Peñalolén
Peñalolén ist eine von 36 selbständigen Gemeinden (comunas), die zusammen die Agglomeration Gran Santiago, also den Großraum Santiago de Chile, bilden. Sie liegt am östlichen Rand der chilenischen Hauptstadt am Fuß der Andenkordillere und gehört zur Provinz Santiago. Die 1984 errichtete Kommune hat sich aus einer Reihe von klassischen Slumsiedlungen entwickelt. Sie gilt als Armenbezirk mit hoher Arbeitslosigkeit, schlechter Infrastruktur und geringem Pro-Kopf-Einkommen.
In der Zeit zwischen 1960 bis 1975 fanden hier illegale Landbesetzungen statt, aus denen schließlich zahlreiche Armensiedlungen entstanden. Im Laufe der Zeit erhielten die Bewohner ihre Grundstücke, auf denen sie sich einfachste Unterkünfte aus Holz errichtet hatten, von der Verwaltung offiziell zugeteilt. Inzwischen zählt die Kommune, deren Name von einer in den 50er Jahren entstandenen ländlichen Ansiedlung stammt, mehr als 200.000 Einwohner. Sie besteht aus vier, nicht eindeutig voneinander abgegrenzten Vierteln (barrios): Peñalolén Alto (ältester Ortsteil), Lo Hermida, La Faena und San Luis de Macul.
Die Arbeitsmarktsituation in Peñalolen ist weiterhin sehr schlecht; es gibt keine nennenswerte Industrie, nur einige kleine Betriebe, z. B. in der Landwirtschaft und im Weinanbau. Eine feste Arbeit hat kaum jemand. Jeder muss versuchen, seinen Lebensunterhalt mit allen möglichen Gelegenheitsarbeiten sicherzustellen. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen betrug im Jahr 2000 nach Zensusangaben 22,355 PPP-$. 27 % der Einwohner sind jünger als 15 Jahre und nur 5,6 % älter als 64 Jahre.
Das Angebot an Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen ist in diesem Teil der Hauptstadt noch völlig unzureichend, so dass vielfach entsprechende Einrichtungen in anderen, zentraler gelegenen Kommunen von Santiago in Anspruch genommen werden müssen.