Dom St. Stephan

Der Dom St. Stephan in Passau ist eine von 1668 an wiedererbaute barocke Bischofskirche. Sie ist Bischofssitz und Hauptkirche des Bistums Passau.
Geschichte
Seit dem Jahr 730 wurden an der Stelle des heutigen Baus mehrmals Bischofskirchen errichtet. Der heutige etwa 100 m lange barocke Bau entstand von 1668 bis 1693 nach einem Brand im Jahr 1662. Von den früheren Bauten ist nur der spätgotische Ostteil erhalten. Die Gesamtplanung dieses katholischen Domes geschah durch Carlo Lurago, die Innenausstattung erfolgte durch Giovanni Battista Carlone und die Fresken wurden von Carpoforo Tencalla gemalt. Der Dom ist auf der höchsten Erhebung der Altstadt zwischen den Flüssen Inn und Donau, 13 m über der Donau und 303 m über dem Meer, erbaut worden. Der Passauer Dom ist einer der größten Dome und mit dem größten barocken Kircheninnenraum nördlich der Alpen. Vier verschiedene Baustile können an dem heutigen Standort des dreischiffigen Domes nachgewiesen werden: Um 720 Gründung einer St. Stephan geweihten agilolfingischen-karolingischen Bischofskirche (anstelle der römischen Batavinerbischofskirche (450 n. Chr.) der christlichen Gemeinde des Hl. Severin), 739 römisch-kirchenrechtliche Konstituierung des Bistums Passau durch den Hl. Bonifatius, damit wird Passau Bischofsitz und die Kirche zur Kathedrale der Diözese. 985 zur Zeit Bischofs Pilgrim wird die frühromanische dreischiffige Episkopalkirche mit westlicher Doppelturmfassade geweiht. Der agilolfingische-karolingische Bau wurde bei der Belagerung Passaus durch Kaiser Otto II. 978 zerstört. Der frühgotische Dom entsteht zwischen 1221 und 1313, der spätgotische Ostteil (Chor, Vierungsturm und die Erhöhung des frühgotischen Mittelschiffes) zwischen 1407 und 1598. Barocker Wiederaufbau von 1668 bis 1693; nach den verheerenden Stadtbränden von 1662 und 1680, erhält der Passauer Dom sein heutiges barockes Erscheinungsbild. Hans Krumenauers spätgotischer, einschiffiger Chor, das Querhaus und der Vierungsturm wurden dabei in die moderne Bauweise mit einbezogen. Für die äußere Unverkennbarkeit spielen nicht zuletzt die Kuppeln, Böhmische Kappen oder Platzlgewölbe genannt, eine bedeutende Rolle. 1928 wurde die Staatliche Dombauhütte wegen fortdauernd notwendiger Reparaturarbeiten neu gegründet. Die erste Gesamt-Innenrestaurierung seit dem Stadtbrand von 1680 wurde von 1972 bis 1980 durchgeführt. Dass sich zwei stilverschiedene, riesige Baukörper der Spätgotik und des Barock innen wie außen so harmonisch zu einem ausgeglichenen Ganzen zusammenfügen, lässt den Passauer Dom unter allen Kathedralen des deutschen Kulturraumes eine Sonderstellung einnehmen („einen barocken Dom mit einer gotischen Seele“). Der italienische Architekt Carlo Lurago (1615 – 1684) schuf trotz der gotischen Anlagen (Scheitelhöhe 29 m; bei einer Mittelschiff-Breite von nur 12 m) einen in sich stimmigen hochbarocken Kirchenraum.
Pummerin
Die größte Glocke des Passauer Doms, ist die Pummerin sie hat einen (Durchmesser von 232 cm, und ein Gewicht von ca. 7500 kg),
Hochaltar
Der Hochaltar, der die Steinigung des Hl. Stephanus zeigt, wurde 1952 von Prof. Josef Henselmann geschaffen, von dem auch der Volksaltar von 1961 stammt.
Orgel
Im Passauer Dom entstand durch Erweiterungen nach und nach die größte Orgel Europas, zugleich die größte Domorgel der Welt. Sie wurde in den Jahren 1924 bis 1928 von der Firma Georg Friedrich Steinmeyer aus Öttingen gebaut, und dann von 1978 bis 1981 von der Passauer Orgelbaufirma Ludwig und Wolfgang Eisenbarth neu gestaltet. Heute sind in den fünf Orgelwerken insgesamt 17.774 Pfeifen und 233 Register zu finden, die alle über den fünfmanualigen Hauptspieltisch auf der Empore gespielt werden können. Die größte der Orgelpfeifen ist über 11 Meter hoch. Es finden regelmäßig Orgelkonzerte statt.Schon im 16. Jahrhundert befanden sich im damals gotischen Dom mehrere Orgeln welche beim großen Stadtbrand 1662 mit zerstört wurden. In den folgenden Jahrhunderten wurden von den Passauer Orgelbaumeistern Leopold Freundt, Johann Ignaz Egedacher und Martin Hechenberger mehrere Orgeln für die Domkirche gefertigt. Die Firma Georg Friedrich Steinmeyer aus Öttingen errichtete dann von 1924 bis 1928 (unter anderem auch in Zusammenarbeit mit dem damaligen Thomaskantor Prof. Karl Straube), verteilt auf fünf räumlich getrennte Orgeln, die größte Kirchenorgel der Welt mit 208 klingenden Registern. Die Hauptorgel befand sich wie auch beim heutigen Instrument in dem vom Passauer Bildhauer und Architekten Joseph Matthias Götz gefertigten Gehäuse aus dem Jahre 1731. Die jetzige Domorgel wurde in den Jahren 1978 bis 1981 von der Passauer Orgelbaufirma Ludwig und Wolfgang Eisenbarth erbaut. Sie verfügt über 233 klingende Register mit 17.774 Pfeifen sowie 4 Glockenspiele, verteilt auf fünf selbständige, in sich geschlossene Orgeln. Die Register stehen auf Schleifwindladen, die Traktur ist wahlweise mechanisch oder elektrisch. Die vom früheren Domorganisten Walther R. Schuster erstellte Disposition sollte bei einer Orgel des ausgehenden 20. Jahrhunderts die guten Bau- und Stilelemente aller Orgelbauepochen vereinen und weiterführen mit dem Ziel eines für die Wiedergabe jeder Literatur geeigneten Instruments. Die Hauptorgel besitzt auf 4 Manualen und Pedal 126 klingende Register. Ein Auszug von 77 Registern ist von einem Spielschrank aus mechanisch spielbar, wobei die elektronische Setzerkombination für die Register mitbenützt werden kann. Auf der Westempore der Seitenschiffe steht südlich die Epistelorgel mit 25 Registern auf 2 Manualen und Pedal. Diese Orgel ist von einem eigenen freistehenden vollmechanischen Spieltisch spielbar, bei dem die Windversorgung auch durch Bälgetreter möglich ist. Die Nordseite der Westempore beherbergt korrespondierend hierzu die Evangelienorgel, welche über 22 Manual - und 3 Pedalregister verfügt und vom Hauptspieltisch aus gespielt wird. Im Altarraum befindet sich die Chororgel, deren 38 Register von einem Spielschrank mit 3 Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur gespielt werden können. Über dem mittleren Gewölbejoch des Langhauses steht die Fernorgel (15 Manual - und 4 Pedal - register), deren Klänge durch das mit einem Ziergitter verschlossene "Heiliggeistloch" kommen. Die Fernorgel kann sowohl vom Spieltisch der Chororgel wie auch vom Haupt- spieltisch auf der Empore gespielt werden. Der Hauptspieltisch, von dem aus alle 5 Orgeln gespielt werden können, besitzt 5 Manuale und Pedal mit elektrischer Traktur sowie eine elektrische Registersteuerung mit einem 4000 - fachen elektronischen Setzer in modernster Digitaltechnik.
Maße
- 102 m lang
- 33,5 m breit
- Scheitelhöhe des Gewölbes beträgt 29 m
- Vierungskuppel ist 69 hoch
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Altar
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Kanzel
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Orgel