Taxham

Der Salzburger Stadtteil Taxham liegt im Nordwesten der Landeshauptstadt am Weg von der Stadt zum Schloss Klessheim.
Auch Taxham ist uralter Kulturboden. Hier liegen knapp westlich des heutigen Einkaufszentrums Europark die Reste eines weitläufigen römischen Gutshofes. Nächstgelegen sind auch eisenzeitliche bzw. etwas weiter im Süden bronzezeitliche Funde gehoben worden. In Taxham ist auch ein Fürstengrab der Hallstadtzeit entdeckt worden. Durch Taxham verlief die alte Römerstraße von Juvavum in Richtung Bedaium im heutigen Bayern (entlang der heutigen Klessheimer Allee) Die Siedlung Taxham leitet sich vom Gut Taxham, auch Taxenham, Taxenheim oder Taxet genann ab, welchens seinen Namen von einem kleinen adeligen Schlösschen aus fürsterzbischöflicher Zeit erhielt, das "Taxat" (manchmal auch "Taurs" oder "Taux") genannt war und das nach 1800 zunehmend baufällig wurde uns einige Jahrzehnte später abgetragen wurde. Dieses turmartige Schlösschen vor Schloss Klessheim gelegen, gab dem heutigen Stadtteil seinen Namen. Anstelle des alten bäuerlichen Gutes Taxet stehen heute Volksschule, Hauptschule und Kindergarten Taxham. Dort wo einst das adelige Schlösschens stand, findet sich heute der südseitige Parkplatz des Europarks.
Die Siedlung Taxham entstand ab 1953 als "Volkssiedlung" zur Beseitigung der argen Wohnungsnot, da in Salzburg noch acht Jahre nach dem Krieg immer noch sehr viele Flüchtlinge in ärmlichsten Baracken hausen mussten. Die Siedlung Taxham wurde überwiegend durch die Salzburger Wohnsiedlungsgesellschaft gebaut. Für dieses große Siedlungsvorhaben stellte damals Landeshauptmann Dr. Josef Klaus das dem Land Salzburg gehörende "Gut Taxham" samt seinen 32 ha Grund zur Verfügung. Auch die Stadt Salzburg unterstützte dieses große Wohnbauvorhaben entscheidend mit. In der "Satellitenstadt" Taxham lebten in der ersten Zeit mit geburtenstarken Jahrgängen ("Babyboom") zeitweise bis zu 10.000 Menschen. Derzeit sind es ca. 6.000 Bewohner.
Die beiden Kirchen von Taxham
In Sichtweite liegen die beiden Kirchen der evangelischen Pfarrgemeinde Salzburg West und der katholischen Pfarrgemeinde Taxham. Schon 1961 war hier eine Notkirche errichtet worden, in der auch die vielen protestantischen Kriegsflüchtlinge ihre Gottesdienste abhalten konnten. 1964 entstand hier dann ein katholisches Pfarrvikariat. 1967 wurde Taxham eigene katholische Pfarre. Erzbischof Andreas Rohracher gelobte 1966 eine stattliche Kirche errichten zu lassen, die dem Herzen Mariae geweiht sein sollte. 1968 konnte die neue Kirche eingeweiht werden. Stadtbaumeister Franz Wagner entwarf die Pläne für die Kirche, eine Zeltdachkirche mit freistehendem Turm. Die schöne Madonna von Altenmarkt, ein persönliches Geschenk des Erzbischofs, schmückt das Innere der Kirche. Im Pfarrzenrum befindet sich ein großer Veranstaltungssaal, der für vielfältige kulturelle Tätigkeiten genutzt wird.
Die evangelische Matthäuskirche am Martin-Luther-Platz liegt ebenfalls im Zentrum von Taxham. Auch sie ist als Zeltkirche mit freistehendem Glockenturm ("Campanile") konzipiert. Mit diesem Zeltdach sollte die Gemeinde als letztlich heimatloses, immer wieder wanderndes und unbehaustes Gottesvolk dargestellt werden, als "Kirche unterwegs". Die Kirche wurde ein Jahr nach der katholischen Kirche (1969) eingeweiht. Die Architekten Eugen Salpius und Hans Laimer hatten dafür die Pläne erstellt. Der Eingang ist in ein großes Kreuz integriert. Innen ist diese Kirche besonders schlicht gehalten. Die füpr die Kirche geschaffene Christusfigur von Prof. Aigner wurde nach einer vorübergehenden Aufstellung in einem Nebenraum wieder in der Kirche selbst aufgestellt.
Das Einkaufszentrum Taxham
Im Nordosten des Stadtteils befindet sich der Europark, das überaus erfolgreiche und heute größte Einkaufszentrum Westösterreichs. Hier besteht auch eine Niederlassung des schwedischen Möbelhauses IKEA.
Taxham heute
Eine Volks- und Hauptschule sowie ein sonderpädagogisches Zentrum, zwei pfarrliche, zwei Gemeindekindergarten sowie die Kindergärten im Einkaufszentrum Europark und der Landeskindergarten zeigen, dass hier vor allem Familien mit Kindern wohnen.
Direkt neben dem Europark wurde im Rahmen des Projekts S-Bahn Salzburg der Bahnhof "Salzburg-Taxham Europark" errichtet. Derzeit hält dort stündlich ein Zug der Linie S3, ab Dezember 2009 werden Züge der Linien S2 und S3 die Station im 15 Minutentakt bedienen. Weiters ist Taxham durch die Obuslinie 1 sowie die Autobuslinien 20 und 28 mit dem Stadtzentrum verbunden
Im Mai 2004 feierte Taxham sein 50-Jahr-Jubiläum mit einem großen Fest. Dazu wurde auch eine Festschrift aufgelegt.