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Bernburg (Saale)

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Bernburg (Saale) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in der Magdeburger Börde, Sachsen-Anhalt, 30 km südlich von Magdeburg.

Geografie

Geografische Lage

Bernburg liegt an der Saale an der Autobahn 14 und der Straße der Romanik südlich von Magdeburg und nördlich von Halle. Es liegt südlich der Gletschervorstöße der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren) mitten im Schwarzerdegebiet der Magdeburger Börde und hat damit landwirtschaftlich die besten Voraussetzungen. Im "Gletschergarten" am Stadtrand finden sich riesige Gesteinsplatten mit eiszeitlichen Schrammen.


Stadtgliederung

  • Stadtteile Dröbel, Neuborna, Roschwitz, Strenzfeld, Waldau
  • Ortsteil Aderstedt

Klima

Bernburg liegt an der Ostgrenze des Mitteldeutschen Trockengebietes, in der Zone des Ostdeutschen Binnenklimas und ist dem Klimaraum des östlichen Harzvorlandes zugeordnet, d. h. Bernburg liegt im Regenschatten des Harzes und ist das trockenste Gebiet Deutschlands.

Geschichte

806 erste urkundliche Erwähnung 806 des jetzigen Stadtteils Waldau als Waladala; von einem einheimischen Heimatforscher in der Chronik des Klosters Moissac in Südfrankreich entdeckt.

961, 29. Juli: erste Erwähnung Bernburgs in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto I. Die Talstadt entstand an der Furt über die Saale, bestehend aus 2 Teilen: Altstadt und Neustadt. Zuerst wurde diee Ansiedlung am rechten Ufer erwähnt; bald weitete sich die Stadt am linken Ufer zwischen den zwei Saalearmen aus.

992 erfolgte eine Befestigung der Altstadt durch Kaiser Otto III.

1138 Zerstörung der Altstadt bei Kämpfen zwischen Albrecht dem Bären und Heinrich dem Stolzen.

Die Saale überfließt eine Stufe. Das Wassergefälle war prädestiniert für den Mühlenbau, doch eine Mühle wird erst 1219 erwähnt. 1239 wurde die erste Saalebrücke erwähnt, die bis in unser Jahrhundert immer wieder durch Eisgang oder Feuer zerstört wurde. Auf dem Berg wurde eine Burg errichtet, die die Furt bewacht. 1278 erhält Bernburg das Stadtrecht. Um 1300 weitet die Stadt sich aus, es wird die Bergstadt bebaut.

Um 1325 ist der Legende nach Till Eulenspiegel Turmbläser auf dem Schloss.

1603 bis 1863 ist Bernburg Residenzstadt des eigenständigen Fürstentums, seit 1807 Herzogtums, Anhalt-Bernburg.

Von 1935 bis 1945 war Bernburg eine Garnisonsstadt und beherbergte Teile eines Infanterie-Regiments sowie eine Vielzahl von Ersatz- und Luftwaffen-Einheiten.

Zwischen 1940 und 1941 wurden in der damaligen Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg (heute Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie) annähernd 10.000 Menschen im Rahmen des Euthanasieprogramms "T4" während des Nationalsozialismus vergast.

1961 wird die Hochschule Bernburg, jetzt Teil der Fachhochschule Anhalt, gegründet.

Bernburg ist eponymer Fundort der neolithischen Bernburger Kultur, einer Untergruppe der Trichterbecherkultur.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

1 lt. W. v. Kügelgen, Jugenderinnerungen eines alten Mannes
2 29. Oktober
3 31. August

Politik

Gemeinderat

Bürgermeister

Oberbürgermeister Helmut Rieche (CDU)

Wappen

In Silber eine rote Burg mit schwarzgefugter Zinnenmauer, offener Rundbogentoröffnung sowie zwei gezinnten Türmen mit goldenen beknauften blauen Spitzdächern und je drei (2:1) Fensteröffnungen, die untere Öffnung rund. In der Toröffnung ein Wappenschild: gespalte, vorn von Schwarz und Gold neunmal geteilt, schräg mit einem grünen Rautenkranz. Zwischen den Türmen auf den Mauerzinnen ein rot gefütterter silbener Spangenhelm - die Spangen golden - mit goldener Krone; die Helmdecken rechts rot/silber; links schwarz/golden. Aus der Krone aufsteigend zwei bekleidete übereck von Schwarz und Gold quadrierte, sich kreuzende Menschenarme, in den Händen grüne Pfauenfedern.

Verwaltungsgliederung

Die Stadt Bernburg bildet zusammen mit der Gemeinde Gröna die Verwaltungsgemeinschaft Bernburg, wobei die Stadt Bernburg die Trägergemeinde ist. Die frühere Gemeinde Aderstedt wurde zum 1. Januar 2004 in die Stadt Bernburg eingemeindet und bildet heute den Ortsteil Aderstedt.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick vom Schloss auf die Saale

Bauwerke

Die Kirche St. Stephani im Ortsteil Waldau ist Bestandteil der Straße der Romanik.

Gedenkstätte für Opfer der NS-"Euthanasie" in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Bernburg.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bernburg liegt nahe der Bundesautobahn 14 Halle-Magdeburg,zudem kreuzen sich dort die Bundesstraßen 71 und 185. Desweiteren besteht Bahnverbindung nach Aschersleben,Dessau und Calbe-Ost,wobei in Calbe-Ost in Richtung Halle und Magdeburg umgestiegen werden kann. Den innerstädtischen Verkehr bediente von 1897 bis 1921 die AG Straßenbahn und E-Werk Bernburg.

Ansässige Unternehmen

Die größten Betriebe sind:

  • das Zementwerk
  • das Sodawerk
  • das Steinsalzwerk
  • das Serumwerk
  • Institut für Pflanzenzüchtung
  • die Landwirtschaft auf den Schwarzerdeböden z. B. Raps, Zuckerrübenanbau, Weizen und Gerste.

Medien

Mitteldeutsche Zeitung (MZ)

Bildung

Im Ortsteil Strenzfeld befindet sich ein Standort der Hochschule Anhalt. Hier findet die Forschung und Lehre im Bereich Landwirtschaft (insbesondere Pflanzenforschung und Ökotrophologie),Landschaftsarchitektur und Wirtschaftswissenschaften statt.

Gymnasien

Das Friederiken-Gymnasium, das Hermann-Hellriegel-Gymnasium und das alte Gymnasium Carolinum wurden zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 zu einem neuen Gymnasium Carolinum verschmolzen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

  • Dietmar Schulze: Euthanasie" in Bernburg. Die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg/Anhaltische Nervenklinik in der Zeit des Nationalsozialismus. Verlag Die Blaue Eule, Essen 1999. ISBN 3-89206-954-9
  • Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg. Bd. 1 u. 2. Anhaltische Verlagsgesellschaft, Dessau 1998. ISBN 3-910192-65-3 u. ISBN 3-910192-79-3
  • Jürgen und Riccardo Weigelt: Bernburg. Fotografien von gestern und heute. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002

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