Zum Inhalt springen

ORWO

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2007 um 20:40 Uhr durch Eschweiler (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: Wolfen ist nicht Bitterfeld, und Bitterfeld ist nicht Bitterfeld-Wolfen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

ORWO (Abk. für Original Wolfen) war ein Markenname für Produkte der Filmfabrik Wolfen bei Bitterfeld, der später zum Synonym für das ganze Werk wurde. Das Warenzeichen ORWO wurde 1964 eingeführt.

Unternehmensgeschichte

Fotopapier von ORWO, 100 Blatt, Preis: EVP 3,15 M, später für 1,20 DM verkauft. Hergestellt im Kombinatsbetrieb VEB Fotopapierwerk Dresden

Zur Geschichte der AGFA AG siehe auch: Agfa

1909 gründete die Agfa AG in Wolfen die Filmfabrik Wolfen, die später das Monopol auf die Filmherstellung in der DDR haben sollte. Neben Filmen für die Fotografie wurden auch Kinofilm für die Filmkunst, Reprografie- und Röntgenfilmmaterial sowie technische Filme und Platten hergestellt. Die Umbenennung in ORWO erfolgte 1964, um sich deutlich von der AGFA AG Leverkusen, seit 1964 AGFA-Gevaert, abzugrenzen und auch auf dem westlichen Markt keine Probleme mit der Eintragung des Warenzeichens zu haben und somit markenrechtliche Streits, wie in den 50er Jahren, zu vermeiden.

Mangels Investitionen verlor ORWO ab den 80er Jahren den Anschluss an aktuelle Technologien, insbesondere bei der Farbfilmherstellung. Zum Beispiel wurden ORWO-Farbfilme bis zum Ende der DDR nach dem alten Verfahren aus den 30er Jahren hergestellt. Aus diesem Grunde waren die Filme in der Bundesrepublik Deutschland nur schwierig zu entwickeln, da viele Labors im Westen nicht mehr für die alte Technik eingerichtet waren.

Bekannte Marken waren die NP-Reihe für Schwarz-Weiß-Negativfilme und die UT/UK-Farbdiafilme. Außerdem stellte ORWO Magnetband-/Tonband-Material für den Amateur- und den Profibedarf einschließlich Datenspeicherung (EDV) her. Die Marke überlebte die Wende aber nur um wenige Jahre.

Nach der Wende kam es zu vielen kleineren Ausgründungen. So stieg z. B. die ORWO Media GmbH in die digitale Fotodienstleistungsbranche ein. Die Herstellung chemischer Farbfilme hingegen wurde eingestellt. Die FilmoTec GmbH in Wolfen setzt die traditionelle Filmherstellung von Schwarz-Weiß-Filmmaterial fort und produziert auf dem ehemaligen ORWO-Gelände für den gesamten Weltmarkt noch unter dem ORWO-Label bewährte und selbstentwickelte neue Schwarz-Weiß-Spezialfilme für den Kino-, Kopier- und Überwachungsbereich sowie für holographische Anwendungen.

Andere weiterbestehende Betriebsteile sind die Feinchemiehersteller Synthetica, FEW Chemicals, einige Folienhersteller - die alle auch Zulieferer fuer die optische, Elektronik- und Filmindustrie sind - und die Spezialmechanikfirma MABA.

VEB Fotochemische Werke Berlin in Köpenick (heute wieder im Besitz von Kodak)... wirbt 1978 für ORWO-Röntgenfilm)

Firmen-Museum

Das Industrie- und Filmmuseum in Wolfen wurde ebenfalls ausgegliedert. Es berichtet über die Geschichte der Firma Agfa und ORWO und zeigt als einziges Museum der Welt an Maschinen aus den 30er und 40er Jahren die Herstellung von Rohfilm.

Siehe auch