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Köthen (Anhalt)

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Köthen (Anhalt) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.

Geografie

Geografische Lage

Köthen liegt zwischen Magdeburg und Halle (Saale), westlich von Dessau und östlich von Bernburg (Saale). Nördlich des Landkreises beginnt das Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe.

Stadtgliederung

Folgende Orte gehören zur Stadt Köthen:

  • Köthen (Kernstadt)
  • Arensdorf
  • Baasdorf
  • Dohndorf
  • Gahrendorf
  • Hohsdorf
  • Löbnitz an der Linde
  • Merzien
  • Wülknitz
  • Zehringen

Geschichte

  • 1457 Bau des zweiten Rathauses. 1462 Hallescher Turm, gefolgt 100 Jahre später 1562 vom Magdeburger Turm.
  • 1598 wurde Köthen von der Pest bedroht. Ein Jahr später stürzte der ursprüngliche Turm der Jakobskirche ein.
  • 1597-1604 wurde der Ludwigsbau des Schlosses errichtet.
  • 1617 wurde durch Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen die Fruchtbringende Gesellschaft gegründet, welche sich der Pflege der deutschen Sprache verschrieben hatte. Die Palme als Symbol dieser Gesellschaft ist heute Teil des Wappens des Landkreises Köthen.
  • 1629 wurde Köthens drittes Rathaus errichtet. 1636 wütete die Pest erneut in Köthen, kaum 50 Jahre später (1681-1683) trat sie abermals auf. 1699 wurde die St. Agnus-Kirche als erste lutherische Kirche eingeweiht.
  • 1821 bis 1834 verbrachte der berühmte Homöopath Samuel Hahnemann fast anderthalb Jahrzehnte als Fürstlicher Leibarzt in Köthen, wo viele seiner bekanntesten Schriften entstanden. Sein Wohnhaus in der Wallstraße ist bis heute erhalten.
  • 1822 konstruierte Hofbaumeister Bandhauer das meisterhafte, an Ketten hängende Tonnengewölbe des Spiegelsaals im Ludwigsbau des Schlosses, 1828 errichtete er den Ferdinandsbau, 1829 das katholische Kloster der Barmherzigen Brüder und 1830 die katholische Kirche St. Maria.
  • 1855 erbaute Arthur Lutze seine weltberühmte homöopathische Klinik. Sie wurde in jüngster Zeit restauriert und ist heute als Tagungsort zugänglich.
  • 1865 wurde das Fürstliche Ludwigsgymnasium gegründet.
  • 1885 wurde die offizielle Schreibweise Köthens auf "Cöthen" festgelegt.
  • 1895 Einweihung der Doppeltürme der St. Jakobskirche (höchste der 207 Kirchen der ev. Landeskirche Anhalt).
  • 1900 Einweihung des heutigen (vierten) Rathauses an der ursprünglichen Stelle.
  • 1907 stiftete Dr. Georg Krause das Fürst-Ludwig-Denkmal am Schlossplatz, und 1912 wurde von ihm das Ausstellungsgebäude "Haus des Dürerbundes" errichtet.
  • 1927 wurden Stadion und Schwimmbad am Ratswall eröffnet. Der Name der Stadt wurde jetzt offiziell "Köthen" geschrieben.
Rathaus

Eingemeindungen

Am 30. Juni 1994 wurde die Gemeinde Merzien mit den Ortsteilen Hohsdorf und Zehringen eingemeindet. Desgleichen am 1. Januar 2004 die Gemeinden Arensdorf mit Ortsteil Gahrendorf, Baasdorf, Dohndorf, Löbnitz an der Linde und Wülknitz.

Einwohnerentwicklung

Quelle: Stadt Köthen

  • 1800 - ~5.000
  • 1818 - 6.035
  • 1848 - 7.637
  • 1871 - 13.564
  • 1890 - 18.215
  • 1900 - 22.092
  • 1910 - 23.410
  • 1914 - 23.099
  • 1918 - 19.684
  • 1928 - 26.684
  • 1940 - 34.605
  • 1946 - 42.588
  • 1950 - 39.365
  • 1971 - 36.624
  • 1988 - 34.289
  • 1990 - 33.079
  • 1994 - 32.042[1]
  • 1995 - 31.732
  • 2000 - 30.360
  • 2003 - 29.883
  • 2004 - 31.621[2]

Politik

Stadtrat

Der Rat besteht aus 40 Ratsmitgliedern und dem Oberbürgermeister.

CDU SPD PDS FDP Freie Fraktion B90/Grüne Gesamt
2004 13 10 10 4 2 1 40

(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)


Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander (SPD)

Vorsitzender des Stadtrates Minister a.D. Dr. Werner Sobetzko MdL (CDU)


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Innenstadt, im Hintergrund St. Jakob

Museen

Musik

Seit 1967 finden in Köthen alljährlich die "Köthener Bachfesttage" statt, die ein reiches Konzertprogramm in den historischen Räumen des Schlosses sowie den Kirchen der Stadt bieten.

Kirchen

Vom ursprünglichen lutherischen bzw. reformierten Gepräge der Kirchen zeugt nur noch ein wenig die Ausgestaltung jeweils des Innenraums. Die Gottesdienste werden in beiden Kirchen nach der unierten Agende der evangelischen Landeskirche Anhalts gefeiert.

Bauwerke

  • Schloss
  • Bachdenkmal
  • Hallescher Turm
  • Magdeburger Turm
  • Löwenapotheke
  • Rathaus
  • Stadtbibliothek
  • Altdeutscher Hof


Eingang des Tierparks

Parks

  • Alter Friedhof
  • Tierpark Köthen
  • Fasanerie
  • Friedenspark
  • Ziethebusch (unter Naturschutz stehender Urwald am Rande der Stadt)
  • Schlosspark
FH-Gebäude

Bildung

In Köthen befindet sich die Verwaltungsstelle der Hochschule Anhalt, die hier mit Studiengängen des technischen Profils vertreten ist, sowie ein Berufliches Schulzentrum.


Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Gustav Albert von Goßler (1807-1869), Verwaltungsfachmann und Herzoglich Anhalt-Köthener Staatsminister, zum Ehrenbürger ernannt am 29. November 1853
  • Salomon Herz (1794-1865), Kaufmann, zum Ehrenbürger ernannt am 18. August 1863
  • Karl Irmer (1831-1911), Kommissionsrat und Stadtrat, zum Ehrenbürger ernannt am 8. Januar 1909
  • Hermann Trautmann (1842-1926), Stadtverordnetenvorsteher, zum Ehrenbürger ernannt am 15. Dezember 1910
  • Louis Wittig, geheimer Kommerzienrat, zum Ehrenbürger ernannt am 15. Dezember 1897
  • Felix Friedheim (1845-1900), Bankier
  • Valentin Iwanowitsch Bogdanow, 1. Stadtkommandant der sowjetischen Militäradministration in Deutschland

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Kulinarische Spezialität

  • Köthener Schusterpfanne (Schweinebraten, überbacken mit Kartoffeln und Birnen)

Partnerstädte

Städtefreundschaften


Literatur

  • Klaus Conermann: Die Sammlungen Fürst Ludwigs im Köthener Schloss, in: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten 16 (1989), 73-91
  • Gerhard Dünnhaupt: Die Fürstliche Druckerei zu Köthen. Frankfurt/M.: Buchhändler-Vereinigung 1979 (AGB XX.4). ISBN 3-7657-0934-4
  • Günther Hoppe, Werner Grossert, Matthias Freundel, Viktor Samarkin: Köthen (Anhalt) zwischen den Jahren 1115 und 1949. Vier Beiträge zur Stadtgeschichte. Köthen 1991.
  • Gottlieb Krause: Ludwig, Fürst zu Anhalt-Cöthen und sein Land. 3 Bde. Köthen u. Neusalz 1877-79
Commons: Köthen (Anhalt) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Eingemeindung von Merzien
  2. Eingemeindung von Arensdorf, Baasdorf, Dohndorf, Löbnitz an der Linde und Wülknitz

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Köthen