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4. Sinfonie (Beethoven)

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Ludwig van Beethovens 4. Sinfonie in B-Dur Op. 60 erfreute sich zu Lebzeiten des Komponisten größter Beliebtheit, heute gehört sie zu den vergleichsweise seltener gespielten Sinfonien Beethovens.

Das Werk wurde im Herbst des Jahres 1806 vollendet, also in einer Phase, in der sich Beethoven wegen seiner Liebe zur Comtess Therese von Brunswick in einem absoluten Hochgefühl befand, was sich besonders im markanten, elegiastischen Thema 1 (1. Satz, Allegro) zeigt, das sich zu einer heiteren gefühlsmäßigen Ekstase fortspinnt. Ignaz von Seyfried charakterisierte den Tondichter zu dieser Zeit als "heiter, zu jedem Scherz aufgelegt, frohsinnig, munter, lebenslustig, witzig, nicht selten satirisch". Dieses Glücksgefühl schlägt sich in seiner vierten Sinfonie nieder; das Orchesterwerk ist insgesamt von freundlichem, hellem und idyllischem Gestus. Dieser offenbart sich merkwürdigerweise nicht von Anfang an, da die Adagio-Einleitung zum ersten Satz in düsterem b-Moll steht. Man merkt, dass die später komponierte Schlachtensinfonie sehr an diese 4. erinnert, da sie gerade im ersten Satz sehr ähnliche Marschthemen beinhaltet. Robert Schumann bezeichnete die dem Grafen Franz von Oppersdorf gewidmete Sinfonie als die "romantischste" aller Sinfonien Beethovens und charakterisierte sie außerdem als "eine griechisch schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen" (gemeint sind die 3. und 5. Sinfonie).

Die Uraufführung des Werks erfolgte im März des Jahres 1807 im Palais des Fürsten Lobkowitz in Wien unter der Leitung des Komponisten. Zur ersten öffentlichen Präsentation gelangte das Werk am 15. November des gleichen Jahres im Wiener Burgtheater.

Satzbezeichnungen

  1. Adagio-Allegro vivace
  2. Adagio
  3. Menuetto/Trio: Allegro vivace/Un poco meno allegro
  4. Allegro ma non troppo

Siehe auch

Liste der Sinfonien Ludwig van Beethovens

Literatur

  • Renate Ulm (Hrsg.): Die 9 Sinfonien Beethovens Bärenreiter, Kassel 1994, ISBN 3761812418