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Barren (Reitsport)

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Als Barren bezeichnet man eine Form der gewaltsamen Erziehung von Springpferden. Nach dem Absprung des Pferdes wird die zu überquerende Stange angehoben, damit das Pferd daran anschlägt. Ziel ist es, das Pferd mittels des so erlebten Schmerzes dazu zu bringen, Hindernisse eher zu überschätzen als zu unterschätzen und jedes Hindernis entsprechend konzentriert anzugehen.

Diese, einer Folterung der Pferde ähnelnde Methode, ist allerdings offiziell verboten. Dennoch wurde und wird sie angewendet. Einige Springreiter sind deswegen auch verurteilt und gesperrt worden, nachdem sogar heimliche Fernsehaufnahmen deren Wahrheitsgehalt bestätigten. Besonderes Aufsehen erregend waren dabei Aufnahmen aus dem Stall von Paul Schockemöhle, in dem wiederholt diese Praktiken festgestellt worden waren. Eine dem Barren ähnelnde Form der Pferdekonditionierung ist das Einreiben der Pferde-Schienbeine (Röhrbeine) mit einer die Gefäße empfindlich machenden Substanz, welche die Pferde größere Schmerzen bei der Berührung der Hindernisse empfinden lassen. Aus Furcht vor Schmerzen springen sie dann ebenfalls höher als es ihrem natürlichen Verhalten entspräche. Im natürlichen Verhaltensrepertoir kommen höhere Sprünge bekanntlich nur extrem selten vor, weshalb Pferde ja auch in der Regel hinter relativ niedrigen Koppelbegrenzungen gehalten werden, die sie im Prinzip mühelos überspringen könnten.

Das Barren geht auf eine Form der Springerziehung zurück, die vermutlich von Federico Caprilli eingeführt wurde. Dabei steht neben dem Hindernis ein Trainer, der die Beine des Pferdes über dem Sprung kurz mit einem Bambusstab oder einer Gerte berührt, um die Aufmerksamkeit des Pferdes verstärkt auf die Beinhaltung zu lenken. Diese Form der Springerziehung ist von der FN dem Fachmann auch nach wie vor erlaubt.