Jebenhausen
Jebenhausen (335 m ü. NN) ist ein südlicher Vorort und Stadtbezirk von Göppingen. Als Wappen ist ein weiß-blauer Krug auf blau-weißem Hintergrund dargestellt. Eingemeindet zu Göppingen wurde Jebenhausen am 1. April 1939. Die Einwohnerzahl liegt zwischenzeitlich bei knapp 4400 (Stand September 2006). Die Telefonvorwahl ist die 07161, das KFZ-Kennzeichen ist GP und die Postleitzahl ist die 73035.
Geografie
Durch Jebenhausen fließt der Fulbach, ein zufließender Bach der Fils. Dieser wird wiederum durch den Tintenbach (rechts) und den Heimbach (links) gespeist. Westlich des Ortskerns befindet sich der Baronenwald, an dessen Ostrand sich der jebenhäuser Friedhof und der TV-Sportplatz befindet. Der angrenzende Wald Eichert, welcher allerdings zur Kernstadt Göppingen und nicht zu Jebenhausen gehört, befindet sich nordöstlich vom Ortskern, aus welchem der pilzförmige und 72 Meter hohe Wasserturm aus Beton ragt, an dessem Fuß sich wiederum ein schönes Wildtiergehege befindet. Es grenzen im Nordosten die Stadt Göppingen, im Nordwesten der Göppinger Ortsteil Faurndau, im Westen der Uhinger Ortsteil Sparwiesen, im Süden der Göppinger Ortsteil Bezgenriet und im Südosten der Ort Heiningen. Durch Jebenhausen führt von Faurndau (Norden) kommend (als K1410) die Straße der Staufer, welche in Jebenhausen den Namen Boller Straße führt und weiter in Richtung Bezgenriet (Süden) dann zur L1214 wird.
Geschichte
Der Ort wird erstmals schriftlich als "Iebenhausen" in einer 1206 ausgestellten Urkunde des von den Staufern gegründeten Prämonstratenserklosters Adelberg erwähnt. Ab dem Jahr 1467 waren die Freiherren von Liebenstein alleinige Ortsherren. Statt einer älteren Burg ließ Philipp Albrecht von Liebenstein 1686 in der Talaue ein neues Schloss erbauen. Die neue Dorfkirche wurde bereits 1506/1507 im spätgotischen Stil errichtet. Beim Wechsel der Ortsherrschaft zum protestantischen Glauben 1559 wurden die Untertanen von Jakob Andreä reformiert. Bis ins 18. Jahrhundert war Jebenhausen durch den guten Ruf seines Sauerbrunnenbades weithin bekannt. Erst eine Verschüttung der Sauerwasserquelle ergab ein Ende des Kurbetriebes. In der ehemaligen, 1610 erbauten Badherberge, befindet sich seit 1970 das Städtische Naturkundliche Museum. 1777 wurde in Jebenhausen eine jüdische Siedlung gegründet. 1806 (Gründung des Königreichs Württemberg) verlor die Familie von Liebenstein ihren Status. Jebenhausen war jetzt ein württembergisches Dorf. 1839 lebten in Jebenhausen neben 615 christlichen 538 jüdische Einwohner. Die jüdische Gemeinde "schmolz" jedoch durch die Auswanderung nach Amerika und (seit 1848) die Abwanderung nach Göppingen und in andere württembergische Städte bis auf einen kleinen Rest zusammen; 1899 wurde die Synagoge geschlossen. Die Industrialisierung machte aus Jebenhausen ein Arbeiterdorf. 2006 begeht Jebenhausen das 800jährige Ortsjubiläum.
Sehenswürdigkeiten
Im südwestlichen Teil von Jebenhausen befindet sich das Schloss der Freiherren von Liebenstein, welches noch heute bewohnt ist. Nicht weit davon an der Boller Straße kurz vor dem Ortsende in Richtung Bezgenriet befindet sich das Jüdische Museum welches in älterer Zeit die evangelische Kirche war. Direkt südlich nach einer Tankstelle grenzt das Naturkundliches Museum mit vielen Versteinerungen und Ausgrabungen aus der näheren Umgebung an. Der nur für Jebenhäuser kostenlose Sauerbrunnen ist direkt am Museum angeschlossen. Nördlich, unweit vom Ortskern, befindet sich die neu restaurierte Wasenhalle, welche als Mehrzweckhalle für Feste, Feiern, Tierschaun, Musik- und Theatervorführungen genutzt wird. Im Norden am Orstrand von Jebenhausen befindet sich das Waldeckfreibad mit angrenzenden Naturschutzgebiet und Bärlauch-Plantage, dem unter Naturschutz stehenden Waldecksee und dem Waldeckhof. Südlich vom Freibad grenzt die Waldeckschule (Haupt- und Werksschule) an, neben welcher der Jüdischer Friedhof liegt. Direkt im Ortskern liegen die beiden Kirchen Bruder Klaus Kirche (kath.) und Jakob Andreae Kirche (evang./protest.). Ebenfalls im Ortskern ist die alte Badherberge und der trationelle König David. Am westlichen Ortsrand, in Richtung Faurndau, liegt der Kindergarten Villa Wieseneck. Südlich vom Ortskern befindet sich der neu errichtete Dorfplatz mit dem Dorfwappen, historisches Waaghäusle und saisonal dem Maibaum. Direkt an diesen Dorfplatz grenzt die Blumhardtschule, welche die Grundschule von Jebenhausen ist. Trotz der geringen Größe sind in Jebenhausen zwei Sportvereine tätig, mit jeweils eigenen Sportplätzen. Zum einen am Baronenwald der vom Turnverein Jebenhausen und im Norden jener von den Sportfreunden Jebenhausen.
Vereine
- Sportfreunde Jebenhausen ist ein Fußballverein mit einer Abteilung Aktive, Jugend und Senioren-AH. Hinzu kommen die Abteilungen Wandern und Frauengymnastik. Die Mitgliederzahl beträgt ca. 270 Mitgliedern. Der Verein wurde 1957 gegründet. Weitere Informationen unter www.sportfreunde-jebenhausen.de