Zum Inhalt springen

Liste der Mitglieder der Rote Armee Fraktion

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2007 um 12:39 Uhr durch 217.189.205.178 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:HolgerMeins.jpg
Holger Meins
Ulrike Meinhof
Datei:Brigitte Mohnhaupt.jpg
Brigitte Mohnhaupt
Datei:Adelheid Schulz.jpg
Adelheid Schulz

Folgende Personen waren Mitglieder der deutschen Terrororganisation Rote Armee Fraktion oder dringend verdächtig:

  • Susanne Albrecht (* 1951) war am Ponto-Mord 1977 und am Anschlag auf General Haig 1979 beteiligt, 1980 in der DDR untergetaucht, 1990 zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, 1996 entlassen.
  • Andreas Baader (1943-1977) war Gründungmitglied und verübte mehrere Bombenattentate auf Einrichtungen der US-Armee, der deutschen Polizei, des Springer-Verlags sowie mehrere Banküberfälle, 1972 verhaftet und 1977 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt, starb in der "Todesnacht von Stammheim" durch mutmaßlichen Selbstmord.
  • Wolfgang Beer († 1980), Mitglied ab ca. 1973, 1974-1978 in Haft, 1980 tödlich verunglückt.
  • Peter-Jürgen Boock (* 1951), Mitglied ca. 1974-1980, erhielt ab 1975 eine terroristische Ausbildung im Jemen und baute einen Raketenwerfer für den Anschlag auf die Bundesanwaltschaft 1977, war Mitglied im Kommando Siegfried Hausner, entführte 1977 Schleyer, war an der Entführung der Landshut beteiligt, wurde 1981 verhaftet und 1984/1986 mehrfach zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt, 1998 nach 17 Jahren Haft entlassen.
  • Sigurd Debus (1942-1981), beging Banküberfall, starb bei einem Hungerstreik unter RAF-Gefangenen, die Mitgliedschaft ist nicht sicher belegt.
  • Karl-Heinz Dellwo (* 1952), war an der Geiselnahme in Stockholm beteiligt, wurde 1977 zu zweifacher lebenslänglicher Haft verurteilt, 1995 aus der Haft entlassen.
  • Elisabeth von Dyck (1951-1979), 1975 kurzzeitig wegen Waffenschmuggels in Haft, wurde von der Polizei erschossen, als sie sich einer erneuten Festnahme widersetzte.
  • Gudrun Ensslin (1940-1977) war ein Gründungsmitglied mit leitender Funktion, beging 1968 zwei Brandanschläge und wurde 1972 verhaftet, starb in der "Todesnacht von Stammheim" durch mutmaßlichen Selbstmord.
  • Knut Folkerts (* 1952), am Mord von Generalbundesanwalt Buback beteiligt, tötete einen Polizisten, wurde zu zweimal lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt und 1995 entlassen.
  • Ralf Baptist Friedrich
  • Wolfgang Grams (1953-1993), zunächst nur Unterstützer der RAF, dann ab 1984 aktives Mitglied, an der Ermordung Rohwedders 1991, wurde bei der versuchten Festnahme in Bad Kleinen erschossen.
  • Eva Haule (* 1954), überfiel 1984 ein Waffengeschäft für die RAF und versuchte im gleichen Jahr einen Bombenanschlag auf die Nato-Schule in Oberammergau zu verüben, ermordete 1985 einen US-Soldaten, verübte einen Sprengstoffanschlag auf die Rhein-Main Air Base in Frankfurt (2 Tote), wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, seit 1986 in Haft.
  • Siegfried Hausner († 1975), Mitglied ab 1974, 1975 an der Geiselnahme von Stockholm beteiligt, starb an den Folgen einer selbst ausgelösten Bombenexplosion.
  • Rolf Heißler (* 1948), war von 1968 bis 1970 mit dem RAF-Mitglied Mohnhaupt verheiratet, verübte 1971 einen Banküberfall (für den zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde), erhielt 1975 eine Terroristenausbildung im Jemen, erschoss 1978 einen Polizeibeamten, wurde 1982 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, 2001 entlassen.
  • Monika Helbing (* 1953) war an der Entführung von Schleyer 1977 beteiligt, 1980 ging sie dauerhaft in die DDR und erhielt von der Stasi eine neue Identität, Ehemann des RAF-Mitglieds von Seckendorff-Gudent, 1990 verhaftet und verurteilt, später entlassen.
  • Marianne Herzog (* 1939), ihre Wohnung war mehrmals Treffpunkt der Gruppenmitglieder, 1971 vorübergehend verhaftet.
  • Birgit Hogefeld (* 1956) war am Mord des US-Soldaten Pimental, am Sprengstoffanschlag auf die Rhein-Main Air Base, am Attentat auf den Finanzstaatssekretär Tietmeyer beteiligt, 1993 beim GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen verhaftet, noch in Haft.
  • Christian Klar (* 1952), war seit 1976 Mitglied der RAF, wurde 1982 verhaftet und 1985 u.a. wegen gemeinschaftlichen Mordes an Buback, Ponto und Schleyer zu fünfmal lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt, noch in Haft.
  • Michael Knoll († 1978) war ein Mitglied der zweiten Generation, starb an den Folgen eines Schußwechsels mit der Polizei.
  • Friederike Krabbe (* 1950), Schwester des RAF-Mitglieds Hanna Krabbe, gehört der zweiten Generation und ist seit 1975 untergetaucht (evtl. im Nahen Osten).
  • Hanna Krabbe (* 1945) war an der Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm 1975 beteiligt und Mitglied des Kommandos Holger Meins der RAF, sie wurde zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt, 1996 nach 21 Jahren Haft begnadigt.
  • Werner Lotze, ab 1978 RAF-Mitglied, tauchte 1980-1990 in der DDR unter, wurde 1991 zu 12 Jahren Haft verurteilt und später entlassen.
  • Horst Mahler (* 1936) war Gründungsmitglied der RAF, nach einer langjährigen Haftstrafe wandelte er sich vom Links- zum Rechtsradikalen und war von 2000 bis 2003 NPD-Mitglied. Der Rechtsanwalt verteidigte prominente RAF-Mitglieder und Studentenführer und war anwaltlich beim NPD-Verbotsverfahren beteiligt.
  • Silke Maier-Witt (* 1950) war 1977 bis 1979 RAF-Mitglied der zweiten Generation und an der Entführung von Hanns-Martin Schleyer beteiligt; ab 1979 lebte sie unter falschem Namen in der DDR. 1990 wurde sie verhaftet und verurteilt, 1995 entlassen. Sie ist heute Friedensaktivistin.
  • Ulrike Meinhof (1934-1976) war Journalistin und wurde 1970 RAF-Mitglied. Im Mai 1970 nahm sie an der gewalttätigen Befreiung Baaders teil. 1974 wurde sie dafür zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, die sie in der JVA Stuttgart-Stammheim antrat. Dort starb sie zwei Jahre später durch mutmaßlichen Selbstmord.
  • Holger Meins (1941-1974) war mutmaßlich an Sprengstoffanschlägen auf die deutsche Botschaft in Stockholm und gegen Einrichtungen der US-amerikanischen Streitkräfte beteiligt. Er starb 1974 an den Folgen eines Hungerstreiks im Gefängnis.
  • Horst Ludwig Meyer (1956-1999) wurde verdächtigt, zur Kommandoebene der dritten Generation gehört zu haben und am Mordanschlag auf Beckurts 1986 beteiligt gewesen zu sein. Meyer starb bei einem Feuergefecht mit der österreichischen Polizei.
  • Brigitte Mohnhaupt (* 1949) war von 1971 bis 1982 RAF-Mitglied und half bei der Organisation, Logistik und Waffenbeschaffung. 1972 wurde sie verhaftet und zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Kurz nach ihrer Entlassung 1977 ermordete sie den Bankier Ponto. 1981 beteiligte sie sich am Attentat auf den US-General Kroesen. 1977 wurde sie zu fünfmal lebenslänglich verurteilt und ist zur Zeit noch in Haft.
  • Irmgard Möller (* 1947) wurde 1971 RAF-Mitglied und 1979 wegen dreifachen Mordes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Möller ist die einzige Überlebende der "Stammheimer Todesnacht" von 1977. Sie wurde 1995 entlassen.
  • Juliane Plambeck (1952-1980) war ursprünglich ein Mitglied der Bewegung 2. Juni bevor sie RAF-Mitglied wurde. Sie war der Lorenz-Entführung beteiligt und 1975 verhaftet. 1976 floh mit anderen aus ihrem Gefängnis, konnte aber nie gefaßt werden. 1980 tödlich verunglückt.
  • Rolf Pohle (1942-2004) gehörte zunächst der APO an und war AStA-Vorsitzender der Uni München. 1974 wurde er wegen Unterstützung der RAF zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. 1975 durch die Lorenz-Entführung freigepresst, wurde er 1976 erneut verhaftet und 1982 entlassen. Emigrierte danach nach Griechenland.
  • Astrid Proll (* 1947) war RAF-Mitglied der ersten Generation. 1978 wurde sie wegen Raubüberfalls und Urkundenfälschung zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt und später entlassen.
  • Thorwald Proll (* 1941) war der Bruder von Astrid Proll und trat zu Beginn der RAF dort ein. Er legte 1968 zwei Brände in frankfurter Kaufhäusern, wofür er zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde (nach 14 Monaten wieder freigelassen).
  • Jan-Carl Raspe (1944-1977) war Gründungsmitglied der RAF und wurde im Juni 1972 mit Baader und Meins in Frankfurt verhaftet. 1975 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Er starb in der "Stammheimer Todesnacht" durch mutmaßlichen Selbstmord.
  • Petra Schelm (1950-1971) war RAF-Mitglied der ersten Generation und wurde bei ihrer versuchten Festnahme erschossen.
  • Margrit Schiller (* 1948) war RAF-Mitglied der ersten Generation. Nach ihrer Freilassung 1985 wanderte sie nach Kuba aus.
  • Adelheid Schulz (* 1955) war an der Ermordung von Buback und seiner Begleiter im April 1977 sowie an der Entführung und Ermordung von Schleyer im Herbst 1977 maßgeblich beteiligt. 1982 wurde sie verhaftet. Drei Jahre später wurde sie zu dreimal lebenslänglicher Freiheitsstrafe verurteilt. Nach 16 Jahren Haft wurde Schulz 1998 aus der Haft entlassen.
  • Horst Söhnlein (* 1943) legte mit Baader sowie Th. Proll und Ensslin im April 1968 Brände in zwei Kaufhäusern (Schneider, Kaufhof), wofür er zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.
  • Sigrid Sternebeck (* 1949) war RAF-Mitglied der zweiten Generation (1977 beigetreten) war am Mordanschlag auf Haig und an der Ermordung Schleyers beteiligt. 1980 flüchtete sie in die DDR, wo sie R.B. Friedrich heiratete. 1992 zu acht Jahren Haft verurteilt.
  • Ekkehard Freiherr von Seckendorff-Gudent, Angehöriger der Zweiten Generation der RAF, 1980 in der DDR untergetaucht.
  • Johannes Thimme (1956-1985) schloss er sich um 1976 der RAF an und verbüßte mehrere Haftstrafen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Gruppe bevor er im Januar 1985 gemeinsam mit Claudia Wannersdorfer vor einem Bürokomplex des Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart-Möhringen eine Bombe plazierte, die unerwartet zündete. Hierbei starb er.
  • Christof Wackernagel (* 1951) wurde im November 1977 verhaftet. 1980 wurde er zu 15 Jahren Haft verurteilt und im Jahr 1987 (Verbüßung von 2/3 (=10 Jahre) der Haftstrafe) entlassen. Seitdem wieder als Schauspieler tätig.
  • Rolf Clemens Wagner (* 1944) war in den 1970ern bei der "zweiten Generation" aktiv und war Mitglied des "Kommando Siegfried Hausner" (Schleyer-Entführung). 1978 wurde er in Jugoslawien verhaftet, jedoch wieder freigelassen. Mit Albrecht und Lotze verübte er 1979 in Belgien einen Sprengstoffanschlag auf den NATO-Oberbefehlshaber Haig, den dieser unverletzt überstand. Im gleichen Jahr wurde er in der Schweiz verhaftet und 1985 zu einer zweimal lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Er wurde 2003 begnadigt.
  • Ulrich Wessel (1946-1975) war Mitglied des Kommando Holger Meins (Geiselnahme von Stockholm), wobei er durch eine Fehlzündung der Bombe starb.