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Kobe Bryant

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kobe Bryant

Kobe Bean Bryant [ˈkoʊbi ˈbiːn ˈbɹaɪənt] (* 23. August 1978 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Basketball-Spieler.

Bryant ist der Sohn des NBA-Spielers Joe Jellybean Bryant und dessen Frau Pamela Cox, der Schwester des NBA-Spielers John Chubby Cox. Einen Großteil seiner Kindheit verbrachte er in Italien.

Nach einer erfolgreichen Basketball-Highschool-Karriere in Philadelphia startete Bryant im Alter von 18 Jahren in der NBA, und wurde zunächst von den Charlotte Hornets verpflichtet.

Er kam für die Hornets aber nie zum Einsatz, denn schon kurz nach der Verpflichtung wechselte er im Tausch gegen Vlade Divac zu den Los Angeles Lakers. Obwohl noch jung und etwas introvertiert, beeindruckte Bryant seine Teamkollegen schon im Training durch sein immenses Talent.

Seine Blitzkarriere als NBA-Spieler war außergewöhnlich. Im Alter von 24 Jahren hatte Bryant bereits viele Einzelspieler-Preise errungen, und war mehrmals ins Allstar-Team der NBA gewählt worden. Er wird als einer der besten Spieler der NBA angesehen. Bryant verhalf den Los Angeles Lakers zu drei NBA-Meistertiteln. Zusammen mit seinem kongenialen Mitspieler Shaquille O'Neal bildeten die beiden das beste Tandem des letzten Jahrzehntes und eines der besten aller Zeiten.

Nachdem sein kongenialer Partner Shaquille O'Neal die Lakers 2004 per Trade nach Miami verließ, enttäuschte Kobe Bryant trotz All-Star-Nominierung in der erste Saison ohne Shaq 2004/05 und die Lakers verpassen erstmals seit 11 Jahren die NBA Playoffs. Im zweiten Jahr hat er aber erneut riesigen Erfolg, Kobe wird mit 35,4 Punkten pro Spiel Topscorer der NBA, 4. der MVP Wahl und erreicht mit den Lakers die Playoffs als 7. in der Western Conference. Trotz eines atemberaubenden 4. Spiels inkl. einem Gamewinner von Kobe fliegen die Lakers nach einer 3:1 Führung 3:4 gegen die Phoenix Suns aus den Playoffs.

Bryants Jugend, Stil, Aussehen und Erfolg als Basketball-Spieler machten ihn zu einem der beliebtesten Spieler der NBA, und verliehen ihm damit höchsten Marktwert. Doch nach seinem Vergewaltigungsprozess (s.u.) verlor er rapide an Prestige, bis hin zum Tiefpunkt, in der er alles zu verkörpern schien, was die NBA schlecht machte. Mittlerweile hat sich aber sein Image normalisiert, auch wegen seiner konstant herausragenden Leistungen in dieser Saison.

Kontroversen

Kobe Bryant ist eine polarisierende Persönlichkeit. Sein Talent ist unverkennbar, und bis vor kurzem galt Bryant als das Vorbild der "neuen schwarzen Jugend": erfolgreich, smart und eloquent. Doch mit dem Vergewaltigungsprozess (s.u.) wandelte sich das Image schlagartig, und unbequeme Meinungen drangen ans Tageslicht.

Vergewaltigungsprozess

Am 17. Juli 2003 bezichtigte ihn die Hotelangestellte Katelyn Faber der Vergewaltigung. Das Gerichtsverfahren begann am 9. Oktober 2003 in Eagle County, Colorado. Am 1. September 2004 wurde es eingestellt, da die Frau ihre belastende Aussage zurückzog. Bryants Image litt sehr unter dem Prozess. Inzwischen hat sich sein Leben aber wieder normalisiert. Sein großer Sponsor Nike schaltete im Sommer 2005 wieder Reklamen mit Kobe Bryant. Unter anderem besitzt Kobe nun auch ein eigenes Markenzeichen.

Phil Jackson

Nach der turbulenten Saison 2003-04, in der die Lakers die Finals als haushohe Favoriten gegen die Detroit Pistons verloren, schrieb Trainer Phil Jackson in seinem Buch The Last Season: A Team In Search Of Its Soul, dass Bryant extrem talentiert sei, aber auch einen befremdlichen Mix aus Arroganz, Borniertheit und Unreife zeige. Dies wird darin dokumentiert, dass sich Bryant während seines Vergewaltigungsprozesses offenbar von den Lakers ungerecht behandelt fühlte, weil ihm das Lakers-gesponsorte Flugzeug, in dem er zu den Prozessen flog, zu klein sei, und dass Bryant die Angewohnheit habe, ihm unliebsame Anweisungen scheinbar abzunicken, und dann nicht umzusetzen. Bryant kommt in diesem Buch sehr negativ weg, im Vergleich zu dem als kindlich, aber loyal dargestellten O'Neal, den als professionellen Teamspielern beschriebenen Karl Malone, Rick Fox oder Derek Fisher oder dem ehrlich scheiternden Gary Payton.

Bryant hatte in dieser Zeit eine langjährige Fehde mit seinem Teamkollegen Shaquille O'Neal, die aber seit kurzem nach einer Aussprache beendet scheint. Jackson ist übrigens pikanterweise in dieser Saison wieder sein Trainer, und bis jetzt hat sich diese Verbindung als sehr fruchtbar erwiesen.

Trotzdem gehört Bryant zu den besten Spielern die jemals in der NBA aktiv waren. Er spielt in dieser Saison besser als zuvor und ist trotz seines jungen Alters ein sicherer Kandidat für die Basketball Hall of Fame.

Persönliches

Am 18. April 2001 heiratete er Vanessa Cornejo Ubrieta Laine in Dana Point, Kalifornien. Bryants Vater brach daraufhin die Beziehung zu ihm ab, da er mit der lateinamerikanischen Abstammung der Braut nicht einverstanden war. Bryants Tochter Natalia wurde am 19. Januar 2003 geboren. Kobe war daraufhin sehr enttäuscht von seinem Vater:"Ich hätte niemals ein so rassistisches Verhalten von ihm erwartet".

Er spricht fließend Spanisch und Italienisch; er verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Italien, wo sein Vater als professioneller Basketball-Spieler beschäftigt war.

Karriere-Höhepunkte

  • Dreimaliger NBA Champion: 2000, 2001, 2002
  • Achtmaliger NBA All-Star: 1998 - 2006 (Ausnahme 1999: es fand durch den ligaweiten Lockout kein All-Star Game statt)
  • NBA All-Star Game MVP: 2002
  • NBA Scoring Champion: 2006 (35.4)
  • Achtmalige Berufung ins All-NBA-Team:

First Team: 2002, 2003, 2004, 2006

Second Team: 2000, 2001

Third Team: 1999, 2005

  • Sechsmalige Berufung ins All-Defensive-Team:

First Team: 2000, 2003, 2004, 2006

Second Team: 2001, 2002

  • Meiste Punkte in einer Saison: 2003 (2,461), 2006 (2,832)
  • NBA All-Rookie Second Team: 1997
  • NBA All-Star Slam Dunk Champion: 1997
  • Der Durchschnitt von 35.4 Punkten pro Spiel in der Saison 2005-06 ist der neunthöchste in der Geschichte der NBA(Die Top 8 bilden Wilt Chamberlain, Elgin Baylor, Michael Jordan und Rick Barry)
  • 40+ -Punkt-Spiele(in der Regular Season): 69
  • 50+ -Punkt-Spiele(in der Regular Season): 15
  • Karriere-triple-doubles: 14
  • Karriere-Statistiken: 24.0 ppg, 5.1 rpg, 4.5 apg, 0.61 bpg, 1.50 spg, .451 FG%, .336 3FG%, .834 FT%
  • Karriere-Playoff-Statistiken: 22.9 ppg, 4.9 rpg, 4.5 apg, 0.73 bpg, 1.34 spg, .438 FG%, .329 3FG%, .791 FT%

81-Punkte-Spiel:

Am 22. Januar 2006 erreichte er in einem Spiel gegen die Toronto Raptors mit 81 Punkten die zweithöchste jemals in der NBA erreichte Punktzahl (nach den 100 Punkten von Wilt Chamberlain). Dies ist die mit Abstand höchste Punktzahl, die in der "Modernen Ära" des Basketballs erzielt wurde (Chamberlain erzielte seine Punkte in einer Zeit, wo es keine 3-Punkt-Würfe gab und Mann-zu-Mann-Verteidigung Pflicht war). Als Notiz darf vermerkt werden, dass Bryants eigene Mitspieler ihn danach baten, die Box Scores (ausgedruckte Spielstatistiken) zu unterschreiben, und dass der Hallensprecher alle Zuschauer darum bat, ihre Eintrittskarten aufzubewahren.

Kurze Zeit vorher hatte er übrigens gegen die Dallas Mavericks in nur drei Vierteln 62 Punkte erzielt, bevor er freiwillig aus dem Spiel ging, da es schon nach drei Vierteln entschieden war: am Ende des dritten Viertels hatten die Lakers 95 Punkte, von denen Bryant alleine 62 Punkte erzielt hatte. Dallas insgesamt 61.

Sonstiges

Im Juli (2006) bestätigte Bryant außerdem, dass er bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 für das Team USA spielen wird. Aufgrund einer Operation am Knie musste er seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2006 absagen.

Zudem ist er als Starter für den Westen der USA (zum 7.mal) im All Star Game in Houston aufgelaufen.

Am 3. März 2006 erreichte Bryant einen weiteren NBA-Rekord, als er im Alter von 27 Jahren und 192 Tagen den 16'000. Punkt seiner NBA-Karriere erzielte. Damit unterbot er den vorherigen Rekordhalter Wilt Chamberlain um vier Tage.

Am Ende der Saison 05/06 hatte Kobe Bryant einen Punktedurchschnitt von 35,4 Punkten pro Spiel.

Kobe Bryant hat einen Vertrag bis 2011 bei den Los Angeles Lakers.

Er hat seine Trikotnummer 8, die er seit dem Beginn seiner NBA-Karriere trägt, zur Saison 2006/07 in die 24 geändert, welche er als High-School-Freshman trug. Vorher trug er unter anderem die Nummer 33 zu Ehren seines Vaters, ehe er seine Nummer zur 8 wechselte. Er ist ein richtiger Homeboy von mir, deswegen besucht er mich auch regelmäßig in Mitterfelden, Hau rein man

Literatur

  • Elizabeth Kaye: Ain't No Tomorrow. Kobe, Shaq, and the Making of a Lakers Dynasty. Chicago 2002. ISBN 0071387366 (engl.)
  • Joe Layden: Kobe. The Story of the NBA's Rising Young Star Kobe Bryant, New York 1998. ISBN 0061013773 (engl.)
  • Roland Lazenby: Mad Game. The NBA Education of Kobe Bryant. Chicago 2002. ISBN 0809296055 (engl.)
  • Jeffrey S. Shapiro und Jennifer Stevens: Kobe Bryant. The Game of his life. New York 2004. ISBN 0974868418 (engl.)