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Sylvester Stallone

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Sylvester Stallone (1988)

Michael Sylvester Enzio Stallone (* 6. Juli 1946 in New York, USA) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur und Drehbuchautor italienischer Herkunft. Sein Bruder Frank Stallone ist ebenfalls Schauspieler und Sänger/ Songwriter. Der Vater anglisierte den ursprünglich italienischen Familiennamen Staglione, um nicht mit verschiedenen Mitgliedern der New Yorker Unterwelt verwechselt zu werden.

Sylvester Stallone 1983
(Foto: Alan Light)

Leben und Karriere

Sylvester Stallone wurde 1946 in New York geboren und wuchs in einem Vorort von Philadelphia auf. Er schlug sich mehr schlecht als recht so durch. Eine Nervenlähmung im Gesicht machte ihm die Kindheit schwer, und alle Lehrer rieten ihm später von einer Showkarriere ab. In der Schule machte er erste Schritte als Amateurschauspieler und feierte als Football-Spieler in der Landesliga Erfolge. Zwei Jahre wurde Stallone auch am US-College in Genf, Schweiz, ausgebildet. Zurück in den USA schrieb er sich an der Universität von Miami ein und begann, sich als Autor zu versuchen. Stallone verließ die Universität allerdings vor seinem Abschluß, um seine Karriere als Schauspieler in Angriff zu nehmen.

Mit 25 Jahren trat Stallone für 200 US-Dollar nackt als Hauptdarsteller "Stud" in dem Pornofilm The Party at Kitty and Stud's auf.

Stallone übernahm aber auch kleine Rollen in Filmen von Woody Allen (Bananas) und Dick Richards (Fahr zur Hölle, Liebling). Auch Norman Jewisons Gewerkschaftsfilm F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg ist ein typischer Film des New Hollywood. Bei letzterem hat Stallone auch am Drehbuch mitgearbeitet.

Der Durchbruch für Stallone war das Boxer-Drama um Rocky Balboa, einem Boxer und Nobody aus Philadelphia. Inspiriert zu seinem Drehbuch und späteren Film Rocky wurde Stallone durch einen Kampf des weißen Boxers Chuck Wepner gegen den damaligen Weltmeister und haushohen Favoriten Muhammad Ali. Stallone schrieb das Drehbuch zu Rocky und bot es einigen Filmproduzenten an, mit der Bedingung, die Hauptrolle zu spielen. Er setzte sich schließlich durch und mit einem Budget von knapp 1.100.000 Dollar wurde Rocky gedreht. Der Film kam in die Kinos und wurde 1976 zum großen Überraschungserfolg und Stallone über Nacht zum Star. Rocky wurde in zehn Kategorien für den Oscar nominiert und gewann den Preis für den besten Film, die beste Regie und den besten Schnitt.

Die mehrfachen Fortsetzungen von Rocky waren zwar weniger anspruchsvoll als das Original, setzten aber mehr auf Action und entsprachen dem Zeitgeist der 80er- Jahre. Das Kinopublikum gab Stallone recht und ließ die Kassen klingeln. Stallone wurde weltweit zu einem der beliebtesten und populärsten Schauspieler dieses Jahrzehnts.

Sylvester Stallone mit Brigitte Nielsen und das US-Präsidentenpaar Nancy und Ronald Reagan am 8. Oktober 1985

Ein weiterer kommerzieller Erfolg gelang ihm mit "Rambo". In diesem Film setzte sich Stallone kritisch mit dem Vietnam-Krieg und der damaligen Stimmung der amerikanischen Bevölkerung gegen die US-Army auseinander. Als Vietnam-Veteran John Rambo in sein Heimatland zurückkehrt, muss er erkennen, dass ein anderer Krieg gegen ihn als ehemaligen Vietnamkämpfer und seinesgleichen in Amerika stattfindet. Rambo wurde allerdings von den Kritikern kontrovers diskutiert. Stallone drehte auch hier Fortsetzungen. Sie setzten wiederum mehr auf Action, noch mehr Patriotismus und dem damit verbundenen Zeitgeist der damaligen Reagan-Ära und des Kalten Krieges. Dieses Prinzip verwendete Stallone auch für Rocky IV, in dem er gegen einen sowjetischen Boxer in den Ring steigt, der zuvor seinen besten Freund zu Tode geprügelt hat.

In den 1990er Jahren gelang es Stallone nur noch zum Teil, an die gewohnten Erfolge anzuknüpfen. Versuche, sein martialisches Image durch humorvolle Einlagen in Filmen wie Oscar – Vom Regen in die Traufe oder Stop! Oder meine Mami schießt aufzulockern, misslangen. Mit Filmen wie Cliffhanger – Nur die Starken überleben und Demolition Man gelang ihm vorübergehend ein Comeback. In letzterem, der im Kalifornien der Zukunft spielt, ist als Seitenhieb auf die politischen Ambitionen seines Action-Kontrahenten (und Planet Hollywood-Restaurantketten-Mitbesitzers) von der "Präsident-Schwarzenegger-Bibliothek" die Rede. Schwarzenegger wurde später zum Gouverneur von Kalifornien gewählt. Später enttäuschten aber auch typische Action- Reißer wie Judge Dredd oder Daylight an der Kinokasse.

1983 arbeitete Sylvester Stallone als Regisseur an der Fortsetzung von Saturday Night Fever, mit John Travolta. Der Film Staying Alive brachte nicht den Erfolg wie das Original in den 70 ern, aber trotzdem konnte man das Talent Stallones, Filme zu machen, immer wieder erkennen. Hier spielt er den Fussgänger, der Tony alias John Travolta auf der Straße anrämpelt.

In Cop Land von 1997 überraschte Stallone das Publikum und die Kritiker, da er eine durchaus gute darstellerische Leistung bot, die man von ihm nicht erwartet hätte. Für seine Rolle als übergewichtiger Sheriff einer überwiegend von Polizisten bewohnten Kleinstadt hatte er extra 15 Kilo zugenommen und konnte neben Kollegen wie Robert De Niro, Harvey Keitel und Ray Liotta bestehen.

Danach entstanden eine Reihe von Filmen mit Geld aus deutschen Filmfonds, die nur kurz in den Kinos waren oder wie Avenging Angelo oder Shade nicht mal in den deutschen Kinos starteten.

Um ein Comeback zu starten, begann Stallone mit der Arbeit an Fortsetzungen zu seinen erfolgreichsten Rollen Rocky und Rambo, die zu drehen er sich lange geweigert hatte. Im Dezember 2005 wurde mit den Dreharbeiten zu Rocky Balboa begonnen, welcher am 8. Februar 2007 in die deutschen Kinos kommt. Außerdem ist im Januar 2007 der Drehbeginn zu Rambo 4.

Bei der deutschen Synchronisation der überwiegenden Zahl seiner Filme lieh ihm Thomas Danneberg die Stimme.

Familienstand

Er heiratete drei Mal. Aus seiner ersten Ehe mit Sasha Czack (1974-1985) stammen seine zwei Söhne Sage *1976 und Seargeoh *1979. Seine zweite Ehe mit Brigitte Nielsen (1985-1987) ist kinderlos. Die dritte Ehe mit Jennifer Flavin brachte drei Töchter hervor. Sophia Rose *1996, Sistine Rose *1998, und Scarlett Rose *2002.

Filmografie

Literatur

  • Ulli Weiss: Sylvester Stallone. Seine Filme - sein Leben. Heyne-Filmbibliothek, Nr. 126. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-03008-7

Auszeichnungen

  1. Widescreen Magazin. Nr. 02/2007, S. 19.