Susanne Albrecht
Susanne Albrecht (* 1. März 1951 in Hamburg) war ein Mitglied der Roten Armee Fraktion.
Nach dem Abitur im Mai 1971 begann sie ein Studium der Pädagogik, Soziologie und Psychologie an der Universität Hamburg. In ihrer Studienzeit verkehrte sie in der Hamburger Hausbesetzerszene.
Albrecht war maßgeblich an der Ermordung des Vorstandssprechers der Dresdner Bank AG, Jürgen Ponto, am 30. Juli 1977 in Oberursel (bei Frankfurt am Main) beteiligt. Als Tochter eines mit den Pontos befreundeten Ehepaares wurde Susanne Albrecht vom arglosen Hausherrn, der ihr Taufpate gewesen war, eingelassen. Mit ihr drangen Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar in die Villa ein. Albrecht und Mohnhaupt sagten später übereinstimmend aus, dass Ponto entführt werden sollte. Als sich dieser wehrte, kam es zu einem Gerangel, bei dem die tödlichen Schüsse auf ihn abgegeben wurden.
1978/1979 hielt sich Albrecht in einem palästinensischen Ausbildungslager im Jemen auf.
Am 25. Juni 1979 verübte sie, zusammen mit Werner Lotze und Rolf Clemens Wagner, im belgischen Obourg einen Sprengstoffanschlag auf den Wagen des damaligen NATO-Oberbefehlshabers, General Alexander Haig, den dieser unverletzt überstand.
1980 verließ Albrecht, wie viele RAF-Mitglieder, die Bundesrepublik via Prag in die DDR, wo sie von der Staatsicherheit unter falschem Namen (Ingrid Jäger) mit einem fiktiven Lebenslauf in Cottbus angesiedelt wurde. Hier arbeitete sie an der Ingenieurhochschule als Englischübersetzerin. Sie heiratete einen Wissenschaftler, der später angab, nichts von ihrer Vergangenheit gewusst zu haben. In ihrem neuen Wohnort Köthen (Anhalt) flog ihre Tarnung auf, nachdem das ZDF 1986 über die im Westen gesuchte Terroristin berichtet. DDR-Bürger erkannten sie wieder und die Staatssicherheit siedelte sie nach Berlin um. Da sie für die DDR immer mehr zu einem „ständigen und hohen Sicherheitsrisiko“ wurde, ging sie mit ihrem Mann am 25.Oktober 1989 nach Dubna (in der Nähe von Moskau).
Sie wurde am 6. Juni 1990 in Berlin-Marzahn von der Volkspolizei verhaftet. Albrecht nannte sich zu diesem Zeitpunkt Becker, hatte ein Kind und arbeitete als Chemielaborantin.
Im nachfolgenden Gerichtsprozess legte sie ein umfassendes Geständnis ab (Kronzeugenregelung) und wurde zu einer zwölfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, die sie jedoch nur zur Hälfte absaß.
Susanne Albrecht wurde 1996 auf Bewährung aus der Haft entlassen.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Albrecht, Susanne |
KURZBESCHREIBUNG | Terroristin der Rote Armee Fraktion (RAF) |
GEBURTSDATUM | 1. März 1951 |
GEBURTSORT | Hamburg |