohner-Stadt sprenge.
Ende 2006 hat Siegburg eine Pro-Kopf-Verschuldung von ca. 5.700 EURO (Kinder eingerechnet). Dies ist die höchste Pro-Kopf-Verschuldung einer Kommune in Nordrhein-Westfalen.
Verkehr
Die Stadt ist über die Siegburger Bahn (Stadtbahnlinie 66, auch Telekom-Express genannt) der SSB mit Bonn verbunden, die zu den Hauptverkehrszeiten im 10-Minuten-Takt über die Kennedybrücke und die Konrad-Adenauer-Brücke in Bonn bis nach Bad Honnef führt.
Siegburg liegt an den Bundesautobahnen A 560 (nach Bonn und Hennef) und A 3 (Frankfurt–Köln) sowie an den Bundesstraßen B 8, B 56 und B 484.
Seit 2003 ist Siegburg an die ICE-Strecke Köln–Frankfurt angebunden. Eigens dafür erhielt Siegburg ein neues Bahnhofgebäude mit umliegenden Geschäften. Der Bahnhof erhielt den Namen Siegburg/Bonn, da die ICE-Strecke über die Stadtbahnlinie 66 der Stadtwerke Bonn im 10-Minuten-Takt an den Bonner Hauptbahnhof anbindet. Weiterhin liegt Siegburg an der Siegstrecke Köln–Siegen und wird von RegionalExpress-Zügen der Linie RE 9 bedient. Die S-Bahn-Linie S 12 (Düren–Köln–Hennef–Au) hält ebenfalls in Siegburg.
Seit 2004 verbindet der „Michel-Express“ die Fußgängerzone (Holzgasse) mit der Siegburger Abtei.
Ansässige Unternehmen
Die Siegwerk Druckfarben AG und mit ihr einer der weltweit größten Druckfarbenhersteller, die Siegwerk Group, ist seit 1840 in Siegburg ansässig.
Medien
Zeitungen
- Kölner Stadt-Anzeiger, Ausgabe Rhein-Sieg
- Kölnische Rundschau, Ausgabe Rhein-Sieg
- General-Anzeiger, Ausgabe Rhein-Sieg rechtsrheinisch
- Extra-Blatt, Ausgabe Siegburg
Radio
Bildung
- Die Schauspielschule Siegburg (Berufsfachschule für darstellende Bühnenkunst)
- Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises
- Volkshochschule Rhein-Sieg
- Engelbert-Humperdinck-Musikschule
Gymnasien
- Siegburg Alleestraße
- Anno-Gymnasium Siegburg
- Wirtschaftsgymnasium
Realschulen
- Alexander-von-Humboldt-Realschule im Schulzentrum Neuenhof
Hauptschulen
- Gemeinschafthauptschule Haufeld
- Gemeinschafthauptschule im Schulzentrum Neuenhof
Grundschulen
- Adolf-Kolping-Schule
- Grundschule Deichhaus
- Grundschule Humperdinckstraße
- Grundschule Nord
- Grundschule Siegburg-Kaldauen
- Grundschule Siegburg-Stallberg
- Grundschule Wolsdorf
- Grundschule Zange
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Lair * 1476, † 1554, auch genannt John Siberch (hergeleitet nach seinem Geburtsort Siegburg), gründete 1520 die Universitätsdruckerei in Cambridge (England)
- Charles Wimar, Maler, * 20. Februar 1828, † 28. November 1862 in St. Louis, wanderte 1843 in die USA aus, bekannt durch seine Darstellungen amerikanischer Ureinwohner
- Hermann Joseph Mohr, Musikwissenschaftler, * 10. Januar 1834, † 7. Februar 1892, schrieb zahlreiche Kirchenlieder, darunter auch „Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land“ und „Maria breit den Mantel aus“
- Engelbert Humperdinck, Komponist, * 1. September 1854, † 27. September 1921
- Ernst Rolffs jun., Unternehmer * 18. März 1858, † 1939, erfand den maschinellen Rasterkupfertiefdruck und den Dreifarbentiefdruck
- Ernst H. Hilbich, * 16. März 1931, Schauspieler und Kabarettist, u. a.: Die Anrheiner, Late Show, Kinderarzt Dr. Fröhlich, Willi wird das Kind schon schaukeln.
- Wolfgang Overath, Fußballspieler, * 29. September 1943, Präsident des 1. FC Köln, Mitglied der Deutschen Fußballnationalmannschaft, Fußballweltmeister 1974, Ehrenbürger von Siegburg seit 2003
- Axel Bellinghausen, * 17. Mai 1983, Fußballspieler (TuS 05 Oberpleis, Fortuna Düsseldorf, derzeit: 1.FC Kaiserslautern)
- Sarah Kim Gries, * 3. März 1990, deutsche Nachwuchsschauspielerin (Die Wilden Kerle).
- Wolfgang Seidenberg, * 18. März 1962, Schauspieler, u.a. im Marienhof
Mit der Stadt verbundene Personen
- Anno II. von Köln (auch: Hanno von Köln, Hanno II. etc.), (* um 1010, † 4. Dezember 1075 in Siegburg), Erzbischof von Köln 1056-1075, Heiliger der katholischen Kirche
- Carl Wigand Maximilian Jacobi (* 10. April 1775 in Düsseldorf, † 18. Mai 1858 in Siegburg), Arzt und Gründungsdirektor der ersten Rheinischen Provinzial-Irrenheilanstalt
- Peter Joseph Dietzgen (* 9. Dezember 1828 in Blankenberg bei Hennef, † 15. April 1888 in Chicago, USA), Arbeiterphilosoph, Journalist und Lohgerber
- Heinz Irsen, Komponist, (* 5. Februar 1906 in Köln, † 11. November 1989 in Troisdorf), komponierte zum 25-jährigen Bestehen der Siegburger Musikschule (1967) seine groß besetzte „Siegburger Festmusik“, die in der Stadthalle Siegburg mit großem Erfolg uraufgeführt wurde.
- Ulf Merbold (* 20. Juni 1941 in Greiz), Physiker, Astronaut, Leiter des Europäischen Astronautenzentrums der ESA in Köln, lebt in Siegburg.
- Günter Ollenschläger (* 3. März 1951 in Bonn-Beuel), Wissenschaftspublizist machte 1969 sein Abitur am Siegburger Anno-Gymnasium, Leiter des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin in Berlin.
- Tom Buhrow (* 29. September 1958 in Troisdorf bei Siegburg), machte 1978 sein Abitur am Siegburger Anno-Gymnasium, Moderator der Tagesthemen in der ARD.
- Markus Maria Profitlich (* 25. März 1960 in Bonn), Comedian, besuchte die Hauptschule Haufeld in Siegburg und war Gruppenleiter im dortigen CVJM.
- Hanna Jansen (* 1946 in Diepholz), in Siegburg wohnhafte Kinder- und Jugendbuchautorin.
Siegburger Originale
- Lottchen – Ein „Exponat“ im Siegburger Museum erinnert an ein verstorbenes Siegburger Original: Lottchen, das Maskottchen des Museums. Lottchen ist eine lebensechte Puppe, extra für das Museum angefertigt, die ein Vorbild im Siegburger Leben hatte, an die sich besonders die älteren Siegburger noch erinnern können: Hermaphrodit, kleinwüchsig, fliegender Eisenwarenhändler. Heute hat Lottchen einen Dauerplatz im Forum des Museums, hat jeden Gast miterlebt, jede Ausstellung gesehen und auch den Tag überstanden, an dem ein neu eingestellter Hausmeister früh am Morgen bei Dienstantritt die Figur für echt nahm und erfolglos zum Gehen aufforderte.
Siegburg in der Literatur
- Andrea Korte-Böger, Die Hexenprozesse in Siegburg (1636-1638), Siegburger Blätter, Geschichte und Geschichten aus Siegburg, Nr. 6, April 2005 (mit Lebensbildern der 19 in Siegburg hingerichteten Personen)
- In Henning Mankells im Jahre 2004 erschienenen Roman Tiefe findet Siegburg Erwähnung (S. 204). Die Hauptfigur, der Marineoffizier und Seevermessungsingenieur Lars Tobiasson-Svartmann, trifft in den schwedischen Schären auf den deutschen Wehrmachtsdeserteur Stefan Dorflinger, „geboren in Siegburg am 12. September 1888“. ISBN 3-552-05343-3
- Wilfried Esch: Mord in Sankt Michael. VMS, Sankt Augustin 2005, ISBN 3-936253-32-3
- Georg Renard: Tote in der Sieg. 2003, ISBN 3-936253-19-6
- Wolfgang Teunissen: Der Michaelsberg. 2000, ISBN 3-89811-756-1. Thriller - Der Journalist Oskar Berggathe gerät in eine mysteriöse Geschichte. Seine Recherchen führen ihn nach Düsseldorf und Siegburg, der Stadt mit dem Michaelsberg. Dazu gehören unglaubliche Vorgänge hinter fest verschlossenen Klostertüren sowie die Welt der internationalen Börsenspekulation.
Quellen
Die Pro-Kopf-Verschuldung war Gegenstand eines Berichtes in der WDR-Fernsehsendung Lokalzeit aus Köln am 13. Dezember 2006. Gast im Studio war Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn.