Kasern
Kasern ist ein Stadtteil von Salzburg und liegt am rechten Salzachufer im äußersten Norden der Stadt Salzburg, wobei hier die Stadtgrenze zwischen den Gemeinden Bergheim und Hallwang fingerförmig nach Norden ausgreift.
Bis ins späte 19. Jahrhundert standen in diesem heutigen Stadtteil nur am Hangfuß des Plainberges einzeln stehende Bauerngüter, vor allem das Stroblgut udn das Reitgütl. Am Weg nach Elixhausen stand am Rand eines großen Waldes das "Jägergütl", der heutige Jägerwirt. Im heutigen Siedlungszentrum von Kasern standen am Rand des Moores die beiden "Kaserngüter". Östlich schloss ein großer Wald, das "Kasernholz" an. Oberhalb von Kasern - auf einem Ausläufer des Plainberges - lag die alte Burg Radeck, von der die Kapelle und ein Portal mit dem Wappen der Grafen von Königsegg aus dem Jahr 1690 erhalten sind. Diese Burg war ursprünglich im Eigentum von Salzburger Ministerialen, der Herren von Radeck und ist erstmals im frühen 13. Jahrhundert erwähnt. 1273 geht die Burg ins Eigentum des Erzbischofs über und war danach lange Sitz eines Pflegegerichtes. 1525 wurde die Burg im Zug der Bauernkriege niedergebrannt und bald danach wiederaufgebaut. Nach 1808 verfiel die Burg allmählich.
Kasern entstand als Stadtteil im 20. Jahrhundert. Zuerst siedelte sich 1919 hier die Glockengießerei Oberacher an, die zuvor neben dem Bruderhof nächst dem Kapuzinerberg in der Linzergasse arbeitete und von dort wegen der mit dem Betrieb verbundenen Brandgefahr weichen musste. Zur eigenen Sicherheit legte der Betrieb in Kasern einen großen Feuerlöschteich an, der als Tümpel in Kasern erhalten ist und heute als Geschützter Landschaftsteil unter Naturschutz steht.
1939 wurde Kasern samt dem gesamten Plainberg in die Stadt Salzburg eingemeindet. 1950 wurde der Plainberg aber wieder der Gemeinde Bergheim übergeben. Dafür kam das Areal des Salzburger Schlachthofs zur Stadtgemeinde. Kasern blieb - entgegen dem ursprünglichen Konzept - auch nach 1950 bei der Stadt Salzburg, weil die Siedlung mit seiner Glockengießerei und den dort beschäftigten vielen Arbeitern den rein dörflichen Charkter des Ortes Bergheim beeinträchtigt hätte.
Heute ist Kasern ein aufstrebendes und dicht bebautes Gewerbezentrum, in dem auch der große Gewerbebetrieb Palfinger seine Niederlassung hat. Die nahe Auffahrt zur Autobahn über den Autobahnknoten Nord sorgt für eine gute Verkehrsaufschließung. Historisch hat auch die nahegelegene Bahnlinie der Westbahn den Aufschwung maßgeblich gefördert.
Heute sind die einstigen Moore, die den Talboden des Raumes Kasern bedeckten, verschwunden. Sogar beim Bau der Westautobahn stieß man auf guterhaltene fossile Torfschichten, was auf die Größe der einstigen Moorlandschaft schließen läßt. Das große Kasernmoos mit seinem südlichen Ausläufer, dem Langenmoos und das Radeckermoos, die einst die Landschaft prägten, sind entwässert und in wesentlichen Teilen bebaut. Der erhaltene Grünraum der Talniederung ist nur kleinräumig als Wiese erhalten und teilweise als Campingplatz und Kleingartensiedlung genutzt.