Curzon-Linie
Die Curzon-Linie (benannt nach dem ehemaligen britischen Außenminister Lord Curzon) bildet heute die Ostgrenze Polens. Sie war bereits nach dem Ersten Weltkrieg als polnisch-russische provizorische Grenze vorgeschlagen worden, bevor es dem polnischen Staat unter Jozef Pilsudski gelang, weite Gebiete, die früher vorläufig von der Bolschewiki besetzt worden waren, zu erobern.
Die Curzon-Linie in der Version "A" verläuft in etwa vom Südende des Wystiter Sees nach Südosten, dann kurz vor Hrodna (Grodno) nach Süden, verläuft am Fluss Bug entlang und knickt schließlich nach Südwesten ab, bis die Tatra nahe des Duklapasses erreicht wird.
Die Curzon-Linie “B”, die auch 1945 von Roosevelt als Polens östliche Grenze vorgeschlagen wurde, verlief ähnlich wie die Curzon-Linie in der A-Version, verließ jedoch Lemberg und Drohobycz auf der polnischen Seite.
Direkt westlich dieser Linie dominier(t)en mit großem Abstand die Polen. In den Gebieten östlich davon stellten die Ukrainer, Weißrussen und die Juden Mehreit, lebten aber auch viel Polen (ca. 35% der gesamten Bevölkerung). Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden durch Vertreibungen insbesondere der Polen und Völkermord vor allem an den jüdischen Einwohnern ethnisch-kulturell weitgehend homogene Regionen geschaffen.