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Calciumhydroxid

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Strukturformel
Vorlage:Strukturformel nicht vorhanden
Allgemeines
Name Calciumhydroxid
Andere Namen Calciumhydroxid, Portlandit
Summenformel Ca(OH)2
CAS-Nummer 1305-62-0
Kurzbeschreibung weißes Pulver
Eigenschaften
Molmasse 74,10 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 2,24 g·cm−3 (20 °C)
Schmelzpunkt Zersetzung bei 450 °C)
Siedepunkt nicht zutreffend
Dampfdruck Vorlage:Unbekannter Wert Pa (x °C)
Löslichkeit nahezu nicht in Wasser (1,7 g·l−1 bei 20 °C, 0,77 g·l−1 bei 100 °C), nicht in Ethanol
Sicherheitshinweise
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 41
S: 22-24-26-39
MAK Vorlage:Unbekannter Wert
LD50 (Ratte, oral) 7340 mg·kg−1
Vorlage:SI-Chemikalien

Calciumhydroxid (auch: Kalziumhydroxid, gelöschter Kalk, Löschkalk, Kalkhydrat, Portlandit) ist das Hydroxid des Calciums.

Eigenschaften

Calciumhydroxid Ca(OH)2 ist ein weißes, ätzendes Pulver, welches sich nur schlecht (etwa 1,8 g/l) in Wasser löst.

Gebrannter (ungelöschter) Kalk (Calciumoxid) und gelöschter Kalk sind stark ätzend (pH-Wert 12-13), Kontakt mit den Augen kann zur Erblindung führen!

Herstellung

Calciumhydroxid entsteht unter starker Wärmeentwicklung (exotherme Reaktion) beim Versetzen von Calcium (= Branntkalk, ungelöschter Kalk) mit Wasser. Diesen Vorgang nennt man auch Kalklöschen. Die Wärmeentwicklung ist so stark, dass Teile des Wassers verdampfen (fälschlich als „Rauchen“ bezeichnet).

Verwendung

Suspensionen in Wasser sind:

Calciumhydroxid ist ein Zwischenprodukt zur Herstellung von Chlorkalk.

Weiterhin wird es als Medikament in der Zahnmedizin verwendet. Im Bauwesen findet Calciumhydroxid unter dem Namen Weißkalkhydrat Verwendung (DIN 1060). Kalkputze bestehen aus Mischungen von Calciumhydroxid, gemahlenem Kalkstein und Sand.

Der gelöschte Kalk wird unter anderem als Alternative zum Kalkstein in der Rauchgasentschwefelung eingesetzt. Die Einsatzmenge ist hierbei ca. 1,8-fach geringer als für Kalkstein. Der dabei gewonnene Gips (Calciumsulfat) hat einen Weißgrad von 80 Prozent und kann kommerziell weiterverwendet werden. Durch seine hohe Reaktivität werden geringere Verbrauchmengen benötigt. Nachteil ist sein deutlich höherer Preis gegenüber Kalkstein.

Eine weitere Verwendung findet Calciumhydroxid als Pflanzenschutzmittel im Obstbau. Hier wird es z. B. als Fungizid (Pilzgift) gegen Obstbaumkrebs eingesetzt.

Die ätzende Wirkung ist der Grund, warum früher gelöschter Kalk zum Desinfizieren von Ställen (das „Kalken“ der Ställe) benutzt wurde.

Einen Überblick über die Umwandlungsprozesse zwischen verschiedenen Calciumverbindungen (Technischer Kalkkreislauf) gibt folgendes Schaubild:

Umwandlungsprozesse verschiedener Calciumverbindungen