Schwarzer Humor

Als schwarzer Humor wird Humor bezeichnet, der normalerweise als ernst betrachtete oder makabre Themen wie Verbrechen, Krankheit und Tod in satirischer oder bewusst verharmlosender Weise behandelt. Oft werden dabei von der Gesellschaft aktuell stark beachtete Themen verwendet. Schwarzer Humor bedient sich häufig paradoxer Stilfiguren. Nicht selten ist schwarzer Humor Gegenstand von Kontroversen, bei denen es um die Frage geht, ob man sich über bestimmte Dinge lustig machen darf und wo die Grenzen des guten Geschmacks liegen. Besonders gilt dies für religiöse und sexuelle Themen.
Am schwarzen Humor zeigt sich deutlich die von Sigmund Freud vertretene Auffassung, dass Witze als Ventil für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich tabuisierten Bereichen genutzt werden.
Unterschied zum kranken Humor
Anders als beim kranken Humor (sick humour) liegt das Hauptstilmittel des schwarzen Humors nicht in der bloßen Schockwirkung des dargestellten Sachverhaltes. Witze über Frösche im Mixer oder tote Babys zählen also nicht zum schwarzen Humor, denn hier fehlt das satirische Element und eine über die Schockwirkung hinausgehende Pointe.
Beispiele
Da es oft schwierig ist, schwarzen Humor klar einzugrenzen, lassen sich auch nicht ohne weiteres Beispiele angeben. Hier eine kleine Auswahl:
- Die Film-Reihe Nightmare mit Freddy Krueger enthält seit dem dritten Teil viel schwarzen Humor.
- Rainer Pause mit seinem "Solofinale": "Das letzte Gericht" und der Produktion "Tod im Rheinland" (gemeinsam mit M. Stankowski)
- Die NICHTLUSTIG-Cartoons von Joscha Sauer sind häufig dem schwarzen Humor zuzuordnen.
- Die Filme von Monty Python sind voll von schwarzem britischem Humor.
- Das schwarze Buch von Uli Stein hat ebenfalls schwarzen Humor zum Inhalt.
- Der Film Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben von Stanley Kubrick ist eine schwarze Komödie.
- Die Comicserie The Addams Family von Charles Addams basiert auf schwarzem Humor.
- die Krankenhausserie Dr. House
- Die Comic-Serie The Simpsons von Matt Groening basiert auf schwarzem Humor
Siehe auch
Literatur
- Reinhard Federmann: ... und treiben mit Entsetzen Scherz. Die Welt des Schwarzen Humors, Erdmann, Tübingen 1969
- Michael Hellenthal: Schwarzer Humor. Theorie und Definition, Verlag die Blaue Eule, Essen 1989, ISBN 3-89206-303-6
- Gerd Henniger: Zur Genealogie des Schwarzen Humors. In: Neue Deutsche Hefte 13 (1966), Verlag Neue Deutsche Hefte, Berlin, S. 18–34
- Paul Roth: Humor ist eine ernste Sache. Flüsterwitze und Schwarzer Humor in der Sowjetunion und im Danach-Russland, Ibidem-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-418-4
- Ralph Wiener: Gefährliches Lachen. Schwarzer Humor im Dritten Reich, Rowohlt, Reinbek 1994, ISBN 3-499-19653-0