Körnerzelle
Körnerzellen (oder Granularzellen) sind ein Typus relativ kleiner, multipolarer Nervenzellen.
Sie gehören zu den Sternzellen und zeichnen sich durch eine apolare Ausrichtung aus, das heißt, dass sie sich im Gegensatz zu Pyramidenzellen nicht zur Hirnoberfläche orientieren.
Der Zellkörper ist etwa 10 µm groß und damit rund zehnmal kleiner als der der Pyramidenzellen. Je nach dem Besatz der Dendriten mit postsynaptischen Ausstülpungen, die wie Dornen aussehen (den sogenannten Spines), werden glatte und dornige Körnerzellen unterschieden.
Körnerzellen kommen besonders dicht in der Schicht IV der Großhirnrinde vor, außerdem im Kleinhirn, im Hippocampus und im Riechkolben und haben im Gegensatz zu Pyramidenzellen nur relativ kurze Axone, durch die sie Kontakt mit benachbarten Neuronen aufnehmen.
Sie gehören damit zu den Golgi-II- bzw. Interneuronen. Während sie in allen Regionen ähnlich aussehen, unterscheiden sie sich in ihrer Funktion: hippocampale Körnerzellen benutzen als Neurotransmitter Glutamat und wirken somit erregend (exzitatorisch), während die Zellen im Riechkolben über GABA-hemmende (inhibitorische) Synapsen ausbilden.
Körnerzellen der Großhirnrinde können inhibitorisch und exzitatorisch sein. Die Körnerzellen des Cerebellums hingegen (respektive deren Axone) bilden sogenannte Parallelfasern aus und wirken glutamaterg erregend.