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Rustem Abdullajewitsch Kasakow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rustam Kazakow (*2. Januar 1947) ist ein ehemaliger sowjetrussischer Ringer und Olympiasieger 1972 in München.

Werdegang

Rustam Kazakow, ein Usbeke, begann als Jugendlicher mit dem Ringen. Er entwickelte sich zu einem ausgezeichneten Ringer im griech.-röm.Stil und wurde als Armeeangehöriger zum Sportklub der Armee Taschkent delegiert. 1967 belegte er beim großen internationalen "Iwan-Podubbny"-Turnier in Moskau im Bantamgewicht den 2. Platz und wurde daraufhin zur Europameisterschaft in Bukarest entsandt. Dort lieferte er zwar vier gute Kämpfe, unterlag aber dem routinierten Rumänen Ion Baciu und kam auf den für einen sowjetischen Ringer nicht ganz zufriedenstellenden 7. Platz. Aus diesem Grunde erfolgte sein nächster Einsatz erst bei der Weltmeisterschaft 1969 in Mar del Plata (Argentinien). Bei dieser Weltmeisterschaft entwickelte sich im Bantamgewicht ein harter Dreikampf um den Sieg zwischen Rustam, Dave Hazewinkel aus den USA und Ion Baciu, den Rustam für sich entschied und als Weltmeister in die Sowjetunion zurückkehrte.

Bei der Weltmeisterschaft 1970 in Edmonton schaffte es Rustam nicht, seinen Titel zu verteidigen. Er blieb zwar mit vier Siegen und zwei unentschieden verlaufenen Kämpfen ungeschlagen, musste aber wegen des schlechteren Punkteverhältnisses als Ion Baciu und János Varga aus Ungarn mit der Bronzemedaille zufrieden sein.

1971 wurde Rustam Kazakow Sieger bei der in der Sowjetunion einen außerordentlich hohen Stellenwert besitzenden V. Völkerspartakiade der UdSSR vor Anatoli Ostschepkow und Juri Sokolow. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Sofia gewann er dann seinen zweiten WM-Titel. Er unterlag dabei zwar gegen János Varga, konnte aber erstmals seinen Angstgegner Ion Baciu besiegen.

Den größten Erfolg seiner Laufbahn feierte Rustam dan bei den Olympischen Spielen 1972 in München. In einem sehr schweren Turnier, in dem kein Ringer ohne Niederlage blieb, gelang ihm der Olympiasieg vor dem bundesdeutschen Meister Hans-Jürgen Veil. Vorher hatte er gegen Christo Trajkow aus Bulgarien verloren, der aber vor dem Finale ausschied.

Bei der Weltmeisterschaft 1973 in Teheran startete Rustam letztmals bei einer internationalen Meisterschaft und fand dabei seinen Meister in einem neuen Mann, Józef Lipien aus Polen, der ihn nach Punkten besiegte. Er wurde aber Vizeweltmeister.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, Ba = Bantmagewicht, bis 57 kg Körpergewicht)

  • 1971, 1. Platz, WM in Sofia, GR, Ba, mit Siegen über Eduardo Maggiolo, Argentinien, Jan Nečkar, CSSR, Ferooz Arlouzadeh, Iran, Christo Trajkow u. trotz einer Niederlage gegen János Varga;
  • 1972, 1. Platz, "Iwan-Podubbny"-Turnier in Moskau, GR, Ba, vor Andre Kimstach u. Anatoli Ostschepkow, bde. UdSSR;

Quellen

  • 1) div. Ausgaben der Fachzeitschrift "Athletik" aus den Jahren 1967 bis 1973,
  • 2) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976

[1]