Karl I. (England)
Karl I. bzw. Charles I. (* 19. November 1600 - † 30. Januar 1649) war englischer König von 1625 bis 1649
Karl I. war der Sohn von Jakob VI. von Schottland, der nach dem Tod Elisabeth I. zum König Jakob I. von England gekrönt wurde. Seine Mutter war Anna von Dänemark. Karl I. heiratete am 13. Juni 1625 Henrietta Maria de Bourbon, die katholische Tochter des französischen Königs Heinrich IV.
Henrietta Maria und Karl I. hatten vier Söhne und fünf Töchter. 1625 wurde er zum König von England ernannt.
Seine Verbindung mit einer Katholikin war unter den im Parlament einflussreichen Puritanern unbeliebt. Im Stil des Absolutismus missachtete Karl die Rechte des Parlaments, indem er Steuern ohne dessen Zustimmung erhob.
Karl I. ersuchte das Parlament, die Hafenzölle zu bewilligen. Überraschend erteilte das Parlament die Bewilligung nur für ein Jahr und nicht wie bisher auf die gesamte Herrschaftszeit des Königs. Die Spannungen zwischen Parlament und König, die schon unter Jakob I. bestanden hatten, fanden einen neuen Höhepunkt. Karl löste daraufhin das Parlament auf.
Die Außenpolitik Karls führte zum Krieg mit Spanien. Er ließ das Parlament wieder zusammentreten, um die benötigten Gelder für den Krieg bewilligt zu bekommen. Die Abgeordneten stellten in der Petition of rights vier Forderungen, die der König anerkennen sollte. Der König ließ mehrere Parlamentarier verhaften und löste die Versammlung wieder auf. 11 Jahre trat kein Parlament mehr zusammen. Der englische König zog sich aus den militärischen Auseinandersetzungen in Europa zurück.
Ab 1632 regierte er mit Hilfe seiner Vertrauten, dem Grafen Strafford und dem Bischof von London, William Laud. Durch Sondergerichte wurde nun das Land kontrolliert. Die Sternkammer war für weltliche Angelegenheiten zuständig, die Hohe Kommission für die kirchlichen Belange.
Der Bischof von London wollte die presbyterianische Kirchenverfassung in Schottland abschaffen und die anglikanische Kirche hier einsetzen. Die Schotten protestierten und erhoben sich. Schottische Truppen marschierten in England ein.
Am 23. April 1640 trat das Parlament zusammen, weil Karl die Mittel für die Bekämpfung der Schotten benötigte. Ein paar Tage später, am 5. Mai 1640, löste er das Parlament wieder auf. Diese Tagungsperiode wurde als die Zeit des Kurzen Parlaments bekannt.
Am 3. November 1640 trat das Parlament wieder zusammen. Unter der Führung von John Pym kam es zur Anklage gegen den Grafen Strafford wegen Hochverat. Karl I., der sein Reich zu zerfallen drohen sah, bestätigte das Todesurteil gegen Strafford. Am 12. Mai 1641 wurde der wichtigste Berater Karls hingerichtet.
Der König erfüllte weitere Forderungen des Parlaments: Das Parlament musste sich spätestens nach drei Jahren versammeln und die Versammlung durfte nicht ohne deren Zustimmung aufgelöst werden können. Die Sternkammer und die Hohe Kommission wurden aufgelöst. Karl I. hatte aber immer noch Anhänger im Unterhaus. Die königstreuen "Kavaliere" standen in Konfrontation mit den puritanischen "Rundköpfen". Karls Versuch, Pym zu verhaften, schlug kläglich fehl. Der König floh aus London. 1642 führte dies zum englischen Bürgerkrieg
Die königlichen Truppen erangen zunächst Erfolge, doch 1644 bei Marston Moor und 1645 bei Naseby erlitten sie die entscheidenden Niederlagen. Unter Führung von Oliver Cromwell siegten die Puritaner.
Karl I. wurde von den Schotten gefangen genommen. Inzwischen hatte Cromwell die Macht im Parlament übernommen, nachdem er seine polititschen Gegner dort vertrieben hatte. Ein Gerichtshof wurde gebildet, in dessen Verlauf Karl vor Gericht gestellt und des Hochverrats schuldig gesprochen wurde. Am 30. Januar 1649 wurde Karl I. enthauptet, sein Nachfolger wurde Oliver Cromwell.
Vorgänger: Jakob I. |
Liste der Britischen Monarche | Nachfolger: Oliver Cromwell |