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Rosafarbene Catharanthe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Madagaskar-Immergrün
Madagaskar-Immergrün (C. roseus)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Enzianartige (Gentianales)
Vorlage:Familia: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Vorlage:Genus: Madagaskar-Immergrün
Wissenschaftlicher Name
Catharanthus
G. Don.
Vorlage:Speciesen
  • Catharanthus coriaceus
  • Catharanthus lanceus
  • Catharanthus longifolius
  • Catharanthus ovalis
  • Catharanthus pusillus
  • Catharanthus roseus
  • Catharanthus scitulus
  • Catharanthus trichophyllus
Illustration der Blätter und Blüten

Catharanthus ist der wissenschaftliche Name des Madagaskar-Immergrüns. Der Name Catharanthus stammt aus dem Griechischen und bedeutet "reine Blume". Catharanthus ist eine Gattung aus der Familie der Hundsgiftgewächse, die endemisch in Madagaskar vorkommt. Früher wurden Catharanthus zur Gattung Immergrün (Vinca) hinzugezählt. Es sind acht Unterarten von Catharanthus bekannt (s. Tabelle).

Beschreibung

Es sind krautige Pflanzen. Sie besitzen bis zu 5 cm lange, gegenständige, ganzrandige Blätter und blaue, violette oder weiße fünfzählige Blüten, welche einzeln in den Blattachseln stehen.

Nutzung

Die Art Catharanthus roseus (Syn.: Vinca rosea) wird öfter kultiviert und hat auch eine medizinische Bedeutung erlangt. Im Madagaskar-Immergrün wurden über 70 Alkaloide entdeckt, die eine biologische Wirkung besitzen und von medizinischem Interesse sind. Diese werden als Vincaalkaloide bezeichnet. Bekannte Vertreter sind Vinorelbin oder Vincristin, welche als Zytostatika in der Chemotherapie eingesetzt werden.

Die wissenschaftliche Untersuchung von Catharanthus roseus begann noch während des Zweiten Weltkriegs. Da die Pflanze in der philippinischen Volksheilkunde als Appetitzügler verwendet wurde, wollte man sie wissenschaftlich auf ihre Eignung dafür untersuchen. Robert Laing Noble machte 1952 jedoch an Ratten die Entdeckung, dass die Wirkstoffe des Madagaskar-Immergrüns eine starke Senkung der weißen Blutkörperchen im Blut hervorriefen und damit das Immunsystem schwächten. Er schloss daraus, dass sich diese Wirkstoffe möglicherweise für die Behandlung von Leukämie eignete. Diese Krankheit zeichnet sich durch eine massive und nicht kontrollierbare Vermehrung von weißen Blutkörperchen aus. Zwei wirksame Alkaloide konnten letztendlich isoliert werden, die als die Medikamente Velban und Oncovin auf den Markt kamen. Velban hat eine Bedeutung bei der Behandlung von Morbus Hodgkin, während Oncovin vor allem bei Blutkrebs eingesetzt wird [1]. Die in den Medikamenten verwendeten Alkaloide werden bis heute aus den Pflanzen gewonnen, die mittlerweile kommerziell auf Madagaskar angebaut werden.

Fußnoten

  1. Jean Marie Pelt: Die Geheimnisse der Heilpflanzen, Verlag Knesebeck, München 2005, ISBN 3-89660-291-8, S. 88